Das war Gänsehaut pur“, „ich war richtig gerührt“ und „wie kann man das noch toppen?“ waren einige Kommentare nach dem Sommerzauber und der langen Einkaufsnacht, die am Freitagabend tausende Besucher nach Bad Königshofen zog.
Die Organisatoren, die Werbegemeinschaft mit Vorsitzender Carmen Lang, hatten diesmal das Thema „Wilder Westen“ umgesetzt, nachdem im Jahr davor „Timbersports“ ebenfalls ein Erfolg war.
Emotional berührt waren die vielen Zuschauer, die erlebten, wie nach den eröffnenden Trompetenliedern der Türmer vom Kirchturm herab zu den Klängen der „Winnetou-Melodie“ sich die Pferde der „Trapper“ die Martin-Reinhard-Straße entlang Richtung Marktplatz bewegten, jeweils flankiert von Fahnenträgern. Die Schulpferde des Reiterhofs von Ringo Fischer aus Görsdorf/Thüringen, seit Jahren in Bad Königshofen aktiv als Mitglied der Band „Seven“, ließen sich von den vielen Zuschauern, die eifrig filmten und fotografierten, nicht aus der Ruhe bringen.
Vor dem Rathaus trafen die Darsteller auf eine Indianergruppe, bestehend aus einem Indianerpaar und zwei weiteren Reitern, authentisch gekleidet und deshalb besonders eindrucksvoll.
Friedliche Absichten demonstrierend, näherten sich die beiden Vertreter der unterschiedlichen Kulturen. Ein Messer wurde gezogen, aber nur in friedlicher Absicht, um die Blutsbrüderschaft zu besiegeln, wie einst im Film bei Winnetou und Old Shatterhand.
Anschließend nahmen sich die Darsteller viel Zeit, um den Fotografen und allen, die mal ein Pferd streicheln wollten, gerecht zu werden. Bewundert wurde unter anderem die in einer Jahresarbeit selbst hergestellte Bekleidung der „Indianer“ (Jana Günther und Fred Bardutzky aus Rödental), die aus Hirschleder und unzähligen Perlen besteht. „Das Leben der Indianer nachzuempfinden, ist unser Hobby“, sagen die beiden, die auch eines der insgesamt drei Tipis, die auf dem Marktplatz aufgebaut waren, besitzen.
Gemütlich ist es darin, Felle und eine Feuerstelle in der Mitte zeigen die Alltagstauglichkeit dieser Zelte, die auch schnell auf- und abbaubar sind. Mit „Kriegsbemalung“ konnten sich die Kinder im zweiten Tipi versehen lassen, im dritten gab es echtes „Feuerwasser“ für die Erwachsenen. Wer sich traute, konnte beim Bullenreiten sein Geschick beweisen, hier waren besonders die Kinder eifrig dabei und wollten sich nicht abwerfen lassen.
Westernstadt-Flair verbreiteten auch die passende Kulisse vor dem Bankgebäude und die angebotene Verköstigung von den „Food-Trucks“. Bei sehr angenehmem Wetter verbrachten viele Besucher einen tollen Western-Abend mit Musik an vier Stationen und bei vielen besonderen Angeboten, mit denen sich die Geschäfte dem Motto des Sommerzaubers angeschlossen hatten.
Auf roten Teppichen wandelten die Stadtbesucher, was signalisiert, dass hier der Kunde König ist, und genossen den schönen Abend, auch gemeinsam mit den Line-Dancern, die später vom Marktplatz Richtung Eisdiele wechselten, wo die Gruppe „Venus“ bestens unterhielt.
„Tolle Stimmung, guter Umsatz, getanzt bis in die Nacht hinein“ - das war das Resümee in Kurzform von Lucia Cavalieri, Ähnliches war von mehreren Geschäftsleuten zu hören. „Die Tür stand kaum still, die Kunden kamen und gingen ständig“, war von einer Boutique zu hören. Auch der Schachclub, der den Getränkeausschank am Marktplatz übernommen hatte, vermeldete beste Umsätze.
Nach dem erfolgreichen Freitagabend waren am Samstagvormittag die Kinder an der Reihe, für die Bastel- und Schminkangebote auf dem Programm standen. Wegen des einsetzenden Regens musste die beliebte Kletter- und Rutscheisenbahn jedoch gegen 13 Uhr geschlossen werden. Viel Spaß hatten die Kinder außerdem beim kostenfreien Reitangebot und saßen ganz stolz auf den Schulpferden, die geduldig auf einem extra angelegten Areal im Kreis liefen.
„Die Leute waren begeistert und sind lange sitzen geblieben“, berichtete Carmen Lang rückblickend. Einige seien extra in ihr Geschäft gekommen, um zu sagen, wie schön sie es finden, dass die Werbegemeinschaft sich so viel Mühe gibt, um Leben in die Stadt zu bringen und den Menschen so ein Erlebnis zu bieten. Das sei nur möglich durch die Unterstützung der Mitglieder und den guten Zusammenhalt in der Vorstandschaft, lobt die Vorsitzende - nur so funktioniere das. Dass der Erfolg im nächsten Jahr wiederholt werden kann, daran hat sie keinen Zweifel. „Uns wird wieder etwas Tolles einfallen“, ist sie sicher.