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MOTTEN/FULDA: Bier trinken für gutes Quellwasser

MOTTEN/FULDA

Bier trinken für gutes Quellwasser

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    Die Macher der Sommeraktion (von links): Martin Kremer, Ulrich Klesper, Julia Klesper, Steffen Leib und Stefan Zaenker..
    Die Macher der Sommeraktion (von links): Martin Kremer, Ulrich Klesper, Julia Klesper, Steffen Leib und Stefan Zaenker.. Foto: FOTO Stoehr

    Bei einer Präsentation im Fuldaer Brauerei-Ausschank „Felsenkeller“ wurde die Sommeraktion der beiden Brauereien vorgestellt. Dabei waren neben den Brauerei-Inhabern Ulrich und Julia Klesper auch der Fuldaer Landrat Bernd Woide und der Sachgebietsleiter der Hessischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön, Martin Kremer.

    „Ich habe vor einem Jahr erstmals mit Martin Kremer über die Idee am Telefon gesprochen“, erinnert sich Julia Klesper. Sie ist für Will-Bräu in Motten zuständig. Für sie sei klar gewesen, dass ihr in der Region agierendes Unternehmen sich für die heimische Natur einsetzen werde. Und was ist bei einer Brauerei naheliegender als sich für den wichtigsten Rohstoff bei der Herstellung von Bier einzusetzen: dem Wasser.

    Mit dem Erlös sollen die Quellen im Biosphärenreservat Rhön erforscht werden. Je die Hälfte für den hessischen und den bayerischen Teil des Biosphärenreservats Rhön. Experte für das Erforschen von Quellen ist Stefan Zaenker aus Fulda. Im Hauptberuf Finanzbeamter, arbeitet er ehrenamtlich als Vorsitzender im Landesverband für Höhlen- und Karstforschung Hessen mit. Er erläuterte bei der Präsentation, dass sein Verein bereits 1500 Quellen in der Rhön erforscht hat. Ergebnis: Die unbeeinträchtigten – also nicht gefassten - Quellen haben eine sehr gute Wasserqualität.

    Die besten Quellen liegen in den Kernzonen des Biosphärenreservats, weil sie dadurch unberührt sind. Der Grund für die gute Qualität: In diesen Quellen finden sich eine Vielzahl kleiner Lebewesen, die etwa durch ihr „Gewusel“ Schadstoffe abbauen. Als Beispiele nennt er den „Alpenstrudelwurm“ (er kommt nur noch in den Alpen vor) und den „Urzeitkrebs“. Diese winzigen Lebewesen „wandern“ aber im Wasser zwischen dem Innern und Äußeren der Quelle. Wird mit einem Rohr eine Drainage gelegt, ist für die Lebewesen der Weg zurück abgeschnitten. Sie sterben. Und damit geht auch die gute Wasserqualität verloren.

    Zaenker rät, dort Drainagen zu beseitigen, wo sie nicht mehr gebraucht werden und die Quellen wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen. „Das soll aber nicht heißen, dass ich die Fulda-Quelle an der Wasserkuppe abreißen will“, fügt der Experte hinzu.

    Das Erfassen einer Quelle durch Zaenker und seine Mitstreiter im Verein kostet 85 Euro. Das entspricht dem Erlös aus 425 verkauften Kisten Bier.

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