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MELLRICHSTADT: Das Projekt „Schüler betreuen Senioren“ ist ein voller Erfolg

MELLRICHSTADT

Das Projekt „Schüler betreuen Senioren“ ist ein voller Erfolg

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    „Schüler betreuen Senioren“: 16 Schülerinnen und ein Schüler der Ignaz-Reder-Realschule in Mellrichstadt nehmen an dem Projekt unter Leitung von Irmgard Seifert (hinten, Zweite von links) teil. Ulrike Feder von der Sozialstation St. Kilian (hinten links) informierte über die Aufgaben in einer Pflegeeinrichtung.
    „Schüler betreuen Senioren“: 16 Schülerinnen und ein Schüler der Ignaz-Reder-Realschule in Mellrichstadt nehmen an dem Projekt unter Leitung von Irmgard Seifert (hinten, Zweite von links) teil. Ulrike Feder von der Sozialstation St. Kilian (hinten links) informierte über die Aufgaben in einer Pflegeeinrichtung. Foto: Foto: A. Hagen-Wehrhahn

    (ahw) „So viele Schüler wie noch nie haben sich zu diesem Wahlkurs angemeldet“, freut sich Irmgard Seifert, Lehrerin an der Ignaz-Reder-Realschule in Mellrichstadt. Sie leitet das Projekt „Schüler betreuen Senioren“, das die Schule seit 1989 in Zusammenarbeit mit den örtlichen Pflegediensteinrichtungen und Seniorenheimen als Wahlkurs für die Acht- bis Zehntklässler anbietet.

    In diesem Jahr nehmen 16 Schülerinnen und ein Schüler daran teil. Manche sind schon länger dabei, besuchen die Senioren auch außerhalb des Projekts, so Seifert. Die meisten Schüler des aktuellen Wahlkurses sind allerdings Neulinge. Aus diesem Grund hatte die Fachlehrerin die stellvertretende Pflegedienstleiterin der Caritas-Sozialstation St. Kilian Mellrichstadt, Ulrike Feder, zur Einführungsveranstaltung eingeladen. Sie informierte die Schüler über die Arbeit der Sozialstation und über den sogenannten Pflegeentlastungstag. Dies ist der Aufgabenbereich, in dem die Schüler eingesetzt werden.

    Inzwischen kann ein Pflegeentlastungstag in der St.-Kilian-Pflegestation zwei- bis viermal pro Woche in Anspruch genommen werden, so Feder. Er ist insbesondere für pflegende Angehörige gedacht, die eine Entlastung oder einfach eine kurzfristige Auszeit brauchen, um wieder neue Kraft für die Pflege ihres Angehörigen schöpfen zu können. „Derzeit werden bei uns acht Patienten betreut“, erklärt Feder.

    Für den Pflegeentlastungstag steht ein Team aus vier Pflegefachkräften zur Verfügung, die alles mit den Patienten gemeinsam machen. Unterstützung in der Betreuung erfährt die Caritas aber auch von Selbsthilfegruppen wie „Vergiss-Mein-Nicht“. Dennoch sei die Mithilfe durch Schüler sehr wichtig, betont Feder. „Wenn junge Menschen mit den Patienten spazieren gehen, ihnen vorlesen, mit ihnen Kaffee trinken oder frühstücken, sich unterhalten oder einfach nur da sind, ist dies für uns eine große Hilfe“, sagt sie. Für die Patienten ist der Kontakt mit den jungen Menschen wichtig, „weil sie Kraft, Leben und Energie ausstrahlen“.

    Zu den „alten Hasen“, die den Kurs zum wiederholten Male gewählt haben, gehört Janina Heier. „Am Anfang war es schwierig“, schildert sie ihre Erfahrungen. Erst habe sie nicht gewusst, wie und worüber sie mit den alten Menschen sprechen soll. Dann aber habe ihr der Altenpflegekurs, den die Schüler im Rahmen des Kurses absolvieren, sehr geholfen. Schön sei es, dass sich die alten Menschen über ihren Besuch freuen und dies auch zeigen, meint die engagierte Schülerin.

    Noch länger ehrenamtlich aktiv ist Julia Müller. Seit vielen Jahren besucht sie auch außerhalb der jährlichen Wahlkurse das St. Niklasheim und opfert gerne ihre Freizeit, um mit den Heimbewohnern etwas zu unternehmen, ein Brettspiel zu spielen oder ihnen vorzulesen.

    Auf die Frage, was die „Neuen“ bewegt habe, den Kurs „Schüler betreuen Senioren“ zu wählen, gab ein Schüler zu, dass ihm der Eintrag seines sozialen Engagements ins Zeugnis wichtig sei. Feder findet diese Begründung ehrlich und durchaus legitim. Allein die Tatsache, dass sich ein Schüler auf eine solche, manchmal nicht einfache Aufgabe einließe, sei anerkennenswert.

    Das Projekt läuft in der kommenden Woche an. Dann werden die Schüler in drei Gruppen aufgeteilt und jeweils in der Caritas-Sozialstation und den beiden Mellrichstädter Seniorenheimen Franziska Streitel und St. Niklas eingesetzt. Im März 2011 beginnt dann die Schulung unter anderem mit Informationen über den Pflegeaufbau und Umgang mit Demenz-Erkrankten.

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