„Sie haben Karriere gemacht!“ Die 450 Menschen, die Moderator Michael Sporer vom Bayerischen Rundfunk im Großen Saal des Regentenbaus begrüßt, haben eines gemeinsam: Sie sind Blutspender. Und zwar keineswegs nur gelegentlich.
Aus den Landkreisen Bad Kissingen, Haßberge, Rhön-Grabfeld und Schweinfurt sind sie dem Aufruf gefolgt. Sie haben im Laufe ihrer „Karriere“ zusammen 45 725 Blutkonserven gespendet. Schweinfurt hatte mit 13 325 die meisten Spenden, gefolgt vom Kreis Haßberge mit 11 975, Bad Kissingen mit 11 250 und Rhön-Grabfeld mit 9175 Spenden. Als einer von zwei „Superspendern“ wurde dabei Peter Dittel aus dem Kreisverband Rhön-Grabfeld mit 200 Spenden gewürdigt. „Jeder im Saal kann stolz auf sich sein, denn jede einzelne Spende ist wichtig“, so Georg Götz, der Geschäftsführer des Blutspendedienstes in Bayern.
Durch den lang anhaltenden Spätsommer sind die Bestände an Blutkonserven in den Kliniken in ganz Deutschland nahezu aufgebraucht. Deswegen erging in den vergangenen Tagen wiederholt der Aufruf durch die Medien, Blut zu spenden. Aufgrund der aktuellen Notlage mussten bereits Operationen aus Mangel an Blutkonserven verschoben werden. „Wir hatten vorsorglich Pufferbestände angelegt, in der Hoffnung, die zwei Wochen zu überbrücken. Diese sind jedoch jetzt aufgebraucht“, sagte Götz.
94 Prozent der Bevölkerung halten Blutspenden für wichtig, aber nur sieben Prozent in Bayern gehen tatsächlich zum Blutspenden; im Bundesdurchschnitt sind es sogar nur 3,5 Prozent. Die fortschreitende Digitalisierung und das vermeintliche Desinteresse junger Spender sieht Götz weniger als Problem. Durch sinkende Geburtenzahlen und das Altern der Bevölkerung müssen wir langfristig mit sinkenden Spenderzahlen rechnen. Daher es ist wichtig, junge Leute frühzeitig für das Thema Blutspende zu begeistern und als Dauerspender zu gewinnen.
Der Blutspendedienst ist eine GmbH, die sich ohne staatliche Zuwendungen selbst finanzieren muss. Die Mitarbeiter vor Ort arbeiten meist ehrenamtlich, aber die Kosten für Marketing, die Logistik, das Material und die Verarbeitung sind nicht zu unterschätzen. Am Ende dieses Prozesses hat die Konserve einen Preis. Gewinne, so Götz, werden damit aber nicht erzielt. Manche Spender machen schon seit vielen Jahren mit wie Rudolf Ziegler aus Maßbach, der seit dem 18. Lebensjahr Blutspender ist und als ehrenamtlicher Sanitätshelfer im Roten Kreuz einen direkten Bezug zu dem Thema hat: „Ich mache das, weil es mir guttut und ich anderen damit helfen kann. Es ist wie der Ölwechsel beim Auto.“
Als Special Guest war Felix Brunner, Blutspendebotschafter des BRK, aus Füssen geladen. Der 27-jährige frühere Bergsteiger sitzt seit seinem Unfall beim Bergsteigen vor sieben Jahren im Rollstuhl. Er musste 60 Operationen über sich ergehen lassen und war dabei auf insgesamt 800 Blutkonserven angewiesen. „Ich bin mir sicher, dass darunter auch eine von Ihnen dabei war“, rief Brunner voller Dank den Spendern zu. „Wir sind quasi Blutsbrüder.“
Geehrte Spender aus dem Kreisverband Rhön-Grabfeld, 75 Mal: Udo Röder, Silvia Müller, Birgit Ress, Walter Gass, Karl Heinz Balling, Carmen Steinhauser, Joachim Steinhauser, Christian Schmitt, Josef Freund, Konrad Menninger, Johanna Pretscher, Thomas Oppelt, Anne-Rose Bauer, Josef Schneider, Berthold Ebner, Frank Mauer, Sonja Markert, Josef Schneider, Peter Sturdza, Heike Werner, Christian Schmitt, Klemens Hohm, Ralf Winter, Holger Beck, Marion Boerner, Rainer Grief, Jürgen Stumpf, Klaus Gensler, Gottfried Roth, Karl-Heinz Bartz, Edith Wappes, Andre Back, Udo Molitor, Mirko Borzyk, Hans Raeder, Melitta Geis, Theresia Staeblein. 100 Mal: Dietmar Unger, Karin Koob, Benno Wetteskind, Norbert Krug, Egon Pfeiffer, Herbert Bocklet, Ralf Beutel, Paul Greb, Martin Keidel, Robert Gans, Gertrud Mueller, Helmut Greier, Karin Namyslo, Ingrid Klier, Peter Kestler, Norbert Friedl, Monika Enders, Uwe Werner, Kurt Simon, Wolfgang Trabert, Georg Krenzer, Uwe Weyrich, Klaus Jäger, Ludwig Perleth, Axel Braun, Renate Vey, Matthias Greier, Frank Ress, Gisbert Martin, Markus Friedel, Adolf Nussmann, Birgit Eckert, Burkhard Kunzmann, Hermann Landgraf.
125 Mal: Helmut Drechsler, Uwe Steigemann, Helmut Neller, Dietmar Keidel, Hermann Albert, Edgar Schlembach, Wolfgang Köhler, Markus Lampert, Gerhard Heusinger, Helene Herold, Gerhard Heurung, Manfred Reder, Franz Josef Juli, Hubert Baumbach, Jürgen Wehner. 150 Mal: Hans-Juergen Husslein, Elmar Ledermann, Juergen Ritter, Thomas Fuchs, Michael Poehnlein. 175 Mal: Hermann Ress und 200 Mal: 200 Peter Dittel.