(top) Für den Burgwallbacher See hat das Gesundheitsamt am Landratsamt ein sofortiges Badeverbot veranlasst. Die Gemeinde Schönau wurde gebeten, unverzüglich für die Umsetzung des Badeverbotes zu sorgen und am Ufer entsprechende Hinweistafeln aufzustellen. Als Grund wird in einer Pressemitteilung das Auftreten giftiger Blaualgen (toxinbildenden Cyanobakterien) genannt.
Nachdem die Gesundheitsbehörde über entsprechende Anzeichen wie Schlierenbildung und Verfärbung des Wassers mit einer erheblichen Abnahme der Sichttiefe informiert worden war, wurde eine Wasserprobe entnommen, erläutert Dr. Helga Moldovan vom Gesundheitsamt. Bei der Analyse am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit seien dann „massenhaft toxinbildende Blaualgen“ vom Typ Microcystis sowie Anabaena gefunden worden.
Kontakt mit diesen Blaualgenarten könnten haut- und schleimhautreizende Wirkungen zur Folge haben. So könnten sich innerhalb von zwölf Stunden nach dem Kontakt Rötungen und Bläschen auf der Haut bilden, werden die Folgen in der Pressemitteilung beschrieben. Nach dem Verschlucken algenhaltigen Wassers könnten Entzündungsreaktionen im Magen-Darm-Trakt auftreten. Eine weitere Gefährdungsmöglichkeit bestehe insbesondere durch eine Allergisierung.
Ein besonderes gesundheitliches Risiko besteht für im Uferbereich spielende Krabbelkinder. Bedingt durch ihr Spielverhalten könnten sie größere Mengen mit Algen verunreinigten Sandes und Wassers aufnehmen. Eltern mit Kleinkindern sollten daher den Uferbereich des Badesees meiden.
Die konkrete Ursache für die Algenbildung in Burgwallbach sei nicht geklärt, so Moldovan. Oft sei ein erhöhter Eintrag von Nährstoffen zum Beispiel über tierische Ausscheidungen verantwortlich.
Wie Schönaus Bürgermeister Rudi Zehe am Freitagnachmittag erläuterte ist der Blaualgenbefall allerdings wegen der letzten Regenfälle wieder sehr stark zurückgegangen, weshalb eine erneute Untersuchung in aller Kürze stattfinden wird. Nach Bekanntgabe dieses Ergebnisses hofft der Bürgermeister, dann den Badebetrieb wieder freigeben zu können.
Auch das Gesundheitsamt sichert zu, dass ständig Proben entnommen werden und unverzüglich über eine Besserung der Wasserqualität informiert wird.