Die Geschichte des Point-Centers ist auch eine Geschichte von Querelen und Gerüchten. Damit soll jetzt Schluss sein. Geht es nach den Verantwortlichen, dann sind der Festakt zur Eröffnung am Freitag, 30. Juni, und der Tag der offenen Tür am Sonntag, 2. Juli, der Wendepunkt in eine erfolgreiche Zukunft. Das Point-Center sei schließlich ein für die Region "einmaliges medizinisches Angebot".
Gemeinsam unter einem Dach praktizieren laut Point-Geschäftsführer Wolfgang Fränznick zwei Anästhesisten, die federführend auch die OP-Säle und die Krankenzimmer der Nessa (Neustadt/Saale) - Privatklinik betreuen, zwei Orthopäden, ein HNO-Arzt und ein Kieferorthopäde. Hinzu kommen eine Physiotherapie-Praxis, ein Zentrum für Pulsierende Signal-Therapie, ein zahntechnisches Labor, ein Orthopädie-Fachgeschäft, eine Ernährungsberatung, ein Beauty- und Bräunungsstudio sowie ein Bistro. Bis zum Jahresende sollen noch ein Gynäkologe, ein Internist und eine Apotheke eingezogen sein.
Zusätzliche Attraktivität verspricht der mit moderner Technik ausgestattete Vortragssaal im Dachgeschoss. Hier soll die Bevölkerung regelmäßig bei Gesundheits-Foren zu aktuellen medizinischen Themen mit Experten in Kontakt kommen. Der Notdienst-Gruppe Bad Neustadt stellt das Point-Center zudem "kostenfreie Flächen" zur Einrichtung einer zentralen Notfall-Praxis für die Region zur Verfügung. Ob die heimischen Ärzte das Angebot annehmen, sei noch offen, so Fränznick.
Überhaupt die heimischen Ärzte. Fränznick verhehlt nicht, dass die Point-Aktivitäten für Skepsis bei den Medizinern gesorgt haben. Schon weil die Zahl der kassenärztlichen Zulassungen beschränkt ist, sei es Ziel gewesen, zunächst Fachärzte vor Ort zu einem Umzug in die Gartenstraße zu bewegen. Dafür, dass bei einzelnen Ärzten das Gefühl aufgekommen ist, man habe sie gegeneinander ausspielen wollen, habe er gewisses Verständnis. Dabei sei es der Point-GmbH immer um ein möglichst vielfältiges Angebot für die Patienten gegangen. In diesem Sinne kündigte Wolfgang Fränznick weitere Gespräche mit Kinderärzten, Hautärzten, Neurologen und Urologen an. Gerüchte, die Mietpreise seien utopisch hoch, wies der Geschäftsführer zurück. Man verlange für die ärztlichen Einrichtungen 17,50 bis 20 Mark pro Quadratmeter, für die übrigen Flächen 16 bis 25 Mark.
Seinen öffentlichen Befreiungsschlag nutzte Fränznick denn auch noch einmal, um sich von den Aktivitäten des Zahnärzte-Trainers Piet Troost zu distanzieren. Das schlechte Image des von Troost verantworteten Anzeigenblatts "Duo" habe der Point GmbH die Arbeit unnötig erschwert, räumte der Geschäftsführer ein. Deshalb habe man sich von Troost getrennt.