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STRAHLUNGEN: Der Gotthold in der Figaro-Maschine

STRAHLUNGEN

Der Gotthold in der Figaro-Maschine

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    Hat nichts für eitle Damen übrig. Marktfrau Olga (Otmar Schraut).
    Hat nichts für eitle Damen übrig. Marktfrau Olga (Otmar Schraut). Foto: Foto: Stefan Kritzer

    Zum vierten Mal überhaupt und zum zweiten Mal in der Günter-Burger-Halle. Der Rhöner Schlachthof gilt schon jetzt als Kultveranstaltung. Wer sich den äußerst unterhaltsamen Abend in der ausverkauften Halle gegönnt hat, wird dieser Annahme sofort zustimmen. Gotthold und Eustach, Bauer Eugen, Comedian Simon Stäblein, die wiedererstarkten Barden von Spilk und - der Hammer - der kleine Magic Maxl boten gemeinsam mit Moderator Nico Rossmann einen Abend der Superlative.

    Ein Lacher nach dem anderen

    Von der ersten bis zur letzten Minute. Der Rhöner Schlachthof garantierte auch in der vierten Auflage einen Lacher nach dem anderen. Das Format rund um ein großes Sofa, Bier und Schnaps und – nicht zu vergessen – die kultige Kesselfleischbowle (diesmal mit der neuen Zutat Sekt) fesselt die Zuschauer. Bestens aufgelegt: Moderator Nico Rossmann, der gekonnt, charmant und witzig durch den langen Abend führte. Und erst mal Fredi Breunig das Podium überließ.

    Ehe für alle

    Der freute sich, dass Strahlungen endlich wieder durch die erst kürzlich wiedereröffnete Kreisstraße an den Landkreis angebunden ist. „Ich war seit einem Jahr nicht mehr hier. Wenn keine Straße aus Rhön-Grabfeld hinführt, fahr ich da auch nicht hin“, ätzte Breunig. Die Ehe für alle? „Warum denn nicht?“, fragte Breunig. „Warum soll es denen besser gehen als uns?“

    Kostprobe von Spilk

    Zum Auftakt gleich mal eine Überraschung. Urgestein Gotthold (Martin Wachenbrönner) kam mit voluminöser Lockenpracht auf die Bühne. Dieser sollte es schon bald an den Kragen gehen. Doch zuvor kam endlich Spilk wieder auf die Bühne zurück. Nach längerer Pause gaben die drei Barden aus der Rhön mal wieder eine deftige Kostprobe ihres Könnens.

    Nachwuchszauberer

    Star des Abends waren aber nicht Gotthold und Eustach, Spilk und wie sie alle heißen. Der Star des Abends war ein Zehnjähriger, den alle nur Magic Maxl nennen. Seit Jahren schon zaubert der Fünftklässler aus Dachau was das Zeug hält, ist Deutscher Jugendmeister und auf der Bühne schon ein ausgebuffter Profi. Für Gottholds Lockenpracht hatte er seine Figaro-Maschine mitgebracht.

    Ein schwarzer Kasten auf den lockenumsäumten Kopf, zig lange Messer in den Kasten, alle wieder raus, Kasten runter und der Gotthold war unter dem Jubel des Publikums frisch frisiert.

    Ausgiebig gefeiert

    Allein dafür hätte der Nachwuchszauberer viel Beifall verdient. Doch das war noch nicht alles: Mit Breznstückchen unter Hütchen begeisterte Magic Maxl ebenso, weil er irgendwann viel mehr Breznstückchen im Mund hatte als unter den Hütchen. Und man sich fragen musste, wo kommen die bloß alle her? Ein sensationeller Auftritt, Magic Maxl stahl mit seinen zehn Jahren allen anderen Akteuren die Show und wurde ausgiebig gefeiert. Er bekam sogar noch Beifall, als er zu später Stunde aufgrund seiner jungen Jahre gar nicht mehr auf der Bühne sein durfte. Eine Verbeugung reichte und das Publikum lag ihm zu Füßen.

    Cooler Auftritt

    Für beste Unterhaltung ist auch Comedy-Newcomer Simon Stäblein bekannt. Der gebürtige Heustreuer, der in Köln lebt, nahm vor allem das Alltagsleben und die darin aufkeimenden Gedanken aufs Korn. Passt die leere Magnum-Champagnerflasche durch das Loch im Altglascontainer? Stehen in zeitgenössischen Poesiealben als Hobby Instagram und Ballerspiele? Und wie bringt man seiner Mutter bei, Nachrichten auf Whats App zu verschicken? Ein cooler Auftritt.

    Derbe Marktfrau

    Eher der deftigen Sorte gehört Otmar Schraut und seine Bühnenfiguren der Marktfrau Olga und des Bauers Eugen an. Während Olga mit eitlen Marktbesuchern zu kämpfen hatte, genoss Göttergatte Eugen den Urlaub und den Flug dorthin.

    Endlich mal wieder nach langer Pause auf der großen Bühne die drei Sänger und Musiker der Formation Spilk. Mit ihrem „Brückendooch“ bei einem schwedischen Möbelhaus wissen die Drei ihre Zuhörer nach wie vor zu begeistern.

    Kreuzberglied kopiert

    Nico Rossmann klärte zu später Stunde noch den Skandal auf, dass die Stadt Wuppertal einfach das Kreuzberglied kopierte und für sich reklamierte. Aus „wo der Kreuzberg winkt“ wird da „wo der Amboss klingt“. Für einen echten Rhöner eine Zumutung. Bestens, dass sich Rossmann an die Wuppertaler Zeitung herangemacht hat, um die Sache ein für allemal klar zu stellen.

    Der Rhöner Schlachthof war auch in seiner vierten Auflage eine rundum gelungene Veranstaltung. Der Erlös geht wie immer an einen guten Zweck. Eintrittskarten für den Schlachthof 2018 soll es schon geben. Oder war das nur ein Gerücht?

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