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Filke: Chronik "Der Sulzgau": Geschichte, Geschichten und Bilder

Filke

Chronik "Der Sulzgau": Geschichte, Geschichten und Bilder

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    Gingen am Abend der Präsentation weg wie warme Semmeln: Die ersten Exemplare der Chronik "Der Sulzgau".
    Gingen am Abend der Präsentation weg wie warme Semmeln: Die ersten Exemplare der Chronik "Der Sulzgau". Foto: Martina Harasim

    Keiner verbindet Vergangenheit und Zukunft so glaubwürdig wie Gerhard Schätzlein: Bei der Vorstellung der zweibändigen Chronik "Der Sulzgau"richtete er einen flammenden Appell an die Bürger der Gemeinden Brüchs, Filke, Neustädtles, Sands, Völkershausen, Weimarschmieden und Willmars, Neubürger ins Dorfgeschehen zu integrieren. Denn nur so hätten die Gemeinden, die seit 100 Jahren stetig Einwohner verlieren, die Chance auf eine Zukunft. "Auswärtige finden unsere Dörfer lebens- und liebenswert. Wir müssen auf sie zugehen, sie müssen auf uns zugehen. Das lohnt sich für uns alle."

    Das Dorfgemeinschaftshaus in Filke war bis auf den letzten Platz besetzt, als Bürgermeister Reimund Voß  seine Erfahrung beim Durchblättern der beiden Bände zusammenfasste: "Ein Buch, das nicht nur Gemeindegrenzen sprengt. Es ist höchst informativ, modern, atemberaubend und global-lokal. Lesen Sie es!" Das musste er seinen Mitbürgern nicht zweimal sagen. Eigentlich sollten die ersten Exemplare erst nach der Präsentation verkauft werden. Doch da gab es kaum noch welche, sie gingen bereits in der ersten Pause weg wie warme Semmeln. 

    Ein Blick nach Thüringen

    "Geschichte, Geschichten und Bilder" lautet der Untertitel der Chronik, die Gerhard Schätzlein mit den Co-Autoren Renate Schauderna, Walter Jahn und Brigitte Faulhaber verfasst hat. Elisabeth Böhrer hat die Kapitel über das jüdische Leben und über die jüdischen Friedhöfe lektoriert. Brigitte Faulhaber, die aus dem zu DDR-Zeiten geschleiften Weiler Schmerbach stammt, hat Erinnerungen an diesen nun ausradierten Ort aufgeschrieben und für das Buch zur Verfügung gestellt. Sie konnte, ebenso wie Walter Jahn, der die Kapitel über die Vor- und Frühgeschichte des Sulzgaus verfasst hat, an diesem Abend nicht anwesend sein.

    Weitere Mitarbeiter waren über 100 Bürger der einzelnen Gemeinden, die den Autoren Überlieferungen und Geschichten von ihren Vorfahren erzählten, und damit halfen Geschichtliches einzuordnen. Sehr viel Unterstützung erhielt Schätzlein von den beteiligten Gemeinden, die das Projekt nicht nur mitfinanzierten, sondern auch ihre Archive öffneten. 

    Historische Landschaft

     Und mit Geschichte, Geschichten und vielen Bildern machten die Autoren den Zuhörern ihre Chronik schmackhaft.  Abwechselnd stellten Schätzlein und Renate Schauderna die Geschichte des Sulzgaus vor. Beim Sulzgau handelt es sich nicht um eine Gebietsbezeichnung, sondern um eine historische Landschaft, die seit dem 15. Jahrhundert die Gemeinden und Siedlungen bezeichnet, die entlang der Sulz und ihrer Nebenbäche entstanden und - zu einem großen Teil - auch wieder verschwanden.

    Sie gestalteten den Abend: Elisabeth Böhrer, Erika Barthelmes, Gerhard Schätzlein, Renate Schauderna, Frank Michalowski und Ramona Ditzel-Späth (von links).
    Sie gestalteten den Abend: Elisabeth Böhrer, Erika Barthelmes, Gerhard Schätzlein, Renate Schauderna, Frank Michalowski und Ramona Ditzel-Späth (von links). Foto: Martina Harasim

    Erika Barthelmes las Sagen und Briefe vor. Frank Michalowski, der die beiden Bände gestaltet hat, zeigte in eindrucksvollen Fotografien, warum er und seine Frau ihren Umzug von Leipzig nach Weimarschmieden in den vergangenen zehn Jahren noch nicht ein einziges Mal bereut haben. Ramona Ditzel-Späth brachte ihre Heimatliebe im besten Dialekt zum Ausdruck. Die Musikgruppe des Musikvereins Willmars sorgte für den musikalischen Rahmen des Abends.

    Die Bürger haben mitgeschrieben

    Über 800 Seiten hat die Chronik. Diese Fülle an Material verdanken die Autoren  dem Engagement der zahlreichen Bürger, sagte stellvertretender Landrat Peter Suckfüll. Dieses "große Stück Heimatgeschichte", konnte nur deshalb geschrieben werden, weil Bürger ihre Fotoalben und Dachböden durchstöbert und das Material den Autoren überlassen haben. Er sprach Schätzlein und seinen Co-Autoren Respekt aus für die "jahrelange wissenschaftlich fundierte Recherche".  

    Die Ortschronik ist zu erwerben bei der Druckerei Mack in Mellrichstadt, bei Gerhard Schätzlein und bei Renate Schauderna. 

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