Der Kindergarten St. Margareta in Großbardorf hat mit Izabela Kirchner eine neue Leiterin, die gleich mit den Problemen des Shutdowns konfrontiert wird. Momentan läuft für Kindergarten- und Krippenkinder eine Notbetreuung, die 12 bis 17 Kinder täglich wahrnehmen. In Normalzeiten gibt es 35 Kindergartenplätze und 15 Krippenplätze.
Kirchner wurde in Bromberg in Polen geboren, wuchs in Wilhelmshaven auf und arbeitete zuletzt als Erzieherin in Mühlbach. Als sie eine Stellenausschreibung für die Leitung im Großbardorfer Kindergarten las, bewarb sie sich für die Stelle. Der Ort war ihr von Reitturnieren, die der örtliche Reit- und Fahrverein ausrichtete, bereits bekannt. Pferde und das Bewegen in der Natur sind die Hobbys der 42-Jährigen, die verheiratet ist und einen Sohn hat.
Kindergarten ist eigentlich voll besetzt
Der Träger der Einrichtung ist der Kindergartenverein St. Margareta, die Verwaltung liegt in den Händen der Caritas. Die Ausrichtung des Konzeptes ist katholisch, aber auch andere Konfessionen sind willkommen. In Normalzeiten finden drei Erzieherinnen und drei Kinderpflegerinnen dort einen Arbeitsplatz. Bis auf einige Krippenplätze ist der Kindergarten voll besetzt, die Krippenkinder werden nach und nach in den Kindergarten eingegliedert. Bis 1. Januar 2022 ist lediglich ein Kindergartenplatz frei. Die Plätze werden hauptsächlich für Großbardorfer Nachwuchs verwendet, aber es gibt auch einige Kinder, die aus Großwenkheim, Kleinbardorf und Bad Königshofen stammen. Da es nur drei Grundschüler gibt, die in die Schulkindbetreuung gehen würden, ist diese nach Kleineibstadt ausgegliedert. Im Kindergarten ist kein Platz dafür.
Corona beschäftigt die Kinder
Wie läuft der Alltag im Shutdown? "Die Kinder sind oft traurig", berichtet Kirchner, die sich schon gut eingearbeitet hat. Sie vermissen ihre Spielkameraden und wundern sich, dass so wenige da sind. Sie basteln für ihre Freunde und stellen zum Beispiel Memorys für sie her. Wie sehr die Kinder die Corona-Pandemie beschäftigt, hat Kirchner gehört, als zwei Dreijährige ganz ernsthaft über das Aussehen der FFP2-Masken und wie sie sitzen müssen, diskutierten. "Wir haben den Morgenkreis schon mit Puppen und Teddys aufgefüllt, damit man nicht so viele Lücken sieht", sagt Kirchner. Trotz aller Hygienekonzepte und Lüftungslisten kann man nicht garantieren, dass das Virus im Kindergarten nicht zuschlägt. "Mit der Angst lebt man", so die Leiterin.
"Wir tun alles, was möglich ist, um das Virus draußen zu halten", sagt der Vereinsvorsitzende Matthias Radina. Es wurden sogar CO2-Melder bestellt, aber noch nicht geliefert. Izabela Kirchner bedankt sich bei allen Eltern, die ihre Kinder nicht in die Notbetreuung schicken und sich selbst organisieren, obwohl Homeoffice und Kinderbetreuung oft sehr stressig ist. "Je weniger Kinder kommen, desto geringer ist das Risiko einer Ansteckung", sagt sie.