„Helmut Thomas war eine wichtige Stütze im Rathaus und hat sich durch stetige Einsatzbereitschaft und sein berufliches Engagement ausgezeichnet.“ Bürgermeister Ulrich Waldsachs war voll des Lobes über seinen Verwaltungsamtsin-spektor, der am Freitagabend in einer offiziellen Feierstunde nach über 44 Jahren im öffentlichen Dienst in den Ruhestand verabschiedet wurde. Anschließend feierte er gemeinsam mit Familie, Freunden, Kollegen und alten Weggefährten im historischen Rathaussaal die „letzte Versetzung“.
Der Eintritt ins Berufsleben erfolgte für den Ostheimer bereits mit 14 Jahren, als er 1962 eine Einzelhandels-Lehre in der Ostheimer Konsum-Filiale begann. In diesem Berufszweig wurde er jedoch nicht so recht glücklich. Dies änderte sich, als er 1968 zur Bundeswehr einberufen wurde. Er verpflichtete sich als Soldat auf Zeit und durchlief die Unteroffizierslaufbahn, die er nach achtjähriger Dienstzeit als Feldwebel abschloss. Die dabei verinnerlichten „soldatischen Tugenden“ haben ihn auch auf seinem weiteren beruflichen Werdegang gute Dienste erwiesen, wie Waldsachs honorierte. „Gegenseitiges Verständnis, guter Wille sowie Hilfsbereitschaft und Treue haben dazu beigetragen, auch in schwierigen Situationen im Team bestehen zu können.“ Auch wenn bei den Kollegen nicht immer der aus dem Militär gewohnte Befehlsgehorsam vorhanden war, wie der Stadtchef scherzhaft hinzufügte.
Nach dem Ausscheiden als aktiver Soldat kehrte Thomas zunächst als Zivilist zur Truppe zurück. 1977 begann er als Regierungsassistent-Anwärter bei der StoV Hammelburg und wurde zwei Jahre später zum Beamten auf Lebenszeit ernannt. Nach einem halben Jahr als Registrator in München kehrte er im Juli 1979 in die Heimat zurück und wurde in der Haushaltsverwaltung der Kaserne in Wildflecken eingesetzt, bevor er 1981 in die Bezirksverwaltung für übende Truppen befördert wurde. Nach etwas mehr als 24 Jahren bei der Bundeswehr erfolgte 1993 auf eigene Bewerbung die Versetzung in die Verwaltungsgemeinschaft seines Heimatorts Ostheim. Dort arbeitete er als Kämmerer vom ersten bis zum letzten Tag mit Margitta Meußler zusammen, die sich von ihm mit einem eigens verfassten Gedicht verabschiedete.
In dieser Zeit konnte er mehrere Dienstjubiläen sowie Beförderungen, die letzte 2008 zum Verwaltungsamtsinspektor, feiern. Zudem hat sich Helmut Thomas laut Waldsachs zum „Spezialisten für Verwendungsnachweise jeglicher Art“ und zum Experten bei der Beschaffung von Feuerwehrautos entwickelt. Sein besonderes Organisationstalent sei bei vielen Veranstaltungen, nicht zuletzt dem Rhöner Wurstmarkt, zum Tragen gekommen. In seiner Dienstzeit habe er sich um die Gemeinden Sondheim/Rhön, Willmars und die Stadt Ostheim verdient gemacht. Waldsachs bedauerte, dass mit Thomas „ein hohes Maß an Sachverstand, Erfahrungswissen und fachlicher Kompetenz“ verabschiedet wurde.
Für die Zukunft wünschte er dem Pensionär und seiner Familie alles Gute und überreichte als Zeichen der Dankbarkeit ein Kuvert sowie einen Blumenstrauß an Ehefrau Uschi.
Auch die Kollegen hatten sich zum Abschied etwas einfallen lassen und brachten dem Verabschiedeten ein Ständchen, in dem sie – zur Melodie von „Wo die Nordseewellen rauschen“ – sangen: „Die Rente ruft“. Anschließend stellte Petra Kauschka, Vorsitzende des Personalrats, launig die „Eigenschaften und Eigenheiten“ ihres Kollegen vor, mit dem sie sich über 15 Jahre ein Büro teilte. Darin wurde Thomas als verlässlicher und vor allem humorvoller Mensch charakterisiert, dessen liebste Besorgung „große, rote Feuerwehrautos“ waren und der sich als „Superstar der Verwendungsnachweise“ entpuppte. Mit einer ganzen Reihe persönlicher Geschenke zollten auch die Kollegen ihren Respekt.
Abschließend blieb dem sichtlich gerührten Geehrten nur noch, Danke zu sagen, ehe er gemeinsam mit Weggefährten aller Lebensstationen seine „Abschiedsparty“ genoss.