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Rothausen: Bundespräsident würdigt Musiktradition in Rothausen

Rothausen

Bundespräsident würdigt Musiktradition in Rothausen

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    Mit Hilfe historischer Unterlagen ist es Dittmar Jucht gelungen, die 100-jährige Musiktradition von Rothausen lückenlos nachzuweisen.
    Mit Hilfe historischer Unterlagen ist es Dittmar Jucht gelungen, die 100-jährige Musiktradition von Rothausen lückenlos nachzuweisen. Foto: Hanns Friedrich

    Wie alt ist die Musikkapelle Rothausen. Die Antwort auf diese Frage brauchte er unbedingt, wollte er doch die Pro Musica Plakette mit dem Zusatz "Tradition seit 1920" beantragen. Mit Hilfe von Kreisheimatpfleger Reinhold Albert durchsuchte er in Archiven Urkunden und Protokolle und wurde schließlich in einem Protokoll aus der Zeit des Ersten Weltkriegs fündig. Dittmar Jucht: "Darin wurde erwähnt, dass im Januar 1918 die Soldaten aus dem Krieg heimkehrten und von den Musikern durchs Dorf gespielt wurden." Damit stand schriftlich fest:  Es gab schon damals Musikanten in Rothausen. Diese gründeten aber erst 1920 offiziell den Verein.

    Gründung ist dokumentiert

    Dittmar Jucht, einst Vorsitzender der Musikkapelle Rothausen, hat sich schon immer für die Geschichte seines Vereins interessiert und Unterlagen gesammelt, die ihm nun sehr hilfreich waren. 1982 ließ der heutige Ehrenvorsitzende des Musikvereins Rothausen sich von den noch lebenden Musikanten eidesstattliche Erklärungen über die Vereinsgründung im Jahr 1920 unterschreiben. Nachdem somit die Gründung dokumentiert war, wurde der Kapelle bereits  bei einem Musikfest im Jahr 1995 für 75 Jahre Verdienste um die Volksmusik die „Silberne Medaille am weißblauen Bande“ durch den Nordbayerischen Musikbund überreicht.

    Für den Ehrenvorsitzenden war damit aber auch klar, dass man in diesem Jahr das 100-jährige Bestehen feiern kann, und zwar mit Festkommers, Festgottesdienst und all dem, was zu solch einem Großereignis gehört.

    Hohe Anforderungen

    Im Vorfeld dieses Jubiläums beantragte Dittmar Jucht bereits im vergangenen Jahr die Ehrung für die Pro Musica Plakette mit den entsprechenden Unterlagen, die das Bestehen belegen. Damit schien zunächst der großen Auszeichnung nichts mehr im Wege zu stehen.

    Doch die Anforderungen für die Anerkennung dieser Plakette sind sehr anspruchsvoll und so kam der Hinweis des Bundesverbandes Chor & Orchester, dass mit Unterlagen aus dem Ersten Weltkrieg das Bestehen des Vereines auch in dieser Zeit nachgewiesen werden muss. Dem Ehrenvorsitzenden ist es anhand von Fotos und weiteren schriftlichen Dokumentationen von noch lebenden Zeitzeugen nun gelungen, den notwendigen Nachweis zu erbringen. Verständlich, dass die Freude groß war, als er die Nachricht bekam, dass die zuständige Kommission des Bundesverbandes beschlossen hatte, der Musikkapelle Rothausen die begehrte „ Pro Musica Plakette mit dem Zusatz Tradition seit 1920“ zu verleihen.

    Ehrung mit Politprominenz

    Dies geschieht übrigens mit höchster Prominenz in Dessau. Dorthin sind die Musikantinnen und Musikanten aus Rothausen am 22. März zu einem Empfang bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eingeladen. "Das ist für unsere Kapelle und das gesamte Dorf Rothausen natürlich eine ganz besondere Ehre und wir alle freuen uns auf diesen Tag," sagt Dittmar Jucht.

    Und er verweist auf ein zusätzliches Ereignis auf bayerischem Boden. "Wir bekommen noch eine Ehrung, speziell für die bayrischen Musikkapellen und Chöre, und zwar am 9. Mai durch den bayerischen Minister für Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler, in Erlangen. "Auch das wird ein ganz besonderer Tag für die Rothäuser sein", sagte der Ehrenvorsitzende der Musikkapelle Rothausen.

    Dann verweist er noch auf den  19. und 20. September. An diesem Wochenende wird die Musikkapelle das 100-jährige Bestehen und die ganz besondere Auszeichnung mit zwei Festtagen feiern. Dittmar Jucht: "Die Vorstandschaft, die aktiven Musikantinnen und Musikanten sind, wie alle Bürger von Rothausen, mit Recht sehr stolz darauf, dass in einem kleinen Dorf mit 139 Einwohnern die Musiktradition über einen Zeitraum von 100 Jahren aufrecht erhalten worden ist."

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