Heute an seinem 25. Geburtstag wird der steinerne Löwe am der Eingangstür im Eichenweg 6 in Unsleben viele Menschen vorbeigehen sehen. Sie kommen nicht seinetwegen, sie kommen weil Hausherr Johann Böhm ebenfalls Geburtstag. Er feiert 75. Das Böhm und Löwe am selben Tag Geburtstag haben, lässt sich leicht erklären, das steinerne Sinnbild Bayerns war 1987 ein Geschenk für Böhm zum 50.
Mit Böhm feiert an diesem Donnerstag einer, der die CSU im Landkreis wie kaum eine anderer repräsentiert, einer der es weit gebracht hat. Zunächst war er Staatssekretär im bayerischen Kabinett, von 1990 bis 1993 war er im im Kabinett Streibl Leiter der Staatskanzlei und danach bis 2003 Landtagspräsidenten im Münchner Maximilianeum. Dieses Amt hatte er bis 2003 inne. Danach kehrte er der aktiven Politik den Rücken und ging in Ruhestand.
In all der Zeit, in der er politische Verantwortung übernommen hat, war Böhm immer einer, dem man bestimmt nicht vorwerfen kann, dass er zur Politikverdrossenheit beigetragen hat. Er war beliebt beim Wahlvolk, vielleicht auch deswegen, weil seine Reden bei offiziellen Anlässen meist kurz und fast immer launig waren. Da kann er heute noch manch aktivem Politiker Vorbild sein.
Der 1937 in Daßnitz geborene Böhm studierte Rechts- und Staatswissenschaften in Würzburg. Von 1969 bis 1973 war er juristischer Staatsbeamter am Landratsamt in Bad Neustadt tätig und während dieser Zeit maßgeblich daran beteiligt, dass der Landkreis Rhön-Grabfeld so wurde wie er heute ist. Als zuständiger Mann für die Gebietsreform wollte er die Zusammenlegungen so ausführen, dass sie den Gemeinden so wenig weh taten wie möglich. Seit 1978 war Böhm Kreisrat, bevor er nach München als Landtagsabgeordneter gewählt wurde. Nebenbei war Böhm auch noch Sprecher der sudetendeutschen Volksgruppe und Vorstandsvorsitzender der Sudetendeutschen Stiftung.
Nach der Gratulationscour am eigentlichen Geburtstag feiert ihn seien CSU mit einem Empfang am 27. Oktober richtig groß.