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BAD NEUSTADT: Der Krippenbauer von St. Konrad geht in den Ruhestand

BAD NEUSTADT

Der Krippenbauer von St. Konrad geht in den Ruhestand

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    30 Jahre lang gaben Christa und Rolf Sietz der Krippe in der Sankt-Konrad-Kirche immer einen anderen Charakter. Foto Nerche-Wolf
    30 Jahre lang gaben Christa und Rolf Sietz der Krippe in der Sankt-Konrad-Kirche immer einen anderen Charakter. Foto Nerche-Wolf Foto: Foto: Karin Nerche-Wolf

    Wer in der Weihnachtszeit die Sankt-Konrad-Kirche in der Gartenstadt betritt, strebt nicht gleich den Bänken zu. Der erste neugierige Blick richtet sich auf die Nische im Eingangsbereich, denn dort strahlt der Stern von Bethlehem und die Herberge darunter sieht ganz sicher wieder anders aus als im vorigen Jahr.

    Unverwechselbare Handschrift

    Heuer trägt sie zum letzten Mal die unverwechselbare Handschrift von Rolf Sietz, der sich auf Anregung von Pfarrer Albin Lieblein seit 30 Jahren in die Krippengestaltung „neigehängt“ hat. „Die Ideen gehen mir nicht aus“, erläutert der 74-Jährige seine Rückzugsüberlegungen, „aber die Umsetzung klappt leider nicht mehr so.“ Deshalb nimmt er schweren Herzens Abschied von einer Tradition, die in der Gartenstadt sehr geschätzt wurde.

    „Deine alpenländischen Krippen haben mir am besten gefallen“, schwärmte erst kürzlich eine Kirchgängerin von einer Gestaltung, bei der das Jesus-Kind in gebirgiger Landschaft auf Stroh gebettet war und der Ziegenbock hoch oben in den Felsen herumkletterte.

    Foto-Dokumentation

    Welche verschiedenen Krippen Rolf Sietz im Laufe von drei Jahrzehnten mit Unterstützung seiner Frau Christa baute, ist auf einer Fotowand dokumentiert. Ausgangspunkt war die traditionelle Wurzelkrippe mit Figuren des Holzschnitzmeisters Theo Holzheimer aus Schmalwasser. Da die feinen Tierbeine recht empfindlich sind, steht so manches Schaf mittlerweile auf drei Beinen oder musste durch ein neues ersetzt werden.

    Immer ging es Sietz darum, den Gegensatz zwischen einer reichen Umgebung und der Armut der Herbergssuchenden aufzuzeigen. Heuer symbolisiert der Balken vor der noblen Eingangstür: „Wir wollen keine Fremden haben.“

    Die berühmte kleine Maus

    Berühmt geworden ist die kleine Maus, die Sietz vor einigen Jahren irgendwo in der Krippenszene versteckte. Durch die Suche nach dem Tierchen nahmen die Betrachter dann auch viele andere Details wahr, die sie sonst übersehen hätten.

    Sehr dankbar ist der Krippengestalter seinem „Beleuchter“, dem bald 86-jährigen Heinrich Schmitt, der mit seinem elektrischen Fachwissen das Licht so anpasste, dass sich das Moos nicht durch zu viel Wärme entzünden konnte oder das Hirtenfeuer echt wirkte. Außerdem verstand er es, die Technik gut zu verstecken.

    Abbau am 2. Februar

    Wenn nun am 2. Februar die strahlend weißen Häuser und der Stall abgebaut werden, kommt ein jüngeres Ehepaar dazu und lässt sich in die handwerklichen Feinheiten einweisen. Vermutlich werden die beiden dann im kommenden Advent die liebgewonnene Krippentradition fortsetzen.

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