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Bad Königshofen: Der Biber ist Biotopbeauftragter am Sambach

Bad Königshofen

Der Biber ist Biotopbeauftragter am Sambach

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    Der Fischteich III am Sambach wird in ein Biotop umgewandelt, die notwendigen Arbeiten erledigt der Biber, dessen Fraßspuren zu erkennen sind.
    Der Fischteich III am Sambach wird in ein Biotop umgewandelt, die notwendigen Arbeiten erledigt der Biber, dessen Fraßspuren zu erkennen sind. Foto: Regina Vossenkaul

    Der Sambachsee III ist wegen seines schlechten Zustands und der erforderlichen Sanierung als unwirtschaftlich eingestuft worden. Wie es in der Sitzung des Land- und Forstausschusses der Stadt Bad Königshofen hieß, habe die Untere Naturschutzbehörde nach einer Ortsbesichtigung die Umwandlung vom Fischteich in ein Biotop empfohlen. Das kostet nichts – der Biber fungiert als "Biotopbeauftragter" und erledigt die anstehenden Aufgaben. Der tierische Baumeister habe schon schöne Flachwasserzonen geschaffen, reguliere den Wasserstand und halte die flachen Verlandungsbereiche frei von Gehölzen. Ein Förderantrag für Zuschüsse erübrige sich also, ist dem Protokoll vom Naturpark Haßberge zu entnehmen. Für die Fischteiche I und II wurde eine neue wasserrechtliche Genehmigung erteilt.

    Einen neuen Betreiber hat seit Juli 2021 das Wildgehege am Sambachshof, Markus Werner übergab an Christian Kick fünf Stück Rotwild und acht Stück Damwild. Kick hat bereits einen neuen Hirsch angekauft und eingesetzt. Gemeinsam mit den Forstarbeitern sollen im Innenbereich einige Nutzbäume gepflanzt werden.

    Das Wildgehege am Sambach wurde in neue Hände übergeben, Christian Kick ist seit Juli der Betreiber.
    Das Wildgehege am Sambach wurde in neue Hände übergeben, Christian Kick ist seit Juli der Betreiber. Foto: Regina Vossenkaul

    An normale Verhältnisse in der Waldwirtschaft ist weiter nicht zu denken

    Das vorläufige Jahresbetriebsergebnis 2021 stellte Revierförster Herbert Geßner, zuständig für den Stadtwald Bad Königshofen, vor. Er wurde begleitet von Forstdirektor Wilhelm Schmalen und Haumeister Lothar Kuhn, der vor seinem Ruhestand die letzte Ausschusssitzung absolvierte.

    Gutachter Leonhard Bühl hatte die Zwischenrevision vorgenommen, die nach zehn Jahren bei der jeweils 20-jährigen Fortbetriebsplanung fällig ist (wir berichteten). Die aktualisierten Forstbetriebskarten überreichten jetzt die Forstleute an Bürgermeister Thomas Helbling. Die Standortkarten wurden erneuert und mit Baumarteneignungstabellen ergänzt. Die Forsteinrichtungsunterlagen sind nun handlicher als bisher, es gibt sie auch in digitaler Form.

    Aufgrund der Trockenjahre und des Käferbefalls wurde der jährliche Hiebsatz von vorher 5200 auf 4400 Festmeter herabgesetzt. An normale Verhältnisse war jedoch nicht zu denken, auch 2021 war man überwiegend damit beschäftigt, Käferholz zu beseitigen. 5000 Festmeter wurden insgesamt abtransportiert, davon waren 92 Prozent Schadholz. Das brachte nach einer kleinen Preiserholung, die schon wieder überwunden ist, kaum Einnahmen für Fichtenholz. Im Mittelwald Eyershausen wurden 150 Festmeter geerntet. Während der Holzpreis für Fichten im Keller ist, bleibt die Nachfrage nach Edellaubhölzern wie Eiche gleichbleibend hoch. Schmalen erklärte den Zusammenhang zwischen großer Nachfrage nach Bauholz aufgrund der anspringenden Konjunktur in den USA und der Holzknappheit in Europa.

    Übergabe der Unterlagen der Zwischenrevision: Bürgermeister Thomas Helbling (Mitte) nahm die aktualisierten Forstbetriebskarten von Herbert Geßner (links) und Wilhelm Schmalen entgegen.
    Übergabe der Unterlagen der Zwischenrevision: Bürgermeister Thomas Helbling (Mitte) nahm die aktualisierten Forstbetriebskarten von Herbert Geßner (links) und Wilhelm Schmalen entgegen. Foto: Regina Vossenkaul

    Mehr Fördergelder, aber auch mehr Ausgaben und geringere Euinnahmen

    Fördergelder für Neupflanzungen, Nachbesserungen und besondere Maßnahmen hat Geßner beantragt, sie sind aufgestockt worden und deshalb höher als erwartet. Statt 200 000 Euro werden 257 600 Euro gezahlt. Besonders freute er sich über die unverhoffte Bundeswaldprämie in Höhe von 132 150 Euro für den Stadtwald, eine Prämie zum Erhalt der nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder, wie es offiziell heißt. Das wird die Bilanz am Jahresende wesentlich verbessern. Durch den Holzverkauf wurden 87 840 Euro eingenommen, wesentlich weniger als erwartet.

    Teurer als gedacht wurde der Unterhalt von Grundstücken und Anlagen sowie die Kultursicherung, weil auf lichten Flächen die Brombeere und das Klettenlabkraut wuchern und kleine Pflanzen unterdrücken, hier muss gepflegt werden. Wie Geßner berichtete, hat er für die Aufforstung rechtzeitig 100 000 Pflanzen bestellt, bei einigen Sorten gibt es inzwischen Engpässe.

    Den Jahresbetriebsplan für 2022 legte Geßner vor, er wurde gebilligt, aber allen Verantwortlichen ist klar, dass die 4650 Festmeter , die aus Vornutzung und Endnutzung zustande kommen sollen, eventuell wieder durch unvorhergesehene Ereignisse verändert werden.

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