Ausgerüstet mit Schutzanzug, Gummihandschuhen, Säge und leistungsfähigem Staubsauger kommt Hümpfer auf Wunsch an Ort und Stelle, um den Wespen den Garaus zu machen.
Zunächst schraubt er das so genannte Revisionsbrett des Rollladens auf, um an den „Herd“ heranzukommen. Anschließend schaut der Imker nach oben, um das Wespennest zu orten. Schließlich stülpt er sich die Schutzkleidung über und zieht seine Gummihandschuhe an. Jetzt kann er von den umherfliegenden Wespen nicht gestochen werden.
Außerdem hält der Schreinermeister seinen Staubsauger griffbereit, um Wespen zum Beispiel am Fenster oder an Deckenlampen in den Auffangbeutel zu saugen. „Darin können die Wespen mangels Sauerstoff nur wenige Tage überleben“, sagt Hümpfer. Meist würden sie durch den Ansaugdruck bereits tot vom Saugschlauch in den Beutel fallen.
Kompliziertes Versteck
Klaus Hümpfer ist jetzt richtig in Aktion. Im Extremfall zersägt er das Wespennest in Teile, um es aus seinem komplizierten Versteck zu entfernen. „Das ist für mich dann Schwerstarbeit“, sagt er. Ihm ist es wichtig, die Betroffenen rasch von der Wespenplage zu befreien. Wenn er die Königin gefunden und das Nest entfernt hat, kehrt in aller Regel Ruhe ein.
Hümpfer: „Es kann zwar sein, dass danach noch vereinzelt die Tiere zu ihrem (einstigen) Domizil angeflogen kommen, doch nach und nach werden es immer weniger.“ Warum? Es sind jene Wespen, die unterwegs waren und Nahrung fürs Nest besorgen wollten. „Sie riechen quasi noch ihren einstigen Wabensitz“, erklärt Hümpfer. Doch letztlich werde sich die Spur der ungebetenen Flugtiere langfristig verlieren.
Das entfernte Wespennest selbst befördert er in einen mitgebrachten Eimer, der dann sofort mit einem Deckel verschlossen wird. Damit die Wespen überleben, setzt Hümpfer sie in der freien Natur aus – meist in einem Wald. Dort sind sie in der Regel weit genug von Menschen entfernt und können sich neu orientieren.
Klaus Hümpfer wird im Sommer des Öfteren gerufen, um gegen Wespen vorzugehen. Meist beschränkt sich sein Betätigungsfeld auf den Altlandkreis Königshofen. Doch auch darüber hinaus leistet er Hilfe, wenn er als Freiwilliger dazu gebeten wird.
Als Naturschützer ist Klaus Hümpfer ehrenamtlich unterwegs. So bekämpft er zum Beispiel auch den Riesenbärenklau. Die bekannte Giftpflanze aus dem Kaukasus kann bei Berührung massive Allergie auslösen (wir berichteten). Hümpfer arbeitet hier mit der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt zusammen.