Entspannt und völlig losgelöst von vorher angegebenen Zeitvorgaben, gestaltete der Hauptvorstand des Rhönklubs sein Programm am Samstag, zum Auftakt der 139. Hauptversammlung.
Im Schloss Aschach haben sie sich mit Bürgermeister Wolfgang Back und dem stellvertretenden Landrat Emil Müller zur Kaffeerunde getroffen. Nach aufregenden und turbulenten Hauptversammlungen in den vergangenen Jahren ist nun Ruhe und Behaglichkeit im Rhönklub eingekehrt. „Es macht wieder Spaß für den Rhönklub da zu sein“, machte der Vizepräsident Bernd Müller-Strauß deutlich. Und auch der im vorigen Jahr neu gewählte Präsident Jürgen Reinhardt wirkte entspannt und zuversichtlich. „Große Themen haben wir in diesem Jahr keine zu besprechen“.
Dringender Sanierungsbedarf
Einzig die Milseburghütte und deren Zukunft werde in der Delegiertenversammlung, neben unvermeidlichen Regularien und Rückblicken ein Thema sein. Die Hütte sei im Eigentum des Hauptvorstandes, das Grundstück gehöre der Gemeinde Hofbieber. Die 131 Jahr alte Hütte müsse dringend saniert werden, doch in welchem Umfang, das sei bislang nicht klar. Bauzustandsuntersuchungen sollen Aufschluss geben.
Reinhardt gibt zu bedenken, dass die Milseburghütte sich nicht nur im Naturschutzgebiet befindet, sondern auch in einem denkbar unwegsamen Gelände. „Das größte Fahrzeug, dass die Hütte erreichen kann ist ein Unimog. Es gibt keinen Wasseranschluss und keine Abwasserentsorgung. Die Stromversorgung können wir über Solarzellen in den Griff bekommen. So werden durchaus auch Überlegungen angestellt, die Hütte aufzugeben. „Das alles müssen wir miteinander besprechen“, sagte Reinhardt.
Die Mitglieder möchte er bei diesen Entscheidungen mit ins Boot nehmen. Bei der Delegiertenversammlung gehe es nun aber erst einmal darum, dass der Hauptvorstand bevollmächtigt wird, um Bauuntersuchungen in die Wege zu leiten und gegebenenfalls Grundstücksverhandlungen und -käufe vorzunehmen.
Im Vorfeld der Hauptversammlung waren am Sonntagvormittag Tagungen der Fachwarte angesetzt, aber auch hier sah Reinhardt keine großen Probleme auf den Rhönklub zukommen. „Es geht um Erfahrungsaustausch, um neue Impulse für die alltägliche Arbeit. Die Wegewarte werden sich mit neuen Verfahren zur Wegemarkierung beschäftigen. Die Hüttenbesitzenden Vereine werden sich über Finanzierungsmöglichkeiten wie die Einrichtung eines Hüttenfonds unterhalten“.
Wimpel übergeben
Der stellvertretende Landrat Müller freute sich, dass der Rhönklub mit seiner Hauptversammlung in den Landkreis Bad Kissingen gekommen ist und er die Möglichkeit hatte, die Abordnung im Schloss Aschach zu begrüßen. Vom Hauptwanderwart Uwe Schleicher (Poppenhausen) wurde der Wimpel im Aschacher Schloss an Bürgermeister Wolfgang Back, Emil Müller und natürlich an den Rhönklub-Präsidenten übergeben.
Im vorigen Jahr fand die Hauptversammlung in Hessen, in Schlüchtern statt, der Staffelstab wurde nun weiter in den Landkreis Bad Kissingen gereicht. Für die obligatorische Wanderung durch die Rhön war der Rhönklub Bad Kissingen mit Vorsitzendem Thomas Hammelmann zuständig. Von der Kissinger Hütte am Feuerberg über Langenleiten, Premich bis nach Aschach und zu späterer Stunde nach Bad Bocklet führte die Route.