Bad Neustadt (alek) Der Herbst hat begonnen, die Temperaturen gehen nach unten. So auch am Freitag, doch den Menschen im Bildhäuser Hof war es nicht kalt. Dort brachte Wolfgang Buck die Besucher solange zum Lachen, bis alle die richtige Betriebstemperatur erreicht hatten.
Es war Bucks dritter Auftritt in Bad Neustadt. Er hat hier jede Menge Fans gewonnen, wie der volle Saal im Bildhäuser Hof bewies. Wolfgang Buck hat das Talent die Menschen sofort in seinen Bann zu ziehen. Als evangelischer Pfarrer, Musiker und Lyriker braucht er diese Fähigkeit schließlich. Umso überraschender war sein Programm - eine Moralpredigt war nicht dabei.
Der Kabarettist Wolfgang Buck singt Texte, die von Scharfsinn und genauer Beobachtung unserer Welt zeugen. Seine Lieder sind zeit- und gesellschaftskritisch, aber auch traurig-rührend oder einfach nur lustig. Einzug in sein Programm. Und das alles auf Fränkisch.
Das Volk der Franken und ihr Land sind Bucks Lieblingsthemen. Er singt darüber, wie sie Riesen-Zucchini in ihren Gärten züchten, und diese dann vor den Türen des Dorfpfarrers abladen oder über die Freundlichkeit der Franken: "Der Franke ist nicht absichtlich unfreundlich, er ist bloß kein Mensch vieler Worte", so der Kabarettist.
Zur Bundestagswahl nimmt er nicht nur Politiker, sondern auch Bürger auf den Arm: "Wir wählen keine Vorbilder, sondern Repräsentanten. Im Bundestag hockt eine ganz repräsentative Mischung." Buck versteht es, auch solche Aussagen so zu verpacken, dass sogar das konservativste Gemüt mitlacht.
Doch nicht nur Bucks Texte überzeugen auf Anhieb, sondern auch sein rhythmisches und außerordentlich gekonntes Gitarrenspiel. Buck ist ein Ausnahmekünstler, er beherrscht sein Instrument genauso gut wie die Sprache. Sein Programm ist witzig und geistreich. Eine vollkommene Übereinstimmung zwischen Form und Inhalt, oder wie der Franke es ausdrücken würde: "Da kammer nix sach!"