Ein verunfallter Wanderer im Thüringer Wald, ein Schlaganfallpatient in Suhl oder ein Verkehrsunfall auf der Autobahn – seit 20 Jahren leistet „Christoph 60“, der Suhler Hubschrauber der DRF Luftrettung, Notfallpatienten schnelle notärztliche Hilfe. Anlässlich dieses Jubiläums werden von diesem Freitag bis Sonntag, 29. Juni, mit einem umfangreichen Programm zwei Jahrzehnte rot-weiße Luftrettung in der Region gewürdigt und Einblicke in die oft lebensrettende Arbeit der Hubschrauberbesatzung gegeben.
Zum Auftakt der 20-Jahres-Feier findet an diesem Freitag um 18 Uhr eine Dank- und Gedenkfeier für Retter, Opfer und Helfer in der Suhler Kreuzkirche statt. Diese soll Momente der Ruhe und Einkehr für all jene bieten, die am Rettungsdienst mitwirken, aber auch für Helfer, Betroffene und deren Angehörige.
Am Sonntag, 29. Juni, veranstaltet die DRF Luftrettung in Kooperation mit der Stadt Suhl von 10 bis 18 Uhr unter der Schirmherrschaft von Jörg Geibert, Innenminister des Landes Thüringen, ein großes Familienfest. Wann kommt ein Rettungshubschrauber zum Einsatz? Wie schnell kann er beim Patienten sein? Und wer ist alles mit an Bord? Wer schon immer einmal Fragen rund um die Rettung aus der Luft hatte, kann diese den rot-weißen Luftrettern auf dem Platz der deutschen Einheit in Suhl stellen.
Neben der Besatzung von „Christoph 60“ werden ein Polizeihubschrauber, die Wasser- und Bergrettung, die Feuerwehr, die Rettungshundestaffel, die Polizei und die Bundeswehr vor Ort sein und einen Blick hinter die Kulissen ihrer Arbeit ermöglichen.
Unter dem Motto „Suhl reanimiert“ werden ab 11.30 Uhr Rettungskräfte sowie Schüler des Suhler Gymnasiums, die wenige Tage zuvor von einem erfahrenen Dozententeam sowie der medizinischen Besatzung der DRF Luftrettung geschult wurden, an den Treppen am Platz der deutschen Einheit ein Reanimationstraining durchführen. Ab 14.30 Uhr startet eine Reihe von Rettungsübungen, die allen Besuchern einen realitätsnahen Einblick in die Rettungsdienstorganisationen rund um Suhl ermöglichen: Den Anfang macht die Eisrettungsgruppe der Feuerwehr Jena am Herrenteich, bei der die Rettung einer leblosen Person aus dem Wasser gezeigt wird. Im Anschluss steht um 15.15 Uhr die technische Rettung nach einem Verkehrsunfall auf dem Mühlplatz im Mittelpunkt. Als einer der Höhepunkte des Tages wird um 16.15 Uhr anhand einer Höhenrettung am KLS-Hochhaus gezeigt, wie mithilfe einer Rettungswinde Personen aus einem Hochhaus gerettet werden können.
Im Fokus des Tages steht auch das richtige Absetzen eines Notrufs: Dazu wird interessierten Bürgern in kleinen Planspielen gezeigt, wie eine Rettungskette vom Absetzen des Notrufs bis zum Eintreffen der Rettungsmittel funktioniert. Darüber hinaus sollen Kinder und Erwachsene in Erste Hilfe-Kursen gezeigt werden, wie sie sich im Notfall richtig verhalten.
Christoph 60
Der Suhler Hubschrauber der DRF Luftrettung mit dem Funkrufnamen „Christoph 60“ ist täglich von 7 Uhr bis Sonnenuntergang einsatzbereit. Er ist mit erfahrenen Piloten, Notärzten und Rettungsassistenten besetzt und mit allen medizintechnischen Geräten ausgestattet, die für eine optimale Patientenversorgung notwendig sind. Einsatzorte im Umkreis von 60 Kilometern kann der rot-weiße Hubschrauber in maximal 15 Minuten erreichen. Er wird in den Landkreisen Schmalkalden-Meiningen, Suhl, Wartburgkreis, Gotha, Ilmkreis, Schweinfurt, Coburg, Rhön-Grabfeld und Saalfeld alarmiert.
Die DRF Luftrettung betreibt an 30 Stationen in Deutschland und Österreich rund 50 Hubschrauber. Darüber hinaus werden Ambulanzflugzeuge für weltweite Patiententransporte eingesetzt. Laut Mitteilung leistete die DRF Luftrettung im vergangenen Jahr insgesamt 38 180 Einsätze.