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Fladungen: Das Kreuz von St. Kilian

Fladungen

Das Kreuz von St. Kilian

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    Das Turmkreuz der Pfarrkirche St. Kilian in Fladungen haben wir gesucht. Die Kirche ist ein wahres Schatzkästlein des Rokoko.
    Das Turmkreuz der Pfarrkirche St. Kilian in Fladungen haben wir gesucht. Die Kirche ist ein wahres Schatzkästlein des Rokoko. Foto: Hanns Friedrich

    Die Stadtpfarrkirche in Fladungen war gesucht bei unserem ersten Kulturrätsel des Sommers 2019.  Ein Gotteshaus mit teil tragischer Geschichte.

    Es ist ein recht einfach geschmiedete, teils vergoldetes Turmkreuz, das wir an diesem Wochenende gesucht haben. Vielleicht haben sie es entdeckt: Das Turmkreuz der Stadtpfarrkirche St. Kilian in Fladungen. Die Kirche hat eine bewegte Geschichte, denn sie wurde mehrmals durch einen Blitzschlag zerstört und immer wieder aufgebaut.

    Viele Kinder fanden in der Kirche den Tod

    Eine erste Kirche wird 1343 urkundlich erwähnt. 1446 setzte ein Blitz das Gotteshaus in Brand und zerstörte es bis auf die Grundmauern. Damals starben viele Kinder in Fladungen, die sich zum Schutz in das Gotteshaus geflüchtet hatten. Die Fladunger bauten die Kirche wieder auf, allerdings stand diese gerade mal 40 Jahre, bevor sie 1488 erneut von einem Blitz getroffen wurde, wobei vor allem der Turm stark in Mitleidenschaft gezogen war.

    In den Jahren um 1588 wurde dieser unter dem damaligen Fürstbischof Julius Echter neu errichtet. Sein Wappen ist heute noch an der Nordwand mit der Jahreszahl 1582 zu sehen. Noch einmal brannte die Kirche und zwar beim großen Stadtbrand 1635. Auch diesesmal bauten die Fladunger ihr Gotteshaus wieder auf. 1659 wurde sie der Jungfrau Maria und den Frankenaposteln Kilian, Kolonat und Totnan sowie dem ersten Würzburger Bischofs Burkard geweiht.

    Ein Schatzkästlein des späten Rokoko

    Das Innere der Fladunger Stadtpfarrkirche St. Kilian ist heute ein Schatzkästlein des späten Rokoko. Der Hochaltar ist ein viersäuliger Aufbau mit reich bewegtem Gesims und baldachinartigem Sprengwerkaufsatz. Putten und Urnen schmücken ihn. Bekrönt wird er vom "Lamm der Geheimen Offenbarung". Die Immaculata ist der Mittelpunkt, flankiert von Petrus und Paulus, die durch vorgezogenen Säulen als Einzelbilder erscheinen. Die beiden Seitenaltäre sind ohne Aufbauten, nur aus Voluten und Putten gestaltet. Frei schwingen sie an der Wand und vereinen sich in der Höhe zu Konsolen.

    Während die Mitte des linken Altares den Gekreuzigten darstellt, ist es beim rechten der heilige Aloisius. Im Seitenschiff steht noch ein vierter Altar. Im Schrein seines Säulenaufbaues ist Maria mit dem Kind, zwischen Johannes Nepomuk, dem Brückenheiligen und Valentin, dem Schützer vor Fallsucht. Das Muttergottesbild ist ein Meisterwerk des Rokokos von dem berühmten Königshofener Bildhauer Johann Joseph Keßler. Dieser hatte zunächst seine Werkstatt in Fladungen, bevor ern nach Königshofen umsiedelte.

    Ein besonderer Blickfang der Kirche ist die Kanzel. Auf dem Deckel ist der "Gute Hirte" dargestellt. Zwischen Akanthus- und Muschelwerkschnitzerei sind die vier Evangelisten dargestellt. Wer in die Fladungen Kirche kommt, sollte einen Blick auf den Taufstein von 1649 werfen.

    In den Jahren 1939 bis 1940 wurde das Kirchenschiff zum Rathaus hin vergrößert. Hierfür musste die Bevölkerung große Opfer und Spenden aufbringen. Für die damalige Kriegszeit eine großartige Leistung der Fladunger Bürger. Am 21. Juli 1940 weihte Bischof Matthias Ehrenfried den Anbau ein. Die Orgel wurde erst im Jahr 1951 eingebaut.

    Schon von weitem sticht der mächtige Kirchturm mit dem achteckigem Aufbau, der welschen Haube und dem breiten Umgang, ins Auge. Zwei Türmerstuben wurden noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts vom Türmer genutzt, der zur Nachtzeit über die Stadt wachte und die Stunden ankündigte. Eine Turmuhr gibt es erst seit 1941. Sechs Glocken erklingen vom Turm der Fladunger Kirche, wobei drei davon aus den Jahren 1653, 1664 und 1665 stammen.

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