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WÜLFERSHAUSEN: Bienenfleiß macht sich bezahlt

WÜLFERSHAUSEN

Bienenfleiß macht sich bezahlt

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    Die Werbetrommel für ihr Unternehmen müssen Daniel und Siegbert Ruck längst nicht mehr rühren. 15 000 Stammkunden in Deutschland und weiteren europäischen Länder sind eine Erfolgsbilanz des Fachbetriebs für Imkereibedarf in Wülfershausen. Am Wochenende werden wieder viele Besucher aus der Region und dem ganzen Land zu den 9. Imker-Erlebnistagen im Gewerbegebiet erwartet. Dabei feiern die Rucks auch 30-Jähriges, insgesamt gibt es den Betrieb schon 90 Jahre.
    Die Werbetrommel für ihr Unternehmen müssen Daniel und Siegbert Ruck längst nicht mehr rühren. 15 000 Stammkunden in Deutschland und weiteren europäischen Länder sind eine Erfolgsbilanz des Fachbetriebs für Imkereibedarf in Wülfershausen. Am Wochenende werden wieder viele Besucher aus der Region und dem ganzen Land zu den 9. Imker-Erlebnistagen im Gewerbegebiet erwartet. Dabei feiern die Rucks auch 30-Jähriges, insgesamt gibt es den Betrieb schon 90 Jahre. Foto: Foto: Gerhard Fischer

    „Mensch, wie die Zeit vergeht“, sagt Siegbert Ruck. Es ist tatsächlich schon das vierte Jahr, dass seine Firma „Bienen Ruck“ für Imkerbedarf von Saal ins benachbarte Wülfershäuser Industriegebiet gewechselt ist.

    So lange kommt es dem Unternehmer noch gar nicht vor. Aber wenn er auf die Entwicklung seines Betriebes schaut, dann hat sich in der kurzen Zeit gewaltig viel getan.

    „Wir sind mit neun Mann von Saal nach Wülfershausen gezogen im November 2012. Heute führen wir 24 Mitarbeiter“, muss Siegbert Ruck beinahe selbst staunen über die Erfolgsgeschichte von Bienen Ruck. „Aber ein Wachstum muss gesund sein, darauf achten wir sehr“, sagt der Schreinermeister, der zusammen mit seinem Sohn Daniel die Geschicke des Unternehmens lenkt.

    15 000 Stammkunden

    Bienen Ruck ist schon lange kein regionaler Anbieter mehr, der Hobbyimker mit den nötigen Produkten für ihr Hobby versorgt. „Wir führen 15 000 Stammkunden in unserer Kartei, Gelegenheitskäufer oder Gast-Besteller sind da gar nicht dabei“, erklärt Sohn Daniel. Er zerbricht sich mit Vater Siegbert derzeit den Kopf, wie man die großen Datenbestände für den Internethandel weiter pflegt für eine weiter erfolgreiche Zukunft.

    Der Internethandel mit rund 3000 Produkten hat das Kataloggeschäft gleich im ersten Jahr überholt. „Daran habe ich nicht geglaubt. Unsere Stammkundschaft ist eher älter. Aber nach einem halben Jahr hatten die Bestellungen per Mausklick die Katalogordern überholt“, staunt Siegbert Ruck.

    Jugend entdeckt das Imkern

    Ein Hobby für Senioren ist die Imkerei freilich nicht. Ganz im Gegenteil. „Am Imkern finden immer mehr jüngere Menschen Freude. Es ist ein naturverbundenes Hobby und ideal, um herunter zu kommen nach einem stressigen Tag“, befindet Daniel Ruck.

    Die Rucks bemerken durchaus einen kleinen Boom, was das Imkern betrifft. „Da sind die Städter teilweise den Landbewohnern sogar voraus“, weiß Siegbert Ruck, der mit seinem Sohn rund 25 Bienenvölker hält. „Aber auch im Bienenzentrum Bad Königshofen sieht man, wie eine neue Generation sich begeistert. Derzeit werden dort 15 Jungimker ausgebildet“, weiß Siegbert Ruck.

