meiningen (IT) Vier mutmaßliche Mörderinnen aus Bad Salzungen wurden jetzt angeklagt. Die Frauen aus dem benachbarten Wartburgkreis sollen sich, so eine Mitteilung der Meininger Staatsanwaltschaft, vor der Jugendkammer des Landgerichtes Meiningen wegen gemeinschaftlich begangenen Mordes, schweren Raubes und räuberischen Angriffs auf einen Kraftfahrer verantworten.
Daniela R., Michaela F., Beatrice K. und Sabrina H. wird der brutale Raubmord an dem 36-jährigen Ernst Stegmann vorgeworfen. Eine der Frauen wurde wegen Beihilfe zum Mord angeklagt, da sie - im Wissen um den geplanten Mord - ihr Fahrzeug zur Verfügung stellte. Die 19 bis 21 Jahre alten arbeitslosen Frauen sollen nach ihrer Verhaftung am 31. Mai die Tat vor der Suhler Kriminal-Polizei eingestanden haben.
Dem bisherigen Ermittlungsstand zu Folge, so die Staatsanwaltschaft, sollen die Frauen ihrem Opfer, das aus dem hessischen Phillipsthal stammt und das sie seit längerer Zeit kannten, in der Nacht vom 18. zum 19. Mai zunächst einen Gift-Cocktail, zusammengesetzt aus Rohrreiniger, Nagellackentferner und Fensterputzmittel, eingeflößt, danach mit Füßen getreten, anschließend mit einem Messer 28 Mal gestochen und zuletzt mit einem Hosengürtel erdrosselt haben.
Die Frauen sollen das Gift bereits mit in die Diskothek "Palm Beach" in Hämbach gebracht haben. Nach dem Diskobesuch brachten sie den Mann, der zu Hause mit seinem Vater zusammen lebte, dazu, mit ihnen auf einen Stadtlengsfelder Waldweg zu fahren. Bevor sie dem Mann den Cocktail einflößten, sollen sie ihn zur Nennung der Geheimzahl seiner EC-Karte gezwungen haben. Das Opfer, das bereits durch die giftige Mixtur sterben sollte, wurde nach Verabreichung des Giftes in den Kofferraum seines Wagens verfrachtet. Nahe Weißendiez wurde der Mann, der immer noch lebte, schließlich mit Fußtritten, Messerstichen und durch Würgen umgebracht.
Seinen Leichnam versteckten sie im Wald, wo ihn am 20. Mai ein Jäger fand. Mit der EC-Karte des Toten haben die Frauen bis zu ihrer Verhaftung 1900 Mark abgehoben. Bevor sie ihn töteten, haben sie ihm seine Brieftasche mit 400 Mark entwendet.
Wie von der Meininger Staatsanwaltschaft erklärt wurde, wird der Prozess, für den es zwar noch keinen konkreten Termin gebe, aber voraussichtlich bis Ende des Jahres stattfinden. Denn vor Ablauf von sechs Monaten, die nach der Verhaftung nur vergehen dürfen, müsse entweder das Thüringer Oberlandesgericht über die Haftbefehle entscheiden oder es müsse verhandelt werden.