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Bischofsheim: Citta-Slow-Schnecke für Bischofsheim

Bischofsheim

Citta-Slow-Schnecke für Bischofsheim

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    Die Citta-Slow-Skulptur ist fertig gestellt. Am Martin-Luther-Platz neben dem Wasserspielplatz wurde sie aufgestellt und verweist auf Bischofsheims Mitgliedschaft in der Citta-Slow-Bewegung. Das Bild zeigt von links den Künstler Louis Bruckauf, Bürgermeister Georg Seiffert, Martin Bühner, Schulleiterin Christine Götz und Tourismusreferent Gerhard Nägler.
    Die Citta-Slow-Skulptur ist fertig gestellt. Am Martin-Luther-Platz neben dem Wasserspielplatz wurde sie aufgestellt und verweist auf Bischofsheims Mitgliedschaft in der Citta-Slow-Bewegung. Das Bild zeigt von links den Künstler Louis Bruckauf, Bürgermeister Georg Seiffert, Martin Bühner, Schulleiterin Christine Götz und Tourismusreferent Gerhard Nägler. Foto: Marion Eckert

    "Ich finde es toll", Bischofsheimes Tourismusreferent Gerhard Nägler freut sich über die Citta-Slow-Schnecke, die am Martin-Luther-Platz direkt neben dem Wasserspielplatz aufgestellt wurde. Mit der überdimensionalen Schnecke, die an das Logo der Citta-Slow-Bewegung erinnert, verweist Bischofsheim nun öffentlichkeitswirksam auf seine Mitgliedschaft in dieser internationalen Initiative, die von der Slow-Food-Bewegung inspiriert wurde.

    Die Stadt Bischofsheim ist seit 2012 Citta-Slow-Kommune, doch sei dies bislang in der Öffentlichkeit nicht so wahrgenommen worden, wie sich das Nägler und Bürgermeister Georg Seiffert wünschen. Zwar gab es diverse Aktionstage mit guter Resonanz, doch die breite Wahrnehmung schien noch nicht verankert zu sein, erklärte Nägler und so hatte er schon 2016 die Idee eine Skulptur anfertigen zu lassen, um eben an prominenter Stelle Bischofsheims Citta-Slow Zugehörigkeit zu präsentieren.

    Schulinterner Wettbewerb

    Nägler nahm Kontakt mit Martin Bühner, dem künstlerischen Leister der Bischofsheimer Holzbildhauerschule auf und stieß sofort auf offene Ohren. Bühner hatte die Idee zu einem schulinternen Wettbewerb, doch musste er damit auf den Beginn des neuen Schuljahrs warten. Die Schüler der damaligen elften Klasse (zweite Ausbildungsjahr) beschäftigten sich zunächst mit dem Thema, jeder entwarf ein Modell, das sich an dem Logo der Citta-Slow-Bewegung orientierte. Eben jenes Logo zeigt eine Schnecke, die für Entschleunigung in einer zunehmend hektischen Zeit steht.

    Eine Jury bestehend aus Bürgermeister Seiffert, Tourismusreferent Nägler und Vertretern der Gastronomie wählten aus den Schülerentwürfen vier Modelle aus, die den Stadträten zur endgültigen Entscheidung vorgestellt wurden. "Es waren tolle Ideen dabei, wir haben es uns nicht leicht gemacht und mussten in die Endauswahl vier Modelle aufnehmen", erinnert sich Seiffert an die damalige Auswahl.

    Holz und Metall

    Schließlich fiel die Wahl auf die Schnecke von Louis Bruckauf. Der gebürtige Leipziger, der für seine Ausbildung an der Holzbildhauerschule nach Bischofsheim gezogen ist, machte sich sogleich an die Arbeit. Neben der schulischen Ausbildung und der Vorbereitung auf die Abschlussprüfung hat er das Werk  fertig gestellt. Da es eine Kombination aus Holz und Metall ist, musste er auch externe Fachleute in Anspruch nehmen. Unterstützung bei der  Umsetzung seines Entwurf bekam er durch die Fachlehrer an der Schule.

