(hawo) Nach Umsatzrückgängen will der österreichische Baustoffkonzern Wienerberger europaweit 25 Werke dichtmachen, sieben davon in Deutschland. Das Ziegelwerk in Bad Neustadt mit 30 Beschäftigten soll aber erhalten bleiben, teilte das Unternehmen auf Anfrage mit. „Das Bad Neustädter Werk ist nicht betroffen“, sagte Marketing-Geschäftsführer Axel Stotz von der deutschen Wienerberger-Zentrale in Hannover. Der Konzern hat hierzulande gut 40 Produktionsstandorte, mit Bad Neustadt aber nur einen in Unterfranken. In der Kreisstadt werden Ziegelsteine des verbreiteten Typs „Poroton“ hergestellt.
Sowohl der Tonabbau – früher in Brendlorenzen, nun in Lebenhan – als auch die Produktion der Ziegel in der Besengaustraße sorgen immer wieder für Beschwerden von Anwohnern. Vor Jahren gab es sie wegen Rissen in Wohnhäusern, zuletzt meist wegen der Geräuschkulisse, die bei der Fertigung der roten Mauersteine entsteht. Gearbeitet wird auch an Sonn- und Feiertagen.
Aktuell liegen dem Landratsamt Rhön-Grabfeld zwei Beschwerden von Anwohnern des benachbarten Wohngebiets „Bünd“ in Brendlorenzen vor. „Es geht um Lärm und Staubentwicklung“, bestätigte Abteilungsleiter Manfred Endres der Main-Post. Staub wird auf dem Werksgelände aufgewirbelt, wenn Lkw bei Trockenheit den Ton aus Lebenhan anliefern. „Dem gehen wir nach“, so Endres weiter. Dem Vernehmen nach soll in der kommenden Woche eine Entscheidung getroffen werden. Wie die aussieht, wollte der Abteilungsleiter mit Verweis auf das „laufende Verfahren“ noch nicht sagen. Denkbar ist, dass der Werkleitung Auflagen gemacht werden.