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Bad Königshofen: Ballonfahren ist seine Leidenschaft: Warum Georg Leupold aus Bad Königshofen seit 30 Jahren in die Luft geht

Bad Königshofen

Ballonfahren ist seine Leidenschaft: Warum Georg Leupold aus Bad Königshofen seit 30 Jahren in die Luft geht

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    In Reih und Glied: Mehrere Ballons fahren über die abgeernteten Felder des Grabfelds.
    In Reih und Glied: Mehrere Ballons fahren über die abgeernteten Felder des Grabfelds. Foto: Erika Hemmerich

    Am Wochenende führte der Ballonsportclub Thüringen die 25. Thüringer Montgolfiade durch, die mittlerweile zu den größten Veranstaltungen ihrer Art in Deutschland gehört. Und der Neustart des farbenfrohen Spektakels wieder mit Zuschauern vor der malerischen Kulisse der Veste Heldburg war beeindruckend: Fast 50 Ballone hatten sich zum Event mit der ersten offenen deutschen Meisterschaft in Heldburg angemeldet, darunter sieben ausländische Teams. Dazu gab es wieder die beliebten Gästefahrten. Neben einigen weiteren Attraktionen wie dem "Ballon am Kran", einer Lasershow, einer begehbaren Ballonhülle und einem Stadtfest war auch diesmal wieder das Ballonglühen der absolute Höhepunkt der Veranstaltung.

    Eine von vielen Attraktionen: die begehbare Ballonhülle.  Für Wagemutige gab es zudem die Möglichkeit, sich in einen "Ballon am Kran" zu begeben.
    Eine von vielen Attraktionen: die begehbare Ballonhülle. Für Wagemutige gab es zudem die Möglichkeit, sich in einen "Ballon am Kran" zu begeben. Foto: Swen Gaudlitz

    Rekordverdächtige Besucherzahlen

    "Der Besuch war mit rund 15.000 Schaulustigen allein am Samstagabend rekordverdächtig", zieht Swen Gaudlitz, seit 2014 Vorsitzender des ausrichtenden Ballonsportclubs Thüringen, eine positive Bilanz. Auch sonst hat nach seinen Worten während des Wochenendes "alles bestens geklappt", wenn auch die Wetterverhältnisse nicht ideal gewesen seien.

    So hätte man sich doch die eine oder andere abendliche Fiesta, also Ballonfahrten mit Gästen, gewünscht. Wegen der Hitze und Trockenheit seien diese aber nur am frühen Vormittag möglich gewesen. "Dafür konnten alle Wettbewerbsfahrten abgewickelt werden", resümiert ein zufriedener Gaudlitz. Er weist allerdings darauf hin, dass die nächste Thüringer Montgolfiade erst in zwei Jahren stattfinden wird. "Wegen der ausufernden Bürokratie und den vielen Auflagen können wir eine solche Großveranstaltung jährlich nicht mehr stemmen."

    Fertig zum Aufstieg: Vor der geschichtsträchtigen Kulisse der Veste Heldburg bläst Georg Leupold (rechts) heiße Luft in die Ballonhülle.
    Fertig zum Aufstieg: Vor der geschichtsträchtigen Kulisse der Veste Heldburg bläst Georg Leupold (rechts) heiße Luft in die Ballonhülle. Foto: Erika Hemmerich

    Georg Leupold wieder mit von der Partie

    Zu den Teilnehmern der 25. Thüringer Montgolfiade gehörte auch Georg Leupold aus Bad Königshofen. Der Radio- und Fernsehtechnikermeister betreibt seit vielen Jahren in der Badestadt eine Ballonfahrerschule und zollt dem Thüringer Ballonsportclub und allen an der Organisation mitwirkenden Vereinen ein dickes Lob. "Das war schon ein Riesen-Engagement, was da von allen Beteiligten an den Tag gelegt wurde." Mit der Warsteiner Montgolfiade gebe es in Deutschland zwar ein noch größeres Ballonfahrertreffen. "Die Veranstaltung in Heldburg muss sich dahinter aber nicht verstecken", so Leupold. Wie in den Vorjahren nahm er wieder etliche Gäste in seinem Ballon mit, allerdings nur am Morgen. "Leider konnten wir wegen der starken Thermik am Nachmittag nicht mehr starten."

    Herrliche Ausblicke über das Grabfeld

    Fantastische Ausblicke über Bad Königshofen: Bei der Fahrt über das Grabfeld konnten die mitfahrenden Gäste die ganze Faszination des Ballonfahrens erleben.
    Fantastische Ausblicke über Bad Königshofen: Bei der Fahrt über das Grabfeld konnten die mitfahrenden Gäste die ganze Faszination des Ballonfahrens erleben. Foto: Erika Hemmerich

    Wer sich eine Fahrt hat reservieren lassen, wurde mit herrlichen Ausblicken nicht nur auf die Umgebung von Heldburg, sondern auch das Grabfeld belohnt. Denn der Wind aus Osten trieb die Ballone in Richtung Westen und zum Teil direkt über Bad Königshofen. Wohlbehalten landeten Georg Leupold und seine Passagiere einmal in der Nähe des Sulzfelder Badesees und tags darauf auf einem Feld zwischen Aubstadt und Bad Königshofen.

    Der 62-jährige Bad Königshöfer mit über 30-jähriger Ballonfahrerfahrung genießt auch selbst immer noch jede Fahrt. "Mich faszinieren vor allem die flexiblen Startmöglichkeiten und die unvergleichlichen sensorischen Eindrücke bei einer Ballonfahrt", so Leupold. "Man kann sich in aller Ruhe Dinge von oben herab betrachten und dabei auch noch schöne Fotos schießen." Mit einem Flugzeug wäre das nicht möglich. Leupold will denn auch noch lange nicht vom Ballonfahren lassen. Sein nächstes Ziel steht bereits fest: die Teilnahme an der Winter-Montgolfiade im Januar nächsten Jahres im Tannheimer Tal in den Alpen.

    Höhepunkt der 25. Thüringer Montgolfiade: das Ballonglühen am Samstagabend, das sich Tausende Schaulustige nicht entgehen lassen wollten.
    Höhepunkt der 25. Thüringer Montgolfiade: das Ballonglühen am Samstagabend, das sich Tausende Schaulustige nicht entgehen lassen wollten. Foto: Erika Hemmerich

    Blick in die Geschichte des BallonfahrensBallons waren die ersten Fahrzeuge, mit denen Menschen flogen. 1783 hob über Versailles erstmals ein bemannter Ballon ab: die Montgolfière. Seitdem wurden Ballons in Kriegen, bei der Wetter- und Klimaforschung und sogar zur Nonstop-Weltumrundung eingesetzt. Die Geschichte der Ballonfahrt beginnt lange vor dem Start der Montgolfière. Schon Leonardo da Vinci experimentierte mit Heißluftauftrieb.  Als erster Militär machte sich Napoleon Ballons zunutze. In einigen Schlachten ließ er Ballons an langen Seilen aufsteigen, um Schlachtfelder besser übersehen zu können. 1999 gelang die erste Erdumrundung im Ballon. Der Schweizer Psychiater Bertrand Piccard und der britische Flugingenieur Brian Jones flogen in 19 Tagen, 21 Stunden und 55 Minuten als erste Menschen in einem Heliumballon um die Welt und landeten am 21. März in der ägyptischen Wüste.Quelle: planet-wissen

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