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BAD NEUSTADT: Bestattungsstopp auf dem Brender Friedhof

BAD NEUSTADT

Bestattungsstopp auf dem Brender Friedhof

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    Friedhofsanierung: Besonders im alten Teil des Brender Friedhofs (hinter der Mauer) ist der Boden für die Verwesung kaum geeignet.
    Friedhofsanierung: Besonders im alten Teil des Brender Friedhofs (hinter der Mauer) ist der Boden für die Verwesung kaum geeignet. Foto: Foto: Hubert Herbert

    Es ist ein sensibles Thema, das machte Bürgermeister Bruno Altrichter im Hauptausschuss klar. Doch es muss etwas geschehen beim Friedhof Brendlorenzen. Es gibt Schwierigkeiten mit der Verwesung der Toten. Deshalb hatte die Stadt bereits im September ein Bodengutachten erstellen lassen.

    Dr. Horst Rusche, der Leiter des Gesundheitsamtes, erklärte das Problem. Es ist der hohe Feuchtigkeitsgehalt im Erdreich. Das Problem ist um so größer, je tiefer gegraben werden muss. Bei doppelt tiefer Bestattung stehe der untere Sarg fast schon im Wasser. Die Folge: Es fehlt Luft für die Verwesung. Das wiederum führe zur Wachsleichenbildung. Die Verwesung komme fast zum Erliegen. Sogar Wachsleichen, die bereits 30 Jahre alt sind, würden im Brender Friedhof gefunden. Deshalb sei in einigen Bereichen des Friedhofs ein Beerdigungsstopp umumgänglich und eine durchgreifende Verbesserung nötig.

    Gesundheitliche Gefahr?

    Ob von nicht verwesten Leichen gesundheitliche Gefahr ausgehe, wollte stellvertretende Bürgermeisterin Anne Zeißner wissen. Das nicht, so Rusche, aber sie würden eben ganz lange so erhalten bleiben. Und weil die Wahrung der Totenruhe an oberster Stelle stehe, könne man auch nicht einfach Wachsleichen für eine bessere Verwesung aufbrechen.

    Handlungsbedarf besteht in erster Linie auf der Fläche innerhalb der Friedhofsmauer, wie Arno Büttner vom Ordnungsamt erklärte. Dort ist der Verwesungsprozess nicht gewährleistet. Weshalb nun die Sanierung des Friedhofs nötig wird. Dabei seien Ruhezeiten zu beachten und gegebenenfalls Umbettungen nötig.

    Ein Grobkonzept für die Sanierung legte Landschaftsarchitektin Marion Ledermann vor. Wie sie erläuterte, besteht im alten Friedhof, direkt neben der Kirche (siehe Grafik: Bereich A) schon jetzt ein Beerdigungsstopp. Dort durften bisher nur noch Verwandte nachbeerdigt werden. Auch das ist künftig nicht mehr möglich.

    Und für den restlichen Teil des alten Friedhofs kommt jetzt auch ein Bestattungsstopp. Nachbelegungen sind dort nur in einfacher Tiefe, zum Beispiel für Ehegatten, möglich. Damit steht der gesamte alte Friedhofsbereich unter dem Beerdigungsstopp.

    Um trotzdem ein geordnetes Bestattungswesen aufrecht zu erhalten, sieht die Planung vor, den jüngsten Erweiterungsteil des Friedhofs der aus dem Jahr 2003 stammt, zügig fertig auszubauen und mit doppelt tiefen Grabkammern zu versehen. Die machen kürzere Verwesungszeiten möglich. Dort soll dann in den nächsten Jahren der Großteil der Bestattungen stattfinden. Außerdem soll der ältere Erweiterungsteil ab 2012 saniert werden, um dort eine intensivere Nutzung zu ermöglichen.

    Der alte Friedhofsteil sollte nach Ablauf der Ruhefristen insgesamt besser sortiert werden. Wenn ab 2019 ein Großteil des Grabfelds an der Seite der Kirche (Bereich A) geräumt sein wird, müsste dort eine Drainage eingebaut werden. Außerdem wäre dort eine Fläche vorstellbar, in die Wachsleichen umgebettet werden könnten. Allerdings, so machte die Planerin deutlich, handelt es sich bei ihren Ausführungen nur um eine erste Idee, die genaue Ausführung müsste noch geplant werden.

    Bürgermeister Bruno Altrichter machte deutlich, dass eine Entscheidung für die Sanierung und den Bestattungstopp so schnell wie möglich erfolgen müsste. Danach werde man bei einer Versammlung auf die Bürger in Brendlorenzen zugehen und die Situation erklären. Dem stimmte der Ausschuss einstimmig zu.

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