(new) Ein Zufall war es gewesen, dass Stefan Kritzer in seiner Eigenschaft als kunstinteressierter Journalist einen intensiven Zugang zu den Arbeiten von Johann Zeitler erhielt. Und er suchte eine Möglichkeit, sie auszustellen, mit dem Ergebnis, dass das „Rhöntagebuch“ jetzt bis zum 19. Oktober in der Sparkasse in der Meininger Straße zu sehen ist.
Bereits im Jahr 2004 hatte der Berliner Künstler die Einladung von Christa Schnitzler-Runge in ihr Stadt-Land-Haus in Rödles angenommen. Die Rhön war ihm bis dahin nur aus dem Schul-Atlas bekannt gewesen, jetzt ging er hier für vier Wochen mit einheimischer Begleitung auf Entdeckungsreise, begegnete den Basaltseen, den Sagen der Rhön, den Gleichbergen und stieß immer wieder auf das Thema Grenze.
Seinen Arbeitsschwerpunkt widmete er einem großformatigen Bildtagebuch, die mit vielen Texten unterlegten Impressionen der Sparkassen-Ausstellung entstanden in den entspannten Abendstunden. Sie verraten deutlich, dass Johann Zeitler Philosophie studiert hat, bevor er zur Kunst kam, und sich schließlich – in seiner Sprachgebung – an einem Punkt zwischen Unruhe und Denkverzweigung befand.
Als idealen Ausgangspunkt für Betrachtungen eines Städters über das ländliche Leben empfand Sparkassendirektor Roland Schmautz die intakte Dorfgemeinschaft in Rödles, die Christa Schnitzler-Runge in ihrem Stadt-Land-Haus, der ehemaligen Schule, interessierten Berliner Künstlern auch weiterhin zugänglich macht.