Michael Krämer von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt brachte es beim Behördentermin am Dienstagnachmittag auf den Punkt: „Wir wollen endlich einmal Nägel mit Köpfen machen.“ Konkret ging es dabei um die Fischteiche bei Althausen, die im Eigentum von Rainer Schunk (Würzburg), einem gebürtigen Königshofener sind.
Die Zeit der notwendigen Genehmigungen für die Seen liegt weit zurück, teilweise bis in die Zeit vor der Landkreisreform. Der Name von Landrat Karl Grünewald fiel zum Beispiel und Althäuser erinnerten sich daran, dass der erste See im oberen Bereich als Badesee genutzt wurde und ganz in der Nähe der Althäuser Fußballplatz war.
Heute sind insgesamt fünf Fischteiche dort vorhanden, die vor Jahren genehmigt wurden. Teils handelt es sich mittlerweile um Biotopflächen, wie Sachbearbeiter Wolfgang Dippert von der Stadt Bad Königshofen, sagte. Um die wasserrechtliche Erlaubnis für die Zukunft ging es bei der Begehung und Michael Krämer vom Landratsamt Rhön-Grabfeld war der derzeitige Bestand wichtig. „Wir wollen den jetzigen Bestand aufnehmen, wozu auch die Gebäude gehören.“ Dazu wandte Wolfgang Dippert ein, dass es sich bei den Hütten um Privateigentum handele. Für Krämer war klar, dass die Anlage nicht mehr so ist, wie sie vor Jahrzehnten eingetragen war. Er möchte allerdings einen Schlussstrich ziehen und vom derzeitigen Bestand ausgehen.
Bislang gibt es eine befristete Wasserrechtserlaubnis, die nun aber ausläuft. Das Interesse des Landratsamtes und auch des Wasserwirtschaftsamtes liegt nun darin, eine unbefristete Wasserrechtserlaubnis zu erteilen. Wird die erteilt, darf dann an dem jetzigen Bestand allerdings nichts mehr geändert werden. „Wir wollen sehen, was geht und was nicht geht“, betonte Michael Krämer bei einem Rundgang und sprach von einer zukünftig rechtlich sauberen Situation, die geschaffen werden müsse. Ihm ging es um den jetzigen Bestand, der aufgenommen udn erfasst wurde. Als Krämer am idyllisch gelegenen oberen See eine Hütte vorfand, ebenso Sitzgelegenheiten, sprach er von einer grenzwertigen Situation. „Wenn hier noch ein Pool dazu kommt, Grillstation und sonst noch etwas, ist das aber nicht vertretbar.“ Das sei keinesfalls so, aber der Platz werde gerne für Wanderungen genutzt. Das Häuschen sei deshalb so stabil gebaut, weil der Pächter ab und zu hier übernachte, wenn wieder mal Schwarzangler unterwegs sind, sagte Rainer Schunk. Damit sei es ein Gebäude zur Bewirtschaftung und in Ordnung.
Im weiteren Verlauf ging es um den Zulauf des Wassers zu den Seen und um einen Überlauf. Pächter berichteten, dass es zwar einen Graben zu einem weiteren Teich gebe, der allerdings seit Jahren trocken ist. „Wir haben zu wenig Regen“. Deshalb sei aus dem unteren Fischteich in all den Jahren auch ein Biotop geworden.
Michael Krämer und die Mitarbeiter von Wasserwirtschafts- und Landratsamt erfuhren von seltenen Baumarten, die auf diesem Gelände in den zurückliegenden 40 Jahren gepflanzt wurden. Dazu gehört auch ein ein Ginkgo, sagte Schunk. Dabei handelt es sich um die älteste Baumart der Erde, die es schon vor 300 Millionen Jahren gab. Ein Pächter berichtete von seinem See, der mittlerweile mit Bäumen umsäumt ist. „Die habe alle ich selbst gepflanzt.“ Am Ende der Begehung konnte Rainer Schunk aufatmen, denn der Behördentermin sei , wie er sagte, „sehr gut gelaufen und ich bin froh, dass jetzt alles seine Ordnung hat.“ In diesem Zusammenhang erinnerte er an den Park, den er geschaffen und der Stadt geschenkt hat, an die seltenen Heilpflanzen, die hier wachsen und an die Führungen.
Auch Michael Krämer ließ seinen Blick über die Wiesen und Felder schweifen und entdeckte mache Besonderheit. „Anderswo wird so etwas ausgesät, hier bei uns im Grabfeld wächst es noch in der Natur - ist doch schön“.