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Bad Königshofen: Cruzando Fronteras: Fränkische Musiker spielen in Mexiko

Bad Königshofen

Cruzando Fronteras: Fränkische Musiker spielen in Mexiko

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    Sie musizieren, lehren und lernen im August in Mexiko: Bernard Bromma, Janik Tüchert, Thomas Eckert, Sybille Scholz-Eckert, Iris Eckert, Moritz Eckert, Ruppert Fries Helga Fries, Rebekka Büttner, Eva Kirchner. Zur Reisegruppe gehören außerdem (nicht im Bild): Susana Hernandez Camacho, Manuel Fries, Eva und Matthias Poppe
    Sie musizieren, lehren und lernen im August in Mexiko: Bernard Bromma, Janik Tüchert, Thomas Eckert, Sybille Scholz-Eckert, Iris Eckert, Moritz Eckert, Ruppert Fries Helga Fries, Rebekka Büttner, Eva Kirchner. Zur Reisegruppe gehören außerdem (nicht im Bild): Susana Hernandez Camacho, Manuel Fries, Eva und Matthias Poppe Foto: Matthias Poppe

    Im Sommer 2017 haben Gunda Schwen und Jaroslaw Kantorski, beide Lehrer an der Kreismusikschule Rhön-Grabfeld, zusammen mit Susana Hernandez Camacho, die seit einigen Jahren in einem Bischofsheimer Ortsteil wohnt, durch verschiedene Konzerte und Workshops den Kontakt zu den Musikschulen in Tingambato und Morelia im Bundesstaat Michoacan hergestellt. Es entstand „Cruzando Fronteras“, ein unabhängiges und gemeinnütziges Projekt, das von einem Organisationskomitee in Mexiko und Deutschland getragen wird und den musikalischen wie auch kulturellen Austausch voranbringen will.

    Im Sommer 2018 besuchten 30 junge Musiker aus Mexico den Landkreis Rhön-Grabfeld und probten und konzertierten zusammen mit deutschen Musikern. Die mexikanischen Gäste besuchten die Schulen in Bad Königshofen (Berufsfachschule für Musik), Mellrichstadt (Martin-Pollich-Gymnasium) und die Kreismusikschule, informierten sich bei der ortsansässigen Industrie und begeisterten mit ihrer Folklore und Traditionen die Besucher ihrer Konzerte.

    Besuch in Tingambato/Mexiko

    Im August reist nun die Rhöner Gruppe mit Musikern der Brass Band B4 aus Rhön-Grabfeld nach Mexiko. Unter der Leitung von Thomas Eckert, Lehrer an der Kreismusikschule und derzeit Kulturmanager des Landkreises, werden die Bläser mit Schülern der Musikschule Centro Capacitación Musical (CECAM) in Tingambato und Kulturschaffenden in Michoacan / Mexiko musizieren und sich kulturell austauschen.

    Zusammen mit mexikanischen Musikern werden sie gemeinsame Projekte gestalten und in mehreren Auftritten das Ergebnis der Öffentlichkeit in Tingambato, Morelia und Tacambaro vorgestellt. Auch der Bürgermeister von Bischofsheim, Georg Seiffert, verbringt seinen Familienurlaub in Mexiko und wird mit einem Kurzbesuch, auch als Vertreter des Landrats und des Landkreises, der das Projekt bezuschusst, in Tingambato das Kulturprojekt besuchen. Finanzielle Unterstützung von Seiten des Bezirks Unterfranken, des Freistaates Bayern noch der EU bekam das Projekt nicht, so dass die Teilnehmer ihre Reisekosten selbst tragen.

    Um den Kulturaustausch so eng und intensiv wie möglich zu gestalten, werden die Teilnehmer bei Gastfamilien wohnen und das alltägliche Leben kennen lernen. Zusammen wird die Delegation kulturelle Exkursionen unternehmen.

    Die Orchester

    Auf 60 Musikanten plus die zehn deutschen Bläser musste die Concert Band, ein sinfonisches Blasorchester, und das Jugendorchester beschränkt werden. Thomas Eckert hat mit dem Florentiner Marsch originale europäische Blasmusik für diese Besetzung als auch Bearbeitungen wie „An der schönen blauen Donau“ und Filmmusiken ausgesucht, die mit den Mexikanischen Musikern erarbeitet werden sollen. Auch eine Polka und verschiedene Solostücke stehen auf dem Programm. Von Seiten der Mexikaner kam die Bitte, Bearbeitungen klassischer Musik ein zu studieren. Tschaikowskis Slavischer Marsch wie auch der Danzon No.2 von Arturo Marquez, der unter anderem auch beim Salzburg Klassiker auf dem Programm steht, wird das Orchester einstudieren.

    Projekte, Masterclass, Workshops

    Vielseitig sind die Kursangebote, die die deutsche Gruppe mit nach Mexiko bringt. So wird Sybille Scholz-Eckert mit einem Jugendchor arbeiten und gibt in der Verbindung Gesang und Sprache Deutschunterricht. Bernhard Bromma stellt fränkische Tänze und die entsprechende traditionelle Volksmusik in Tanzstunden und Musikproben  vor. Eine Bildausstellung über die Rhön und kulinarische Leckereien haben Eva und Matthias Poppe im Gepäck. Moritz Eckert wird mit den mexikanischen Studenten in einer Masterclass klassische europäische Trompetenliteratur erarbeiten und selbst ein Konzert mit einem mexikanischen Pianisten geben.

    Ein kultureller Austausch im besten Sinn wird stattfinden, wenn die Sängerin Iris Eckert auf den Saxophonisten Juan Alzate trifft. Alzate ist ein renommierter Musiker in der Lateinamerikanischen Jazzszene und Leiter des Jazzfestivals in Michoacan. Zusammen mit ihm wird Iris Eckert Jazzharmonik und Improvisation unterrichten und diverse Jazzbands aus Tingambato und Morelia coachen und selbst konzertieren.

    Musik, Kunst und Kultur in Tingambato

    Tingambato hat eine der beiden berufsvorbereitenden Musikschulen des Bundeslandes. Jugendliche, aber auch Erwachsene können sich hier in vier bis fünf Jahren vom musikalischen Anfänger bis zur Aufnahmeprüfung an einer Musikhochschule vorbereiten. Indigene und traditionelle Kunst und Kultur werden im alltäglichen Leben gepflegt.

    Michoacan, Morelia und TingambatoMichoacan - ein Bundesstaat in der Größe Bayerns – zieht sich von Zentralmexiko mit Erhebungen bis 3800 Metern Höhe bis an den Pazifik, ein Land überwachsen vom mittelamerikanischen Regenwald mit weiten Avocadoplantagen. Hier wachsen Kaffee, Bananen, Feigen und andere exotische Früchte.  Kolibris schwirren neugierig umher und der berühmte Monarchfalter überwintert hier nach seiner anstrengenden Reise von Kanada. Um Bodenschätze wie Kohle, Eisen, Nickel, Kupfer, Zink, Silber und Cadmium zu gewinnen, haben sich in der Umgebung der Hauptstadt Morelia Eisenhütten und Stahlwerke angesiedelt. Inmitten dieses hochfruchtbaren Gebietes liegt ein für mexikanische Verhältnisse „kleines“ Dorf mit 30 000 Einwohnern – Tingambato, mit antiken Tempeln der indigenen Indianerkulturen, von denen einer bereits freigelegt, der andere noch unter einer Regenwaldschicht verborgen ist.

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