Das Weihnachtskonzert in der Hausener St. Georgs-Kirche ging nicht nur in die Ohren, sondern auch ganz tief zu Herzen.
Der Christbaum vor der Hausener St. Georgs-Kirche leuchtete heimelig und wies den Weg zum Konzert der Musikkapelle und des Kolpingchores. Drinnen in der Kirche waren schnell alle Plätze belegt und so konnte Wolfgang Orf viele Gäste begrüßen. "Ich wünsche euch und uns Zeit für Stille und Gefühl, für Musik und brennende Kerzen, ich wünsche euch Zeit für liebende Herzen." Nach diesen Worten und dem Wunsch, die Geschichte Jesu Christi wieder in den Mittelpunkt der Weihnachtszeit zu rücken, war es Zeit für Musik.
Die musikalische Begrüßung übernahm die Kolpingsinggruppe mit "Guten Abend, schön Abend". Ralf Städtler erhob dann sogleich den Taktstock für Johannes Schweitzers "Sancta Maria", zwischen den einzelnen Stücken verstand es Wolfgang Orf auf seine unnachahmliche Art und Weise immer wieder, die Geschichte der heiligen Nacht neu zu beleuchten. " Wir tragen nicht nur Verantwortung für unsere Kinder, sondern auch für dieses Kind in der Krippe" - welches Stück könnte zu diesem Satz besser passen, als "Die Winterrose" von Kurt Gäble, das das Wunder der heiligen Nacht beleuchtet.
Nach dem ersten fulminanten Teil der Blasmusiker übernahmen die Frauen und Männer des Chores die nächsten Stücke. Schöner als in dem Lied " Winter in der Rhön" von Hans Räder kann man sich die Winterzeit wohl kaum wünschen und die Gitarrenklänge und der stimmgewaltige Chor entführte in tiefverschneite Rhöner Landschaften.
Einer der Höhepunkte dieses wundervollen Abends war sicherlich der Soloauftritt von Vanessa Städtler. Mit Bette Midlers "Die Rose" verzauberte die Solistin und führte zu Gänsehautmomenten bei den Zuhörern. Ein Instrument, das für viele einfach zur Weihnachtszeit gehört, ist die Panflöte. Ihr entlockte Jürgen Herbert mit "El Condor Pasa" Töne, die für wohlige Stimmung sorgten.
In schönster Rhöner Mundart erzählte dann Anette Hauck das "kleine Geschichtle" ihres Vaters, der als "klenner Rüdschwennemer Ministrant" Kariere machen wollte. Und warum gerade ein Ochse und ein Esel zum Jesukind an die Krippe kamen und nicht der Löwe, der Fuchs oder der Pfau, davon wusste Wolfgang Orf zu berichten.
Mit jedem Stück, das die Musikkapelle klanggewaltig zum Besten gab, kam man der Weihnachtsstimmung ein großes Stück näher. Spätestens bei dem Lied "Wo ich auch stehe", das die Kapelle zusammen mit Vanessa Städtler als Sängerin vortrug, ergriff wohl auch den letzten die wunderschöne Stimmung des Konzertes. Auch "Mary´s Boy Child" war in die St. Georgs Kirche gekommen und verlangte der Kapelle viel Können und Spielfreude ab.
Im letzten Teil des Abends zogen sowohl die Musikanten als auch der Chor nochmals alle Register. Vanessa Städtler begeisterte mit der Titelmelodie aus "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" und nicht wenige in der Kirche sangen das" Küss mich, halt mich, lieb mich" leise mit. Laut mitsingen durften dann alle zusammen zum Abschluss des Konzertes bei Dietrich Bonhoeffers "Von guten Mächten", das auch nach 75 Jahre nichts von seiner guten Macht verloren hat.
Pfarrvikar Paul Reder bedankte sich bei allen Beteiligten für eine wunderbare Einstimmung auf Weihnachten und bezeichnete das Konzert als "Geschenk für alle Zuhörer". Den Schlussakkord des Abends bildete das Lied " Macht hoch die Tür" , das nochmals gemeinsam gesungen wurde. Mit nicht enden wollendem Applaus und stehenden Ovationen ging ein Weihnachtskonzert zu Ende, das nicht nur in die Ohren, sondern ganz tief zu Herzen ging.