    Bewusst habe er sich für ein Modell aus Holz und Metall entschieden, da es in Bischofsheim sowohl Holz- wie auch Metallverarbeitende Betriebe gibt und damit ein Verbindung zu Bischofsheims Merkmalen geschaffen werde. "Das war ein entscheidendes Kriterium für die Stadträte", erinnert sich Nägler.

    Die Schnecke selbst besteht aus Edelstahl. Das Schweißen von Edelstahl ließ sich Louis Bruckauf in einem Fachbetrieb in Bad Neustadt zeigen. Für den Sockel wählte er witterungsbeständigen Cortenstahl, in den die Inschrift Mittels Wasserdruckverfahren eingearbeitet wurde. Diese Aufgabe übernahm ein Fachbetrieb in Sachsen-Anhalt.

    Das 150 Kilogramm schwere Schneckenhaus selbst ist aus dem Holz einer 113 Jahre alten Eiche. Bei der Bearbeitung stieß Louis Bruckmann auf eine verheilte Verletzung des Baumes, die dunkel verfärbt war. Der junge Künstler davon aus, dass es sich um einen Granatsplitter aus dem Krieg gehandelt habe, die Verfärbung des Holzes deute auf eine Verletzung durch Metall hin.

    Die Inschrift im Sockel der Citta-Slow-Skulptur erklärt die Bedeutung von CittaSlow.
    Die Inschrift im Sockel der Citta-Slow-Skulptur erklärt die Bedeutung von CittaSlow. Foto: Marion Eckert

    Die naturbelassene Eiche des Schneckenhauses erfordere keine weitere Pflege, ebenso seien der Edelstahl und der Cortenstahl ohne Pflegeaufwand, so dass das Kunstwerk lange Zeit an seinem Platz stehen könne.

    Bewusst sei der Martin-Luther-Platz mit dem Wasserspielplatz gewählt worden, erklärte Nägler. Sicherlich sei der Marktplatz auch ein attraktiver und publikumswirksamer Ort, doch bei Märkten und dem Stadtfest wäre eine fest installierte Skulptur doch eher hinderlich. So wurde in Abstimmung mit dem Künstler der Platz vor der Brücke direkt am Wasserspielplatz ausgewählt. Allerdings sei die Skulptur kein Spiel- oder Klettergerät sondern ein Kunstwerk.

    Idealer Platz

    Nägler bezeichnete den Platz als ideal, denn gerade der Wasserspielplatz an der Brend werde von vielen jungen Familien aufgesucht. "So wächst die junge Generation mit der Citta-Slow-Schnecke auf und lernt den Hintergrund kennen." Denn in den Sockel ist die Philosophie von Citta-Slow eingearbeitet.

    Auch Bürgermeister Seiffert freut sich über die gelungene Darstellung, die durchaus neugierig mache, denn von der Rhönstraße aus, sei auf den ersten Blick nur das Schneckenhaus zu erkennen. "Aber so soll ein Kunstwerk ja sein, es soll das Interesse wecken." Für den Bürgermeister ist es wichtig, dass ein weiterer junger Nachwuchskünstler der Holzbildhauerschule in Bischofsheim ein Kunstwerk ausstelle, dies stärke die Verbindung von Stadt und Schule.

    Louis Bruckauf ist glücklich und fühle sich sehr geehrt, dass er diesen Auftrag ausführen durfte. Das in der Schule gelernte auf diese Weise umsetzen zu können sei eine Bereicherung für ihn. "Auf einmal wurde es reell. Das Gelernte konnte umgesetzt werden", sagte er. Auch Martin Bühner und Schulleiterin Christine Götz sehen in solch einer  Kooperation eine gute Möglichkeit die Schüler ganz praktisch auf ihr künftiges Berufsleben als Künstler vor zu bereiten. Von der Entwurfsplanung, über den Wettbewerb bis zur Ausführung sei alles dabei gewesen.

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