    Dass die Bienen nicht irgendein Insekt unter vielen ist, rückt in den letzten Jahren vermehrt ins Bewusstsein der Menschen. Die Biene ist das drittwichtigste Nutztier des Menschen, Obstplantagen und viele landwirtschaftliche Produkte wären ohne die Bestäubungsleistung der Bienen nicht denkbar.

    Wenn an diesem Wochenende (siehe Infobox) bei Bienen Ruck die 9. Imker-Erlebnistage stattfinden, dann wird die Förderung der Bienenhaltung und die Unterstützung einer bienengerechten privaten, öffentlichen oder landwirtschaftlichen Bepflanzung ein Thema sein. Am Sonntag ab 12.30 Uhr ist eine Podiumsdiskussion anberaumt, zu der auch Tanja Schorer-Tremel, die Bienenpolitische Sprecherin der CSU-Landtagsfraktion, ihr Kommen zugesagt hat. Auch Mathias Klöffel vom Bauernverband Rhön-Grabfeld wird mitdiskutieren, welchen Beitrag auch die Landwirtschaft für gesunde Bienenbestände leisten kann.

    „Die Schädlingsbekämpfungsmittel schaden den Bienen, ebenso die Monokulturen wie der Mais für die Biogasanlagen“, klagt Siegbert Ruck. Hier müsse ein Umdenken erfolgen. Ruck erinnert an die Tatsache, dass zum Winter 2014/2015 60 Prozent der Bienenvölker in Rhön-Grabfeld nicht überlebt haben. „Wären das andere Nutztiere gewesen, wäre der Aufschrei groß“, so Ruck. Er freut sich immerhin, dass wohl in der gerade beginnenden Imkersaison wieder wesentlich mehr Völker im Landkreis gezählt werden.

    Die richtigen Pflanzen

    Neben der Landwirtschaft sollten sich auch Privatleute darum bemühen, ihre Gärten mit sinnvoller Bepflanzung bienenfreundlich zu gestalten. „Aber auch die Kommunen müssen da mithelfen“, so Ruck. Er selbst betreut in der sanierten Marienstraße in Saal eine Parzelle, auf der Bienenweide angesät wurde. „Es ist doch schön, wenn alles blüht. Und der Rasen muss nicht immer kurz gehalten werden“, findet der Unternehmer. Landwirtschaft, Kommunen und Privatpersonen sind also die drei Säulen des Bienschutzes.

    Die Rucks sind jedenfalls gespannt, was bei den Imker-Erlebnistagen diskutiert wird. Die kommen zu drei Jubiläen gerade Recht. 30 Jahre gibt es die Firma Bienen Ruck nun schon. 1986 hat Siegbert Ruck den Betrieb vom Saaler Unternehmer Gustav Nenninger übernommen. Insgesamt gibt es den Betrieb 90 Jahre. Und was ist das dritte Jubiläum? Juniorchef und Bienenfachwirt Daniel wird heuer 30 Jahre alt.

    9. Imker-Erlebnistage bei Bienen Ruck

    Zum neunten Mal lädt Bienen Ruck zu den Imker-Erlebnistagen am Samstag und Sonntag auf das Betriebsgelände im Wülfershäuser Industriegebiet.

    Samstag: Ab 10 Uhr spricht Werner Greier über „Meine Erfahrung mit Propolistinktur und Propolis-Salbe“.

    Ab 11 Uhr gibt Steuerberater Werner Burkhart Tipps zur Senkung der Steuerlast in der Imkerei. Ab 14 Uhr spricht dann Manfred Borgstädt zu dem Thema „Mit dem Wärmeverbundsystem durch das Bienenjahr“.

    Sonntag: Ab 10 Uhr referiert Imkermeister Gerhard Moll über das Imkern im angepassten Brutraum. Um 12.30 Uhr ist eine Podiumsdiskussion zwischen Politik und Imkern anberaumt, Josef Demar und CSU-MdL Steffen Vogel sind angekündigt. Ab 14 Uhr referiert die Apitherapeutin Rosemarie Bort über die „Sanfte Heilkraft aus dem Bienenstock“. Um 16 Uhr ist dann Kabarett mit Gotthold & Eustach angesagt. Es gibt an beiden Tagen zahlreiche Vorträge und Vorführungen für Fachleute und Laien sowie eine Hüpfburg mit Kinderprogramm.

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