Marco Trabert hat es geschafft: Er ist wieder Deutscher Waldarbeitsmeister. Der Rhöner konnte erfolgreich seinen Titel verteidigen und wurde zum zweiten Mal in Folge zum besten Holzfäller der Republik gekürt. Das hat im Übrigen bislang noch niemand vor ihm geschafft.
Bei der zwölften Deutschen Waldarbeitsmeisterschaft, die dieses Mal in Königsbronn-Ochsenberg vom Landesverband Baden-Württemberg ausgetragen wurde, legte der Hausener einen glänzenden Wettkampf hin. Das brachte ihm zum Titel auch noch je eine Goldmedaille in den Einzeldisziplinen „Kombinationsschnitt“ und „Entastung“ ein sowie Silber im „Präzisionsschnitt“.
Am verlängerten Wettkampfwochenende vom 3. bis 6. Juni trat in der Profiklasse die „Creme de la Creme“ der deutschen Holzfäller gegeneinander an: 61 Athleten waren an den Start gegangen und boten den zahlreichen Zuschauern spannende und zum Teil atemberaubende Wettkämpfe.
Trabert hatte schon einen guten Einstand bei der „Fällung“. Der Stamm landete nur zwölf Zentimeter neben dem Zielpfahl, damit platzierte sich der Rhöner gleich unter den ersten Fünf.
Auch beim „Kettenwechsel“ (in 11,43 Sekunden) konnte er gut Punkte machen. Souverän setzte Trabert die erfolgreiche Serie beim Kombinations- und beim Präzisionsschnitt fort. Der Sieg war damit in greifbarer Nähe, aber noch hatte Trabert ihn nicht in der Tasche. Im Finale, bei der „Entastung“, kann noch viel passieren und das Blatt sich wenden: „Es geht dann noch mal richtig zur Sache”, wie der Forstwirtschaftsmeister aus Erfahrung weiß.
Es war kein einfacher Wettkampf, zudem machte die Hitze einigen Athleten ordentlich zu schaffen. Aber Trabert behielt einmal mehr einen kühlen Kopf. Er konnte sich im abschließenden spannungsgeladenen Wettstreit mit einer fehlerfreien Entastung in einer Top-Zeit von 13,8 Sekunden gegen seine beiden bayerischen Forstkollegen Ulrich Huber und Gerhard Briechle durchsetzen.
Im Endklassement brachte es der Forstwirtschaftsmeister vom Forstbetrieb Bad Königshofen auf 1679 Punkte, damit verwies er mit immerhin 18 Punkten Vorsprung den amtierenden Weltmeister Huber auf Platz zwei, Dritter wurde Briechle mit 1635 Punkten. Auch für die Firma Stihl war die deutsche Meisterschaft ein voller Erfolg, die Plätze eins bis sieben wurden von Stihl-Athleten belegt.
Marco Trabert war ein im wahrsten Sinne des Wortes strahlender Sieger. Ihm stand die Freude ins Gesicht geschrieben. „Es war eine tolle Meisterschaft, es hat einfach alles gepasst“, so Trabert, der auch von der guten Atmosphäre und der vorbildlichen Organisation der Meisterschaft schwärmte und wiederum von der Gastfreundschaft der Schwaben begeistert war. Zuhause wurde dem alten und neuen deutschen Meister dann auch ein fröhlicher Empfang bereitet. Der ganze Familienclan, allen voran Ehefrau Gabi und die drei Kinder, sowie die Freunde standen zum Gratulieren Spalier.
Seit 15 Jahren verbindet der Rhöner Forstwirtschaftsmeister seinen Beruf mit dem Holzfällersport, es war seine achte Teilnahme an der alle zwei Jahre stattfindenden Deutschen Meisterschaft. Die jahrelange Erfahrung, und dass er inzwischen ruhiger und entspannter die Wettkämpfe angehe, das bringe ihm so manchen Vorteil gegenüber jüngeren Athleten, so der 46-Jährige. Es sei auch ein positiver Aspekt dieses Sports, dass – im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten – das Alter Nebensache ist. Bei der Deutschen Meisterschaft 2017 (sie wird in Bayern stattfinden) will Trabert natürlich wieder dabei sein. Er peilt das „Triple“ an: „Dreimal nacheinander auf dem Siegerpodest – das wäre echt klasse“, sagt er.
Dieses Jahr steht noch die Unterfränkische Meisterschaft im September auf dem Programm, auch hier gilt es für Trabert, den Titel zu verteidigen. Zu guter Letzt geht es auch noch um die Vorbereitungen auf die im kommenden Jahr in Polen stattfindende Weltmeisterschaft. Die Kaderfindung für das Nationalteam geht im Oktober wiederum in Königsbronn-Ochsenberg über die Bühne. Für den Rhöner steht die fünfte WM-Teilnahme an.