Dekanatskantor Matthias Braun an der Orgel und Stefan Hiby mit seiner Querflöte brachten etwas musikalische Farbe in das Grau dieser Zeit. Im Rahmen einer kirchenmusikalischen Andacht am Volkstrauertag begeisterten sie mit Werken aus der Moderne, fanden aber auch einen Brückenschlag zu den Altmeistern in der Gartenstädter Kirche St. Konrad.
Hoffnung über den Tod hinaus geben
"Totenmonat, so nennen viele den November, doch mit dem Allerheiligenfest und dem Christkönigsfest beherbergt der Monat auch zwei Feste, die vom Leben sprechen", betonte Klinikseelsorger Jürgen Schwarz, der mit Gedanken zum Volkstrauertag durch die Liturgie führte. Er betonte, dass Christus Hoffnung über den Tods hinaus geben wolle. So fand auch der Seelsorger einen Brückenschlag, denn Trauer und Hoffnung, die die Lebensader der Menschen seien, seien ein fruchtbares Paar.
Sinnlich und schon fast meditativ begann mit "Pari Intervallo" von Arvo Pärt der musikalische Teil. Mit "Requim für Flöte“ von Kazuo Fukushima wurden per ZEN.Buddhismus und die christliche Glaubenswelt vereint. In die französische Spätromantik entführte Achille Philip die Besucher der Andacht. "Man könnte bei dem Stück, das ganz einfach Lied genannt wurde, meinen, dass unsere schöne Orgel zu singen beginnt", meinte Dekanatskantor Matthias Braun, der auch moderierend durch die besinnliche Stunde führte.
Orgel und Querflöte verschmelzen
Aus der Feder von Frank Martin stammt das Werk "Sonata da Chiesa per Flauto e Organo" und man füllte regelrecht, dass der Klang der Orgel mit dem der Querflöte verschmolzen. Karl Borromäus Waldeck, ein Schüler des berühmten Anton Bruckner, "brachte" musikalische Gedanken aus Beethovens Symphonien in das Gartenstädter Gotteshaus und mit Johann Sebastian Bach und einem Part aus der Sonate in g-moll für Flöte und Cembalo "begeisterte" ein echter Altmeister.
Für die musikalische Reise durch Zeit und Länder gab es jede Menge Applaus von den Gästen der Andacht und eine Zugabe aus einem Werk von Johann Sebastian Bach gab es obendrauf.