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Bad Königshofen: Bad Königshofen: Nach einem ultratrockenen Jahr weiterhin Käferschäden im Wald

Bad Königshofen

Bad Königshofen: Nach einem ultratrockenen Jahr weiterhin Käferschäden im Wald

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    Morgenstimmung im Stadtwald, er umfasst 1300 Hektar.
    Morgenstimmung im Stadtwald, er umfasst 1300 Hektar. Foto: Herbert Geßner

    Mit mehr als 1300 Hektar gehört Bad Königshofen zu den größten kommunalen Waldbesitzern Frankens, der jährliche Hiebsatz beträgt normalerweise 4400 fm (Festmeter). In der Sitzung des Ausschusses für Land- und Forstwirtschaft machte Förster Herbert Geßner klar, dass auch 2022 "ein ultratrockenes Jahr war, in dem wir erneut vom Borkenkäfer getrieben wurden." Er sei sehr froh, dass schon sein Vorgänger begonnen hatte, den Wald umzubauen. Wenn man jetzt erst angefangen würde, wie in anderen Bundesländern, wäre man arm dran.

    Wenn die Niederschläge es zulassen, wird aufgeforstet, es gilt aber auch, die Kulturen zu pflegen, wenn sich zum Beispiel Brombeeren stark vermehren. Das Jahr 2022 brachte bei steigenden Holzpreisen mehr Einnahmen als angesetzt. Statt geplanten 60.000 Euro minus, stehen wahrscheinlich 60.000 Euro plus im Haushalt. 8696,6 fm, davon über 90 Prozent Holz mit Käfer- und Trockenschäden wurden geerntet. Das genaue Ergebnis steht erst Ende des Jahres fest.

    Ein neues Fahrzeug für das Wald-Team

    Wenn nichts dazwischenkommt, sollen laut Jahresbetriebsplan 2023 5060 fm geerntet und Pflegemaßnahmen nachgeholt werden. Bei der Endnutzung im Hochwald steht immer noch fast nur Fichten-Käferholz im Plan. Kultursicherung, Wegeunterhaltung, Reparaturen am Wildgatter, Unterhaltung des Walderlebnispfades und ein Ferienprogrammtag für die Kinder kommen dazu. Für das Wald-Team wurde außerdem ein neues Fahrzeug angeschafft.

    Ein neues (gebrauchtes) Fahrzeug für die Waldarbeiter wurde angeschafft, das Bürgermeister Thomas Helbling und Vorarbeiter Frank Nieder begutachten.
    Ein neues (gebrauchtes) Fahrzeug für die Waldarbeiter wurde angeschafft, das Bürgermeister Thomas Helbling und Vorarbeiter Frank Nieder begutachten. Foto: Herbert Geßner

    Der Holzeinschlag im Mittelwald Eyershausen (133fm) musste wegen eines Milan-Horstes in einer Schutzzone von 200 Metern vom 1. Februar bis 1. August gestoppt werden, die Eyershäuser hielten sich vorbildlich daran, lobte der Förster.

    Forstdirektor Jürgen Hahn vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sprach von dramatischen Veränderungen im Stadtwald. Es sei den Politikern kaum zu vermitteln, dass auch hier die Schäden groß sind, obwohl die Hänge dank der vorbildlichen Bewirtschaftung noch grün sind. "Statt 30 Metern ist der Bewuchs aber nur drei Meter hoch." Andere Bundesländer, die noch mehr Fichten gepflanzt hatten, stehen vor gigantischen Problemen. In Bezug auf den Wildverbiss nahm Hahn die Grundeigentümer in die Pflicht. Sie verpachten die Jagd und sie stellen die Bedingungen. Kommt ein Pächter seinen Verpflichtungen nicht nach, erhält er den Zuschlag künftig nicht mehr.

    Die jüngst in der Bürgerversammlung vorgetragenen Beschwerden der Holzrechtler aus Eyershausen griff Bürgermeister Thomas Helbling auf und berichtete über die Verwendung der Fördergelder aus dem Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm Wald (VNP Wald) für den Mittelwald Eyershausen. Im Jahr 2019 beschloss der damalige Stadtrat einen Teil der Zuschüsse für die Bewirtschaftung (Nachpflanzungen, Wegeunterhalt, Ausmessen, Pflegemaßnahmen) zu verwenden und einen Teil der Stockhiebsförderung als Aufwandsentschädigung (2020 erste Auszahlung) an die Holzrechtler anhand der Holzanmeldeliste der Feldgeschworenen weiterzugeben mit folgenden Beträgen: 100 Euro jährlich für ein ganzes Recht, 50 Euro für ein halbes und 35 Euro je Fronmaß. Die bislang geführte Nebenrechnung im Haushalt von 2005 bis 2018 wurde restlos aufgelöst.

    Antrag der Rechtler auf Auszahlung abgelehnt

    Dem Antrag der Rechtler auf Auszahlung der jährlichen Stockhiebsförderbeträge von 2005 bis 2018 wurde nicht zugestimmt. Die Holzrechtler bestreiten allerdings, jemals einen Antrag auf rückwirkende Auszahlung gestellt zu haben (wir berichteten). Von den nicht ausgezahlten Stockhiebsförderbeträgen (bis 2019 rund 36.500 Euro) wollten sie einen einmaligen Zuschuss für die Neuanschaffung eines Holzspalters von bis zu 10.000 Euro und die Finanzierung eines Motorsägenkurses, was sie für das Haushaltsjahr 2021 noch einmal beantragten, der neue Stadtrat lehnte dies knapp ab mit 9:11 Stimmen.

    Geßner erwähnte die steigende Brennholznachfrage, deshalb müsse der Anteil an Hartholz gedeckelt werden, es gehe um die gerechte Verteilung und das Verhindern von Hamsterkäufen. Die Brennholzpreise wurden moderat erhöht.

    Zum Abschluss zeigte er Fotos aus dem fast abgelaufenen Jahr, unter anderem vom neuen Biotop im Untereßfelder Wald, von der Aktion Wasser für das Rotwild-Gatter am Sambach, wo mit Hilfe einer Plane eine Wasserstelle gebaut wurde, und vom Kinderferienprogramm.

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