(cat) 26 Umschüler aus den Landkreisen Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen hatten allen Grund zu feiern: Vor zwei Jahren mussten sie aufgrund körperlicher Beschwerden ihren ursprünglichen Beruf aufgeben und eine Umschulung beginnen – nun konnten sie nach bestandener Abschlussprüfung ihr Zeugnis in Empfang nehmen.
Was macht ein Zahntechniker, der eine Latex-Allergie entwickelt, oder eine Floristin, die beim Kontakt mit Blumen plötzlich von Ausschlag geplagt wird – so wie es dem Herschfelder Volker Guberleth und Ulrike Nöth aus Roth passierte?
Im Rahmen des Programms „Beruf 2005“ begannen die beiden eine Umschulung zum Kaufmann bzw. Kauffrau im Gesundheitswesen – die sie nun als zwei der vier Jahrgangsbesten mit einem Notendurchschnitt von unter 1,4 beendeten.
Dem Programm, das von der Schweinfurter Agentur für Arbeit finanziert und vom Bildungsträger Ledermann-Kunath & Partner in Bad Neustadt durchgeführt wurde, liegt folgendes Konzept zugrunde: Ein achtwöchiger Kurs bereitet die Umschüler im Alter zwischen 20 und 40 Jahren auf die neue Situation vor: Viele haben bereits eine eigene Familie, der letzte Schulbesuch ist lange her. Neben dem verpflichtenden Besuch der Berufsschule erhalten sie Förderunterricht bei Ledermann-Kunath & Partner, ihre dritte Station ist die Arbeit im Ausbildungsbetrieb.
Ein wichtiger Bestandteil des Programms ist die sozialpädagogische Unterstützung, auf die die Umschüler während ihrer zweijährigen Ausbildung zurückgreifen können. Bereits im Vorfeld findet darüberhinaus ein persönliches Coaching statt, in dem sich jeder der Umschüler darüber klar werden soll, ob der angestrebte neue Beruf auch wirklich zu ihm passt.
Dass vom Programm „Beruf 2005“ alle Beteiligten profitieren, betont Wolfgang Wirth von der Schweinfurter Agentur für Arbeit. „Etwa die Hälfte der Umschüler bleibt bei ihrem Ausbildungsunternehmen – von den diesjährigen 26 Absolventen sind 15 bereits vermittelt, weitere fünf warten noch auf Antwort auf ihre Bewerbungen.“ Der Reha-Berater für die Landkreise Bad Neustadt und Bad Kissingen wünscht sich, dass künftig noch mehr Unternehmen Stellen für Umschüler anbieten. „Wir haben immer mehr Bewerber als Plätze.“