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Mittelstreu: Besichtigung des sanierten Wasserwerks

Mittelstreu

Besichtigung des sanierten Wasserwerks

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    Der Wasserzweckverband Mellrichstädter Gruppe hielt einen Teil der Sitzung im Wasserwerk Mittelstreu.
    Der Wasserzweckverband Mellrichstädter Gruppe hielt einen Teil der Sitzung im Wasserwerk Mittelstreu. Foto: Brigitte Gbureck

    Zur Sitzung des Wasserzweckverbandes Mellrichstädter Gruppe begrüßte der Verbandsvorsitzende Michael Kraus Wassermeister Julian Dytrt und seine Mitarbeiter Steffen Wende und Norbert Karlein sowie die Verbandsräte zunächst im Mittelstreuer Wasserwerk.

    Schwerpunkt der Sitzung sollte die Besichtigung des sanierten Wasserwerkes sein. Mit geschätzten 2,8 Millionen sei man mittlerweile bei 3,5 Millionen Euro Umbaukosten gelandet. Damit sei dies das größte Projekt, das, 2018 in Planung, vier Jahre gedauert hat. Julian Dytrt habe den Bau begleitet.

    Neu entstanden im Wesentlichen ein Sozialraum, ein Büroraum und ein Labor. Auf der Technikseite wurde von einer Sandfilteranlage auf eine Ultrafiltrationsanlage umgestellt. Die Sandfilteranlage hatte den Nachteil, dass Aluminiumsulfat zugesetzt werden musste, damit Unreinheiten durch Sand gefiltert wurden. Die Aktivkohle sei geblieben.

    Julian Dytrt übernahm dann die Führung und begann mit dem Herzstück, der Leittechnik. Auf einem Großmonitor ist auf einen Blick der Betrieb abgebildet, ebenso auf zwei Tablets. Er könne nachempfinden, was Wasserwart Arthur Omert 40 Jahre lang gemacht hat, wobei die große Schalttafel von damals weggefallen sei. Auf dem Schaubild seien oben links die Quellen und rechts die Hochbehälter zu sehen. Aktuell wurden 49/l pro Sekunde eingeführt in den Rohwasserbereich. Laborzeile, Lageräume für Armaturen/Schwerarmaturen sind vorhanden. Systemtrenner-Anschlusskästen – ein Prototyp wurde selber zusammengebaut – werden dem Bauherrn zur Verfügung gestellt.

    Drei baugleiche Ultrafiltrations(UF-)Anlagen zur Filtration und Chlorspülung sind das Herzstück des Wasserwerks. Die Ultrafiltration filtert neben Schmutz auch Viren und Bakterien. Das Wasser kann damit zu Trinkwasser aufbereitet werden. Mit der Aktivkohlefilter-Anlage mit Ozonierung kann Öl, das eventuell im Oberflächenwasser vorhanden ist, herausgefiltert werden. Julian Dytrt und Steffen Wende zeigten anschaulich, wie. das Wasserwerk funktioniert. Neu war auch das Notstromaggregat mit 450 PS und einem komfortablen Puffer von Volvo. Das Aggregat sei eigens von Atlas Copco für die Zwecke des Wasserwerkes eingerichtet worden.

    Steffen Wende wurde während der Wasserzweckverbandssitzung von Bürgermeister Michael Kraus zum 25-jährigen Dienstjubiläum geehrt
    Steffen Wende wurde während der Wasserzweckverbandssitzung von Bürgermeister Michael Kraus zum 25-jährigen Dienstjubiläum geehrt Foto: Brigitte Gbureck

    Steffen Wende geehrt

    Nach diesen Ausführungen wurde die Sitzung im Gasthaus "Wilder Mann" in Mittelstreu fortgesetzt. Bürgermeister Michael Kraus nahm zunächst die Gelegenheit wahr, Steffen Wende für 25 Jahre Tätigkeit im öffentlichen Dienst zu ehren. Von September 1997 bis 2000 habe er die Ausbildung absolviert. Unter Arthur Omert, einem der besten Lehrmeister, habe er das Handwerk von der Pike auf gelernt. Zwischenzeitlich habe er beim Abwasserzweckverband Saale-Lauter die andere Seite kennengelernt und dann 2000 erfolgreich die Ausbildung beendet. Er sei eine wichtige Stütze des Wasserwerkes. Dazu wurde ihm die Urkunde überreicht.

    Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde der Verbandsvorsitzende einstimmig ermächtigt, die Darlehensaufnahme für die Restfinanzierung der Baumaßnahme bis zu einer Höhe von 490.000 Euro in seiner Zuständigkeit durchzuführen.

    In der letzten WZV-Sitzung wurde beschlossen, den Rechnungsprüfungsausschuss von bisher fünf  auf sechs Personen zu erhöhen. Einstimmig wurden Florian Liening-Ewert und als sein Vertreter Alfred Kaiser aus Hendungen gewählt. Bürgermeister Michael Gottwald ist Vorsitzender (Vertreter Stefan Hein), weitere Mitglieder sind Jürgen Amthor (Nicole Seemann), Benjamin Schultheis (Christian Herbig), Bernd Beck (Fabian Liebst) und Heinz Balling (Ansgar Zimmer).

    Julian Dytrt erstattete dann seinen Bericht über das Jahr 2021.

    Die Quellschüttungen lagen bei der Lochmühlquelle bei mindestens  130 l/s (Liter/Sekunde) und maximal 553 l/s, bei der Mittelmühlquelle bei 12 bzw. 43 l/s und bei der Wörthquelle bei 55 bzw. 179 l/s. Die Lochmühlquelle förderte knapp 400.000 Kubikmeter (m³), die Mittelmühlquelle rund 100.000 m³ und die Wörthquelle 332.000 m³, was einer Erhöhung um 18 Prozent wegen Probebetriebs der UF-Anlage gleichkommt. Rund 125.000 m³ wurden in die Streu zurückgeführt.

    Wassermeister Julian Dytrt zeigt den Verbandsräten das neue Notstromaggregat mit 450 PS
    Wassermeister Julian Dytrt zeigt den Verbandsräten das neue Notstromaggregat mit 450 PS Foto: Brigitte Gbureck

    33 Rohrbrucheinsätze

    Aufbereitet wurden 726.946 m³, gefördert 662.179 m³ und verkauft 644.179 m³, der Wasserverlust intern lag bei 2,7 Prozent. Bis auf Stockheim mit dem Härtegrad "mittel" wurden alle Gemeinden mit "hart" eingestuft. 33 Rohrbrucheinsätze waren zu verzeichnen, davon 23 Hausanschlüsse und  zehn im Netz. 35 Neuerschließungen (Bauwasser) (+ 16 %) mit vielen Vorbereitungen wurden getätigt und 45 Hauszähler getauscht. Bilder belegten die übersichtliche Erneuerung der Lagerhaltung. Mit dem "Powermoon" wurde eine Baustellenausleuchtung angeschafft, weiterhin eine Stapelameise und drei Standrohre mit Systemtrennung.

    Saniert wurde der Überflurhydrant im Außengelände des Wasserwerkes, die Umverlegung im Kreuzungsbereich Eußenhausen und die Gartenleitung in Mittelstreu. An der Feuerwehrübung "Schachtrettung" nahm die Truppe teil und an der Einweisung der Feuerwehren im Frickenbachtal. Die Erneuerung der Wasserleitung in 2022 ist vorgesehen am Dorfgabenweg Hendungen, in der Scheffelstraße in Mellrichstadt, am Plue Mittelstreu, in der Bündstraße und am Mittleren Hainbergweg in Mellrichstadt.

    Der Anlagenbau sieht unter anderem die Anpassung und Optimierung der Ultrafiltrationsanlage WW vor, die Inbetriebnahme des neuen Notstromaggregates und die Vorbereitung der Photovoltaikanlage am Wasserwerk.

    Der Wassermeister bedankte sich für die Bereitstellung von Geldern und für die gute Zusammenarbeit mit dem Gremium, ebenso bei seinen Mitarbeitern Steffen Wende, Norbert Karlein und Arthur Omert. Sie würden in den umliegenden Ortschaften gut dastehen, zeigte er sich zufrieden.

    Sachstand Photovoltaik

    Bürgermeister Kraus dankte für den umfassenden Einblick in die Arbeit und gab noch den Sachstand zum Thema Photovoltaik. Stefan Hein habe viele Dächer mit unterschiedlichen Ebenen festgestellt. Das Dach sei dicht, nicht alt und habe eine Schutzschicht. Ein zweiter Termin mit Holger Erhard vom Überlandwerk fand auf der Freifläche statt, wo die Anlage angedacht war. Hier seien die Hürden womöglich noch größer, als auf das Dach zu gehen. Jetzt werde auf Rückmeldung vom ÜW gewartet.

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