Vom Großbrand in der Lagerhalle der BayWa in Mellrichstadt Ende November 2011, der insbesondere das Getreide-Silo erfasst und 350 Tonnen Getreide unbrauchbar gemacht hatte, ist nichts mehr zu sehen. Die Außenarbeiten im Zuge der Silosanierung sind mittlerweile abgeschlossen – jetzt ist der Innenausbau in vollem Gang. Der Agrarstandort wird zum Spezialbetrieb für Dinkel entwickelt, heißt es in einer Pressemitteilung der BayWa.
„Wir werden den Standort in Mellrichstadt Schritt für Schritt in Sachen Dinkelerfassung und Dinkelverarbeitung ausbauen“, kündigt Matthias Stumpf an, Leiter Vertriebsgebiet Agrar für die BayWa in der Region Bad Neustadt. Rund 7000 Tonnen Dinkel hat der Betrieb in der Bahnhofstraße im Jahre 2012 erfasst – mittelfristig sollen es bis zu 13 000 Tonnen sein. Der Dinkel, auch Spelz genannt und eng mit dem Weizen verwandt, kommt zum einen von Landwirten aus der Region, zum anderen liefern auch Holländer, Belgier und Tschechen an die Dinkelschälanlage der BayWa. Die geschälte Ware geht hauptsächlich an deutsche Mühlen, zudem nach Österreich und Belgien.
Jetzt vier Schäleinheiten
Die Dinkelschälanlage, die seit dem Silo-Großbrand vor einem Jahr ins Heuringlager ausgelagert war, wird bis Mitte Januar wieder in die generalsanierte Siloanlage umziehen. Im Zuge dessen wird dann auch von drei auf vier Schäleinheiten erweitert.
Die Schäden am Dach und an der Außenfassade der Siloanlage, die rund 2000 Tonnen Getreide fasst, sind behoben. Das Außengerüst ist in den vergangenen Wochen abgebaut worden. Auch im Inneren der Anlage hat sich einiges getan: Die beschädigten Holzschüttböden wurden ausgebaut und werden durch moderne Silobehälter ersetzt. „Damit entfällt künftig das Entleeren der Schüttböden, das noch von Hand erledigt werden musste“, erläutert Martin Junius, Leiter des Agrarbetriebs in Mellrichstadt. Das Gebäude wurde gründlich gereinigt, die gesamte Elektrik erneuert. „Bis Jahresende 2012 ist zudem eine komplett neue elektronische Steuerung installiert worden“, so Martin Junius. Alle Wände und Decken im Innenbereich haben einen neuen Anstrich bekommen.
Neueste Technik für Entstaubung
Die Generalsanierung bringt außerdem einen Ruck beim Gesundheits- und Umweltschutz. „Der Standort erhält eine Entstaubung auf dem neuesten Stand der Technik“, merkt Matthias Stumpf an. Die neuen Filteranlagen reduzieren die Staubbelastung im Innen- und Außenbereich deutlich.
Am Agrarstandort der BayWa in Mellrichstadt sind insgesamt sechs Mitarbeiter tätig. In der Bahnhofstraße 20 ebenfalls zu finden: BayWa Baustoffe mit einem Team von drei Mitarbeitern und BayWa Energie mit einer Tankstelle und einem Tanklager, betreut von einer Mitarbeiterin.