Mitglieder der Bad Königshöfer Ortsgruppe des Bund Naturschutz fuhren am Sonntag nach Vachdorf, wo Diplom-Ingenieur Erich Fleckenstein, der Leiter des dazu gehörigen Ökomarkts, sie durch den Betrieb führte.
Vor Ort konnten sich die Besucher von der artgerechten Tierhaltung überzeugen, wo Rinder in gut belüfteten Ställen oder draußen auf der Weide gehalten werden und Schweine noch Zeit haben langsam zu wachsen. Das macht sich später dann im Geschmack des Schinkens oder der Wurst bemerkbar. Es gibt auf dem Gelände auch Platz für 24 0 00 Legehennen und eine Gärtnerei. Man setzt in Vachdorf also auf Vielfalt, nicht auf Spezialisierung. Während es bei den Stallungen neben vielen Neubauten auch noch Gebäude aus der alten DDR-Zeit gibt, wurde auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Hotel mit 67 Betten, ein Restaurant und ein Ökomarkt errichtet, in dem man natürlich die eigenen Produkte anbietet. Dazu gibt es eine Bäckerei, in der Brot, Brötchen und Kuchen, alles mit Mehl aus der eigenen Steinmühle gebacken, zum Verkauf angeboten werden. In der ebenfalls hauseigenen Brauerei wird Bier nach strengstem Reinheitsgebot gebraut. Man habe damit das alte Braurecht, das in Vachdorf während DDR-Zeiten eingefroren gewesen sei, wieder zum Leben erweckt und, wie Fleckenstein sagte, Bier werde hier nicht tot gekocht, sondern ungefiltert angeboten.
Hohe Qualität der Produkte
Von der Qualität des Biers und des Essens überzeugten sich die Besucher aus Bad Königshofen nach dem Ende der Besichtigung natürlich selbst, vor allem die dunkle Variation des Bieres fand Gefallen. Während man den Hopfen aus der Hallertau bezieht, wird die Gerste für das Bier übrigens in Vachdorf selbst angebaut, auf den mageren Kalksteinverwitterungsböden gedeiht sie besonders gut. Erich Fleckenstein gab unumwunden zu, dass das Wirtschaften nach ökologischen Prinzipien nicht immer einfach sei. Natürlich haben die Erzeugnisse ihren Preis und nicht immer sei der Verbraucher bereit, die vermeintlich höheren Preise zu bezahlen. Die Vermarktung im eigenen Betrieb sei deshalb besonders wichtig, weil so keine Kosten für Zwischenhändler entstünden. Gerne führe man auch Schulklassen über das Gelände, um ihnen den Unterschied zwischen lila Kühen und denen in Vachdorf vor Augen zu führen und sie so zu bewussten Verbrauchern zu erziehen.
Stichwort

Ökozentrum Vachdorf
Im Ökozentrum in Vachdorf, von
Bad Königshofen aus über die
neue Autobahn bequem zu errei-
chen, werden 1608 Hektar Acker-
land und 763 Hektar Grünfläche
bewirtschaftet und es gibt Platz
für 1000 Rinder und 1100
Schweine sowie 24 000 Lege-
hennen. Nähere Informationen
unter www.oekozentrum-werra-
tal.de