„Naja, Benzin hab ich nicht im Blut. Vielleicht ein bisschen.“ Manuel Hüfner aus Rupboden lacht bei diesen Worten. „Mit dem Trucker-Virus bin ich aber infiziert“, strahlt er.
Hüfner ist einer der jüngsten Truckerfahrer in der Region, er ist 28 und fährt bereits seit zehn Jahren einen Sattelzug der Spedition Bohn aus Rupboden.
„Ich bin mit diesen Trucks aufgewachsen“, erzählt er, denn die Spedition befinde sich in direkter Nachbarschaft. „Für mich war es von klein auf klar, dass ich mal einen Truck fahre“, sagt er und betont, dass er seinen Beruf liebt, auch wenn es bedeute, dass er von Montag bis Freitag oder länger von zuhause weg ist. Er sei froh, dass seine Freundin viel Verständnis für ihn und seinen geliebten Beruf zeige, so der junge Truckfahrer weiter, sonst wäre das ein Problem.
„Ich bin mit Trucks aufgewachsen, für mich war von klein auf klar, dass ich Lastwagenfahrer werden möchte“
Manuel Hüfner über seinen Traumberuf
In ihrem Urlaub fahre sie gerne mit ihm mit, dass bringe natürlich besonderen Spaß, so Manuel Hüfner. Seine Lieblingsstrecke sei die A 7, hinauf nach Hamburg und wieder herunter. „Und am liebsten fahre ich nachts, das ist stressfrei, weil weniger Verkehr ist.“ Was er besonders angenehm findet, ist die Unterstützung seines Chefs in jeder Hinsicht. Der Lkw gehört ja der Spedition Bohn, Manuel durfte ihn aber so ausstatten wie er wollte. Daher leuchtet die schicke Leder-Innenausstattung der Fahrerkabine in hellem freundlichem Beige mit einem leuchtend roten V8 im Hintergrund. Viele zusätzliche Knöpfe und Schalter rund um den Fahrersitz erleichtern zudem seine Fahrt. „Ich muss mich in meinem Truck ja wohlfühlen. Schließlich ist er mein Arbeitsplatz und meine Wohnung unter der Woche“, so Manuel Hüfner und zeigt stolz seine Inneneinrichtung, die farblich gut zu seinem grünen Truck passt.
Manuel Hüfner transportiert für seine Spedition internationale Güter bis nach Rimini, Paris, Lyon und nach Dänemark. Ungern fährt er in die Schweiz, wegen der langwierigen Grenzkontrollen. „Manchmal kann das bis zu drei Stunden dauern“, sagt der Truckfahrer, das sei verlorene Zeit. Zudem sei er innerhalb Europas gar nicht mehr an die Schlagbäume gewohnt. „Nur die Schweiz hat das noch.“
Manuels Scania V8 Truck ist dreieinhalb Jahre alt, hat 500 PS und ist eine Sattelzugmaschine mit Aufleger. Ab Dezember wird er im Fernsehen zu sehen sein. Gemeinsam mit Thorsten Eckert aus Windshausen berichtet er auf dem Sender DMAX in einer Serie über die Arbeit und das Leben eines Truckers.
Zum Trucker-Treffen nach Windshausen kommt er gerne. Da trifft er seine Kollegen und Kumpels und kann sich über Wichtiges unterhalten und Neuigkeiten austauschen.
Organisiert wurde das elfte Truckertreffen von Thorsten Eckert aus Windshausen. Er ist der Präsident der Truckerfreunde Rhön-Saale und hat seine eigene Spedition, die sich auf Holztransporte spezialisiert hat. Sein Truck ist drei Jahre alt und hat 730 PS.
Die DJK Windshausen stellte für die Treffen immer ihr Sportheim und den großen Parkplatz zur Verfügung. Schließlich sind von den 50 Mitgliedern der Truckerfreunde 41 mit ihrem Truck da, meist nur mit dem Zugfahrzeug, die Aufleger hätten keinen Platz.
Am Samstag wurde abends kräftig mit „Luckys good stuff“ getanzt und gefeiert, gegen 22 Uhr tauchte eine Lichtshow der Trucks die Gegend um Windshausen und den Sportplatz in taghelles Licht. Der Sonntag begann mit einem Truckerfrühstück, zu dem auch die Polizei eingeladen war. Sie versorgte die Männer mit den neuesten Informationen rund um die Straße.
Nach dem Mittagessen konnten sich die Trucker bei verschiedenen Wettbewerben messen. So musste man mit einem Minibagger Bierflaschen in eine Kiste stellen oder innerhalb kürzester Zeit Schneeketten auflegen.
Gemütlich klang der Sonntagabend aus, denn ab 22 Uhr ging es für die Trucker mit der Arbeit wieder los und das Wochenendfahrverbot ist aufgehoben.