Der Haushaltsplan für 2020 wurde in der jüngsten Sitzung des Großbardorfer Gemeinderats, gebilligt und als Satzung erlassen. Kämmerer Hans-Bernd Bader trug das Zahlenwerk vor und erläuterte auch den Finanzplan für die kommenden Jahre.
Der Verwaltungshaushalt schloss im Jahr 2019 mit 2 331 107 Euro ab, der diesjährige Plan sieht etwas weniger, nämlich 2 098 141 Euro vor. Zu den Haupteinnahmen im Verwaltungshaushalt gehören die Gewerbeertragssteuer (625 000 Euro), die Einkommenssteuer (580 000 Euro) sowie Mieten und Pachten (84 800 Euro). Die Grundsteuern A und B liegen relativ konstant bei rund 24 500 Euro und 83 000 Euro. Es gibt für 2020 keine Schlüsselzuweisungen.
Bei den Ausgaben sind 193 300 Euro für Personalkosten eingestellt, der sächliche Verwaltungs- und Betriebsaufwand beträgt insgesamt 422 190 Euro. Die Kreisumlage liegt bei 648 270 Euro (im Vorjahr 432 629 Euro), die VG-Umlage bei 164 654 Euro und die Schulverbandsumlagen bei 62 716 Euro. Für die Kläranlage zahlt die Gemeinde jährlich 40 000 Euro. Die Zuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt beträgt rund 5000 Euro, im Vorjahr waren es noch 486 012 Euro.
Tiefer Griff in die Rücklagen
Wegen der aktuellen Investitionen umfasst der Vermögenshaushalt 3 036 123 Euro (Vorjahr: 2 177 570 Euro). Aus den Rücklagen werden dafür 452 322 Euro entnommen. Aus Grundstücksverkäufen werden Einnahmen in Höhe von 90 000 Euro erwartet, dazu kommen 165 000 Euro Erschließungskosten. Rund 1,3 Millionen Euro Fördergelder werden erwartet, davon entfallen auf das teurer gewordene Gemeindezentrum 700 000 Euro, den Ausbau Albach 130 000 Euro, den Ausbau Schulstraße 70 000 Euro und das Kernwegenetz 340 000 Euro. Die Investitionspauschale beträgt 93 500 Euro.
Ob die Gemeinde noch einmal Stabilisierungshilfe erwarten kann, weiß man noch nicht, sie wird auf jeden Fall beantragt. Für die Finanzierung der Baumaßnahmen ist eine Kreditaufnahme von 775 000 Euro vorgesehen. Für die Sanierung Gemeindezentrum sind 1,5 Millionen Euro auf der Ausgabenseite eingestellt, für Tiefbaumaßnahmen insgesamt rund 1 Million Euro, die Hälfte davon für das Kernwegenetz. Eine außerordentliche Kredittilgung (dank Stabilisierungshilfe) in Höhe von 250 000 Euro ist geplant, dazu die ordentliche Tilgung von 78 800 Euro. Der Schuldenstand lag Ende 2019 bei rund 1,1 Millionen Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung bei 874 Einwohnern von 1 267 Euro entspricht. Die Rücklagen betrugen Ende 2019 noch 490 409 Euro.
Beschlossen wurden außerdem der Finanzplan 2021 bis 2023 und der Stellenplan. Bei den im Haushaltsplan 2019 bis 2020 geplanten Investitionen handle es sich um dringend notwendige Maßnahmen der Daseinsvorsorge, zu der die Gemeinde Großbardorf gesetzlich verpflichtet ist, hieß es in der Besprechung.