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MELLRICHSTADT: Außergewöhnlicher Anbau und innenarchitektonische Raffinessen

MELLRICHSTADT

Außergewöhnlicher Anbau und innenarchitektonische Raffinessen

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    Hingucker: Das Haus der Familie Wukowojac wurde als gestalterische Glanzleistung von der bayerischen Architektenkammer ausgezeichnet.
    Hingucker: Das Haus der Familie Wukowojac wurde als gestalterische Glanzleistung von der bayerischen Architektenkammer ausgezeichnet.

    Es war so etwas wie der Adelsschlag, den Architekt Dominik Wukowojac erhielt, als sein Wohnhaus in den Reigen der renommierten „Architektouren“ der bayerischen Architektenkammer und der Süddeutschen Zeitung aufgenommen wurde. Am Wochenende konnte die Öffentlichkeit das Anwesen neben der Streuaue in Mellrichstadt in Augenschein nehmen.

    Das Einfamilienhaus in der Stockheimer Straße 21 gehört zu den Nachkriegsbauten, die mit einfachsten Mitteln errichtet wurden, erzählt der Hausherr bei seiner Führung. „Ganz nüchtern haben wir erst einmal die wirtschaftlichste Lösung überlegt und auch einen Abriss in Betracht gezogen.“ Die Entscheidung fiel zugunsten einer Sanierung aus. Übrig geblieben sind jedoch im Wesentlichen nur noch das Fundament und die Außenmauern. Innen wurde das Gebäude nahezu komplett entkernt und auf einen Rohbauzustand zurückgeführt. Das gesamte Architektenteam seines Büros wurde dann in die Neuplanung eingeschaltet, berichtet der Mellrichstädter. Herausgekommen ist ein modernes Anwesen, das vor allem durch die Kubatur eines außergewöhnlichen Anbaus sowie die innenarchitektonischen Raffinessen ins Auge fällt.

    Möbel gibt es fast keine, bis auf ein Sofa und einen Esstisch sind die Einrichtungsgegenstände Bestandteile des Hauses. Einbauschränke sind kaum von Wänden zu unterscheiden, Türen haben keine Rahmen, sondern sind versenkt, selbst Sockelleisten sind nur durch einen farblichen Unterschied zu erkennen. Bis ins Letzte sind die Details aufeinander abgestimmt und werden auf diese Weise konsequent zu einem Gesamtergebnis geführt. Während die Kontur des Hauptgebäudes und damit auch das traditionelle Satteldach erhalten blieb, ist der Anbau das architektonische Glanzstück. Da die zur Verfügung stehende Wohnfläche im ursprünglichen Objekt nicht ausreichend war, musste weiterer Raum geschaffen werden, der allerdings das Gesamtbild nicht beeinträchtigen sollte, erklärt der Hausherr. Das Problem, dass ein Anbau oft wie ein Fremdkörper wirkt, umging der Planer dadurch, dass er eine Außenwand leicht schräg stellte. „Damit lehnt sich der Anbau quasi ans Haus.“

    Der Energiestandard reicht knapp an ein Passivhaus heran. Das Haus ist zwar erheblich isoliert worden, doch wäre der Aufwand zu groß gewesen, um eine noch bessere Dämmung zu erreichen. Ein weiterer Pluspunkt ist die Lage mit einem unverbaubaren Blick auf das Streutal.

    Bürgermeister Eberhard Streit gratulierte zu der außergewöhnlichen Gestaltung des Anwesens, das auch im Außenbereich die klare Linienführung des Hausinneren fortsetzt. Darüber hinaus sieht er auch die Außenwirkung, dass ein Objekt „aus der Provinz“ im Reigen der Erzeugnisse der meist in Ballungsräumen angesiedelten renommierten Architekten mithalten kann.

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