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"Das schönste Pfarrhaus in ganz Unterfranken"

Bad Königshofen

"Das schönste Pfarrhaus in ganz Unterfranken"

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    Am Sonntag nach dem besonders gestalteten Familiengottesdienst nahm Pfarrer Heller die Segnung vor. Der Gottesdienst hatte unter dem Motto "Nahsehen statt Fernsehen" gestanden und wurde von der Schola musikalisch umrahmt. Für die Kinder gab es eine Lupe zum besseren Nahsehen, für die Eltern kleine Marienkäfer auf einem Blatt.

    Wegen des regnerischen Wetters wurden die Ansprachen in der Kirche gehalten, bevor man hinüber zum Pfarrhaus ging. Kirchenpfleger Werner Weiss berichtete von der Entstehungsgeschichte des historisch interessanten Pfarrhofes, der von 1679 bis 1680 gebaut wurde. Merkershausen war im Dreißigjährigen Krieg total zerstört worden. Zu dieser Zeit gehörte die Gemeinde zur Pfarrei Königshofen und wurde von Würzburg aus verwaltet.

    Als die großen Wallfahrten aus der Rhön und dem Eichsfeld begannen, suchten die Zisterzienser Standorte, an denen die Menschen übernachten konnten. So kam es, dass das Kloster Langheim den Pfarrhof übernahm, allerdings musste vorher eine Ablösesumme an Königshofen gezahlt werden. Eine der Bedingungen war der Bau eines neuen Pfarrhauses, das dann so entstand, wie es heute noch zu sehen ist.

    Nachdem Pfarrer Otto Pfeifroth vor einigen Jahren die Pfarrgemeinde verlassen hatte, stand das Gebäude leer. Die Pfarrei wurde Bad Königshofen angegliedert, die Pfarrstelle werde nicht mehr besetzt, hieß es aus Würzburg. Die Kirchengemeinde stellte trotzdem 1997 den Antrag auf Renovierung beim Ordinariat, was auch nach schwierigen Verhandlungen bewilligt wurde. Das Architektenbüro Klaus Derleth hatte einen Finanzierungsplan aufgestellt, danach sollten die Baumaßnahmen rund 835 000 Mark kosten. Im November 1998 wurde mit den Arbeiten begonnen, im Frühjahr 2000 war alles fertig. Schließlich wurde auch ein Pfarrer gefunden, der im Oktober 2000 das Domizil bezog: Rudolf Heller.

    Die Finanzierung konnte ohne Darlehensaufnahme durchgeführt werden. 400 000 Mark kamen von der Diözese, an Eigenkapital waren 310 000 Mark vorhanden. Das Amt für Denkmalschutz, die Stadt Bad Königshofen und der Landkreis gaben je 15 000 Mark, an Spenden gingen 30 000 Mark ein, Eigenleistungen wurden in Höhe von 57 900 Mark erbracht.

    1930 Eigenleistungsstunden haben die Bürger eingebracht, berichtete Werner Weiss voller Stolz. Für das Pfarrhaus wurden insgesamt 789 819 Mark ausgegeben, anschließend wurden die Außenanlagen erneuert, was noch einmal mit 97 564 Mark zu Buche schlug, davon übernahm das Ordinariat 40 000 Mark.

    Pfarrer Rudolf Heller dankte allen Helfern, die sich sehr eingesetzt und so viele Eigenleistungsstunden erbracht haben. Sein Dank galt auch allen Sponsoren und Zuschussgebern, besonders dem Bischöflichen Ordinariat, dem Landesamt für Denkmalspflege, dem Landkreis, der Stadt und nicht zuletzt dem Pfarrgemeinderat und der Kirchenverwaltung.

    Nach der kurzen Andacht im Pfarrhof, in dem auch das nachmittägliche Pfarrfest stattfand, wurde zum Frühschoppen eingeladen. Deshalb meinte der Pfarrer am Schluss: "Gehet hin in Frieden - aber bleibt zum Frühschoppen da".

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