Eingebettet in die Ausläufer der Rhön und des Thüringer Waldes in Höchheim im Milzgrund befindet sich seit 1972 das Salem-Dorf. Dort finden sozial schwache und gefährdete Menschen Hilfestellung und Betreuung. Die ländliche Umgebung, die Nähe zu Natur und Tieren prägen die Atmosphäre der Wohnanlage.
Das Sozialwerk Salem ist eine von drei in Deutschland ansässigen Einrichtungen der Salem International gemeinnützigen GmbH mit Sitz in Stadtsteinach/Oberfranken. Es ist ein christliches, überkonfessionelles Hilfswerk und engagiert sich in zahlreichen Projekten weltweit. Die Bezeichnung ist abgeleitet vom hebräischen Wort Schalom und bedeutet Frieden. In diesem Sinne arbeiten die Angestellten in vielen Ländern, um Menschen in Schwierigkeiten ungeachtet ihrer Konfession, Rasse oder Nationalität zu helfen.
Bereits 1970 begab man sich auf die Suche nach einem geeigneten Projekt, landwirtschaftlichen Flächen und die Möglichkeit, Häuser als Wohnungen und zur pädagogischen Arbeit zu nutzen. Schließlich wurde man in Höchheim fündig und erwarb zunächst das ehemalige Gutshaus der Barone von Bibra, nach Umbaumaßnahmen konnten drei zu betreuende Familien dort einziehen. Auf dem ehemaligen Koppelgelände wurden dann die ersten vier Fertighäuser errichtet, die ebenfalls mit Leben von behinderten Menschen erfüllt wurden. An der Straße nach Rothausen entstand die Reithalle, sie dient noch heute als Räumlichkeit zur Reittherapie. Drei weitere Häuser wurden auf dem Gelände errichtet, das große Gästehaus, der Lindenhof, kam hinzu indem Feierlichkeiten stattfinden und Gäste Unterkunft erhalten.
Als Versammlungs- und Freizeitgelegenheit gesellten sich zwei Holzhäuser in das entstandene Dorf. Auch an die Senioren hatte man gedacht, sie erhielten ebenfalls ein eigenes Haus. In der Herberge für Kinder und Jugendliche bekamen auch behinderte Erwachsene eine Heimat, die gegründete Arbeitstherapie verhalf manchen Bewohnern zur sinnvollen Beschäftigung. Andere sind in externen Ausbildungsberufen beschäftigt oder noch schulpflichtig. Schließlich wurde eines der Holzhäuser zur Schreinerwerkstatt umfunktioniert, in der noch heute viele der Holzarbeiten verrichtet werden.
Eine Biogärtnerei mit Obstanbau, sowie die Imkerei dienen den Bewohnern mitunter als Arbeitsplatz, zur biologischen Lebensmittelzubereitung und generellen vegetarischen Ernährung. Natürlich hat man sich auch energetisch Gedanken gemacht und eine Hackschnitzelheizung installiert. In der Arbeitstherapie wurde eigens hierfür eine Waldtruppe gegründet, die für den nötigen Brennstoff sorgt. Neben dem leiblichen Wohl und der pädagogischen Betreuung, dachte man auch an die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bewohner im Salem-Dorf. So wurde ein Haus vermietet und zunächst als Massagepraxis umgebaut, heute ist dort eine Praxis für Physiotherapie mit sechs Behandlungsräumen, die auch von der breiten Öffentlichkeit sehr gerne genutzt wird.
Das alljährliche Sommerfest wird am Sonntag, 14. Juli, als Fest des 40-jährigen Bestehens dieser Wohnanlage groß gefeiert. Beginn ist um 11 Uhr mit einem Gottesdienst am Gästehaus, im Anschluss gibt es dort Mittagessen, um 13.30 Uhr geht es unterhalb des Gästehauses weiter mit einer Theatervorführung „Wachsen und Werden“.
Auf dem Gelände des Salemdorfes werden zahlreiche Gelegenheiten in Sachen Spiel und Spaß angeboten, in der Praxis für Physiotherapie wird zu einer Fantasiereise eingeladen. Um 15 Uhr hat die Gruppe „schlagartig“ ihren Auftritt, eine Vorführung der Salem-Tanzgruppe folgt um 15.30 Uhr. Der Musikverein Milzgrund unterhält die Festgäste mit ihren Musikstücken, um 16.30 Uhr ist ein Jongleur zu Gast. Gegen 18 Uhr wird es in der Reithalle ein Reitvorführung geben.