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MELLRICHSTADT/WÜRZBURG: Christian Staude auf dem Weg zum Priester

MELLRICHSTADT/WÜRZBURG

Christian Staude auf dem Weg zum Priester

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    Unter Handauflegung und Gebet hat Diözesanadministrator Weihbischof Ulrich Boom am Samstag, 30. September, Christian Staude (27) aus der Pfarrei Sankt Kilian in Mellrichstadt im Würzburger Kiliansdom zum Diakon geweiht.
    Unter Handauflegung und Gebet hat Diözesanadministrator Weihbischof Ulrich Boom am Samstag, 30. September, Christian Staude (27) aus der Pfarrei Sankt Kilian in Mellrichstadt im Würzburger Kiliansdom zum Diakon geweiht. Foto: Foto: Markus Hauck

    Zwei Studentenverbindungen – die K.D.St.V. Trifels und die K.D.St.V. Markomannia Würzburg – postierten sich am Samstagmorgen rechts und links auf den Stufen vor dem Altar des Würzburger Doms. Auch die Fahne des Fatima-Weltapostolats war vertreten.

    Ein Paukenschlag von der Orgelempore – dann zog die Geistlichkeit in den Dom ein, in ihrer Mitte Pastoralpraktikant Christian Staude, der an diesem Tag die Diakonenweihe empfing. Weihbischof Ulrich Boom begrüßte die Christen am Festtag des Heiligen Hieronymus, von dem das Wort stammt: „Wer die Schrift nicht kennt, kennt Christus nicht“ und der die Heilige Schrift übersetzt hat. Dann rief der Regens des Priesterseminars, Stefan Michelberger, den Weihekandidaten auf, vor den Bischof zu treten und bat diesen, den Kandidaten zum Diakon zu weihen. „Hier bin ich“, rief Christian Staude und der Bischof vergewisserte sich der Eignung des Kandidaten. „Mit dem Beistand unseres Herrn und Gottes Jesus Christus, des Erlösers, erwählen wir unseren Bruder zum Diakon“, sprach der Weihbischof.

    Das Evangelium verkünden

    Mission und Evangelium seien die Perspektiven für den Weg der Kirche heute, begann er seine Predigt. „Wir sind als Kirche gesandt, das Evangelium zu verkünden“. Und dabei gehe es nicht so sehr um die Frage, was wird aus der Kirche, sondern was wird aus der Welt ohne das Evangelium. „Das Christentum in Europa steckt noch in den Kinderschuhen, seine große Zeit liegt noch vor uns“, habe es der Erzbischof von Paris vor Jahren auf den Punkt gebracht. Eine Kirche, die der Überzeugung wäre, dass ihre Zeit hinter ihr liegt, hätte geistig kapituliert. Die Kirche sei kein Weltkulturerbe, sie sei Erbin des Evangeliums. Es gelte, das Evangelium zu verbreiten, auszustreuen. Kirche müsse Sauerteig, Salz und Licht sein.

    Die Feier der Diakonenweihe und die Lesung über die Berufung des Jeremias zum Propheten seien eine Ermutigung für den Kandidaten. „Ich bin doch noch jung“, mag auch er sagen oder „ich bin doch schon zu alt“ (auf die Kirche übertragen). „Der Herr legt uns und allen den Weihekandidaten ans Herz.

    In der Diakonenweihe gehe es darum, dass die Welt Christus erkennt oder wenigstens kennenlernt. Keine Weihe sei eine Belohnung. In der Weihe wolle die Kirche zeigen, wer Christus ist, für die Welt und auch für sie selbst. Der Diakon halte das Evangelium hoch und nah beim Herzen, damit wir Christus sehen können. Der Weihbischof wünschte Christian Staude, dass viele Menschen an ihm spüren, wer er ist: der Diakon Christian. „Empfang das Evangelium Christi, zu seiner Verkündigung bist du bestellt. Was du liest, begreife, was du glaubst, das verkünde, was du verkündest, erfülle mit Leben. Damit dir das gelingt, darum beten wir“, gab er dem Kandidaten mit.

    Vor dem Weihbischof und der Gemeinde verkündete der Weihekandidat dann unter anderem, das Diakonenamt als zuverlässiger Mitarbeiter des Bischofs auszuüben, den Glauben getreu dem Evangelium zu verkünden, ehelos zu leben und das Stundengebet treu zu verrichten.

    Siebenmal versprach er mit fester Stimme „ich bin bereit“. Dann kniete er vor dem Weihbischof nieder und versprach ihm und seinen Nachfolgern Ehrfurcht und Gehorsam. Während der Allerheiligen-Litanei lag der neue Diakon ausgestreckt am Boden und zeigte damit seine Bereitschaft, sich Gott ganz hinzugeben.

    Dann kniete er vor dem Weihbischof, der ihm schweigend die Hände auflegte und das Weihegebet sprach. Schließlich der große Moment: von seinem Praktikumspfarrer Hermann Becker erhielt er als Zeichen seines Dienstes Stola und Dalmatik und legte sie an. Und der Weihbischof legte ihm das Evangeliar in die Hände. Er wünschte dem Neu-Diakon den Frieden Christi und umarmte ihn, die Mitzelebranten taten es ihm gleich.

    Drei Bischöfe am Altar

    Und dann durfte Diakon Christian den Altar bereiten. Drei Bischöfe standen mit am Altar: in der Mitte Weihbischof Ulrich Boom, rechts und links die Emeriten Paul-Werner Scheele und Friedhelm Hofmann. Am Ende des feierlichen Gottesdienstes dankte Christian Staude zunächst Gott, der alle in seinen Dienst berufen hat.

    Weiter dankte er dem Weihbischof, der katholischen Kantorei Marktheidenfeld und dem Bläserensemble Marktheidenfeld, Domorganist Professor Stefan Schmidt, den Studentenverbindungen und er sagte ein Vergelt?s Gott allen, die diese Feier zum gemeinsamen Erlebnis gemacht haben. „Lassen Sie nicht nach, um geistliche Berufungen für das Bistum des Heiligen Kilian zu beten“, bat er die Besucher.

    Entspannt vor dem Domportal

    Dass ein Weihekandidat nicht nur psychisch, sondern auch physisch fest verankert sein muss, hat Christian Staude während der fast zwei Stunden dauernden Zeremonie bewiesen. Entspannt stand er dann vor dem Domportal, um beim Stehempfang viele Glück- und Segenswünsche entgegenzunehmen. Am Nachmittag waren noch Familie, Freunde, darunter viel Geistlichkeit, und viele Wegbegleiter zu Kaffee und Kuchen eingeladen, ehe der Diakon den Tag mit einer Dankvesper in der Kirche Sankt Peter und Paul würdig ausklingen ließ.

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