Sondheims Finanzen sind solide. Das ist das Fazit der Rechnungsprüfung, die Thema in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats war. Kämmerer Marc Huter präsentierte die Zahlen: Demnach schließt die Haushaltsrechnung 2021 mit einem Ergebnis von 2.278.367 Euro im Verwaltungshaushalt (Ansatz: 2.151.300 Euro) und 847.447 Euro im Vermögenshaushalt (Ansatz: 661.500 Euro) ab.
Das Volumen des Verwaltungshaushalts hat sich im Vergleich zum Ansatz um knapp sechs Prozent erhöht, das Volumen im Vermögenshaushalt im Vergleich zum Ansatz um 28 Prozent verringert. Insbesondere wurde festgestellt, dass auch 2021 die Corona-Pandemie keine wesentlichen Auswirkungen auf die Steuereinnahmen der Gemeinde Sondheim hatte, wie Huter ausführte.
Im Bereich der Kindertagesbetreuung verringerte sich das Defizit im Vorjahresvergleich um rund 20.000 Euro. Der Holzmarkt habe sich wieder spürbar erholt, so der Kämmerer. Zusammen mit der Bundeswaldprämie konnte zum Jahresabschluss der Gewinn um 75.000 Euro auf rund 150.000 Euro gesteigert werden. Die coronabedingten Schließungen gemeindlicher Einrichtungen sowie reduzierter Übungsbetrieb bei den Feuerwehren sorgten ebenfalls für eine Entlastung. Dagegen wurden die Ausgabenansätze für die Umlagen an die beiden Schulverbände jeweils deutlich übertroffen (insgesamt 19.000 Euro).
Umbau der Kita wird teurer
Letztlich konnte ein Betrag von 270.586 Euro (Vorjahr: 254.879 Euro) vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt zugeführt werden. Im Haushaltsplan waren lediglich 39.200 Euro veranschlagt worden. Zu Kostenüberschreitungen kam es beim Umbau der Kita Sondheim, deren Nachfinanzierung im Haushalt 2022 vorgesehen ist. Der Umbau und die Neugestaltung des Gasthauses "Zur Linde" werden dafür mit Einsparungen abschließen.
Die freie Finanzspanne im Jahresergebnis 2021 beträgt 338.586 Euro (Vorjahr: 379.379 Euro) und liegt damit spürbar niedriger als im Vorjahr. Der Schuldenstand reduzierte sich zum 31. Dezember 2021 auf 844.625 Euro (Vorjahr: 903.125 Euro), das entspricht 925 Euro pro Einwohner (Vorjahr 983 Euro). Die Kassenlage war im Rechnungsjahr 2021 geordnet.
Zum richtigen Zeitpunkt investiert
Bürgermeister Thilo Wehner meinte rückblickend, man habe zum richtigen Zeitpunkt investiert. Das Ergebnis sei besser als erwartet, dennoch müsse er die Euphorie dämpfen, mahnte Marc Huter, denn massive Stromerhöhungen würden die Kommunen im kommenden Jahr hart treffen. Trotzdem wirkte das Gremium zufrieden. Der Bericht über die örtliche Prüfung fiel erwartungsgemäß ohne Beanstandungen aus. 2. Bürgermeister Dietmar Zink beantragte die Entlastung, welche einstimmig erteilt wurde.
Bereits in der Septembersitzung hatte Florian Schmitt, Geschäftsführer der VHS Rhön und Grabfeld einen Vortrag über die Entwicklungen der Veranstaltungen gehalten. Die Gemeinde Sondheim ist an der Volkshochschule beteiligt, was einen jährlichen Zuschussbedarf von 2.200 Euro – Tendenz steigend – bedeutet. Bei der Beratung des Haushaltskonsolidierungskonzepts im März 2022 beschloss der Gemeinderat, sich damit auseinanderzusetzen. Dem gegenüber stand das Argument der Attraktivitätssteigerung durch Kurse in der eigenen Kommune. Nach einer konstruktiven Diskussion kamen alle Volksvertreter überein, die Beteiligung an der VHS aufrechtzuerhalten. Fazit: Der Mehrwert sollte höher gewichtet werden als das Geld. Dennoch wolle man die Entwicklung im Auge behalten, hieß es unisono.
Es gibt weiter Architektengutscheine
Nachdem 2022 die Förderung der Architektengutscheine über die Regierung von Unterfranken endet, wurde nun beschlossen, dieses Angebot bis auf Weiteres fortzuführen. Der Antragsteller muss einen Eigenanteil von 100 Euro leisten, den Rest übernimmt die Gemeinde. Kosten pro Gutschein: Durchschnittlich 1.500 Euro je Beratung.
Die Bauarbeiten zum geplanten Ausbau der Ortsdurchfahrt Stetten sollen nun zeitverzögert in der Kalenderwoche 47 beginnen, informierte Thilo Wehner am Ende des öffentlichen Teils.
Dietmar Zink erinnerte an das "Steedemer Weihnachtsdorf", das am 26.11. von 14 bis 21 Uhr und am 27.11. von 11 bis 18 Uhr seine Pforten öffnet.