(top) Die aktuellen Entwicklungen im Autohandel fordern ein weiteres Opfer. Das Autohaus Eberhard Krenzer in Bischofsheim stellte wegen der Kaufzurückhaltung im Neuwagenbereich und der zunehmenden Konkurrenz Insolvenzantrag.
Der klassischen Kfz-Handel ist, so heißt es in einer von Insolvenzverwalterin Andrea Wallner autorisierten Erklärung, in den vergangenen Jahren durch die Konkurrenz aus dem Internet und den von den Automobilkonzernen an die Vertragshändler gestellten Investitionsanforderungen immer mehr unter Druck geraten. Sinkende Margen im Neu- und Gebrauchtwagengeschäft und steigender Kapitalbedarf für Investitionen seien die Folge.
Die vor dem Hintergrund der Finanz- und Wirtschaftskrise eingeführte Umweltprämie für Altautos habe zwar die Absatzzahlen im Neuwagengeschäft 2009 unterstützt, allerdings sanken die Gewinnmargen durch den verschärften Wettbewerb, und viele Autokäufer wurden veranlasst, Neuwagenkäufe vorzuziehen. In der Folge treffe einige Automobilhändler die Kaufzurückhaltung nach Auslauf der Umweltprämie hart.
Als Konsequenz habe Toyota-Vertragshändler Eberhard Krenzer nun Insolvenzantrag gestellt und vorläufige Insolvenzverwaltung angeregt. Wie Insolvenzverwalterin Wollner weiter informiert, sah der Inhaber aufgrund der aktuellen Lage infolge des gesättigten Neuwagenmarktes und des zunehmenden Konkurrenzdrucks keine Perspektive, das Autohaus in der derzeitigen Form erfolgreich weiterzuführen.
Das Unternehmen ist von Eberhard Krenzer 1986 gegründet und bis zum Toyota Vertragshändler und Service Stützpunkt ausgebaut worden. 2004 wurde nach Vorgaben des Automobilherstellers in eine neue Ausstellungshalle investiert.
Insbesondere im Service- und Werkstattbereich sei die Firma mit den beiden Kfz-Meistern, Eberhard und Benjamin Krenzer sehr gut aufgestellt, heißt es in der Erklärung.
Wie es nach der Insolvenz weitergeht, könne derzeit noch nicht abgeschätzt werden. Die Zeit der vorläufigen Insolvenz solle genutzt werden, um mit Insolvenzverwalter, Hausbanken, Mitarbeitern und Inhaber ein tragfähiges Konzept für eine Fortführungslösung zu finden und nach Möglichkeit den Firmenstandort und die Arbeitsplätze zu erhalten.
Die von der Insolvenz betroffenen sechs Mitarbeiter stehen, laut der Erklärung, zu Ihrem Unternehmen. Die Auszahlung der Gehälter sei während der Insolvenz grundsätzlich sichergestellt. Für die Kunden des Autohauses ändert sich zunächst nicht viel. Es wird seinen Kunden auch während der vorläufigen Insolvenz mit seinen Serviceleistungen zur Verfügung stehen.