Schwer gebeutelt von Trockenheit und Borkenkäfer wird der Wald von Bastheim künftig wohl rote Zahlen schreiben. Revierförster Andreas Henig brachte keine guten Nachrichten zur Gemeinderatssitzung mit, als er ein Resümee für das Jahr 2023 zog und einen Ausblick auf die wirtschaftliche Entwicklung im nächsten Jahr gab.
Ein Hinweis auf die unbefriedigende Situation bei der Waldbewirtschaftung war die Einstellung des Einschlags von "gesundem" Holz in diesem Jahr, weil der Markt gesättigt und der Preis abgestürzt war. 600 Festmeter waren daher bis Oktober nur gefällt worden, jetzt seien aber wieder größere Mengen Käferholz angefallen, sodass noch ein Hieb von etwa 700 Festmeter angedacht sei.
Inzwischen sind einige Waldabschnitte frei von Fichten, und Henig fürchtet ein weiteres Vordringen des Borkenkäfers. Eine weitere negative Erscheinung ist, dass sich die Fördertöpfe leeren, wobei die Auswirkungen des aktuellen Haushaltslochs der Bundesregierung noch gar nicht absehbar sind.
"Bürokratiemonster" fällt im Gemeinderat durch
Durch die Entwicklung wird der Wald wie fast überall zum Zuschussbetrieb. Henig hat vor, den Einschlag zu erhöhen, auf der anderen Seite stehen hohe Kosten für die Wiederaufforstung. Die Unsicherheiten in allen Bereichen der Waldbewirtschaftung lassen sich nur schwer in Zahlen fassen, beteuerte der Forstmann, für das nächste Jahr hat er ein Minus von 5000 Euro einkalkuliert.
Abteilungsleiter Hubert Türich vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, stellte im weiteren Verlauf das Förderprogramm "Klimaangepasstes Waldmanagement" vor. Bei einer Teilnahme könnte Bastheim jährlich bis zu 40.000 Euro an Fördergeldern abschöpfen. Allerdings ist die Auszahlung an eine Reihe von Bedingungen geknüpft. Die beiden "Wadelbeißer" sind die Ausweisung von Habitatbäumen, die aufwändig herausgesucht und gekennzeichnet werden müssen und die Einstellung der Bewirtschaftung in fünf Prozent der Waldfläche.
Bürgermeister Tobias Seufert ist "nicht überzeugt von dem Projekt", wie er deutlich machte, "eigentlich handelt es sich bei dem Programm um ein Bürokratiemonster". Dabei sei die Förderung natürlich sehr attraktiv. Doch das Gremium bestärkte das Ortsoberhaupt in seiner Ansicht und stimmte einhellig gegen die Teilnahme an dem Förderprogramm.
Ersatzfläche für Holzlagerung
Die Aufstellung eines Bebauungsplans für ein Wohngebiet am Spielberg wird schon erschwert, bevor das Verfahren eingeleitet wird. Weil für das Vorhaben Teile des gemeindlichen Holzplatzes benötigt werden, waren die Pächter angeschrieben und nach dem weiteren Bedarf befragt worden. Da noch zahlreiche Interessenten sich gemeldet haben, wird weiterhin eine Fläche zur Holzlagerung benötigt, die unter anderem im Bereich des Sportplatzes angeboten werden könnte. Weil das Aufstellungsverfahren für das Baugebiet aber aufwendiger wird, wird sich das Vorhaben noch über einen längeren Zeitraum hinziehen, kündigte Seufert an.
Gemeinderätin Carmen Türk berichtete, dass die Gemeinde beabsichtigt, die Jugendarbeit zu stärken. Dazu sagte der Kreisjugendring Unterstützung zu. Zunächst soll eine Jugendbürgerversammlung einberufen werden, die voraussichtlich im Februar stattfinden wird.
Keine Betreiber für Postfiliale gefunden
Der Bürgermeister stellte schließlich noch das Rechnungsergebnis für den Haushalt des Jahres 2022 vor, das um insgesamt etwas über eine halbe Million Euro vom Ansatz abweicht. Die Gründe für die veränderten Beträge legte das Ortsoberhaupt dar.
Aus der nichtöffentlichen Gemeinderatssitzung gab Seufert bekannt, dass 10.000 Euro an Honorarkosten für die Änderung des Bebauungsplans in Unterwaldbehrungen anfallen. Außerdem berichtete Seufert, dass die Suche nach einem Betreiber einer Postfiliale nach wie vor vergeblich gewesen sei.
Zu guter Letzt gab es grünes Licht für ein Einfamilienhaus in Wechterswinkel sowie für die Errichtung eines Balkons in der Gartenstraße in Bastheim. Für die Sanierung der Glockenanlage in der Kirche von Unterwaldbehrungen gab das Gremium eine denkmalschutzrechtliche Erlaubnis.
Bei den Erläuterungen zum Bebauungsplan Wohngebiet Spielberg hatte sich ein Fehler eingeschlichen. Der Absatz wurde inzwischen modifiziert.