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Der "Turbo" geht in Ruhestand

Bad Neustadt

Der "Turbo" geht in Ruhestand

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    Wie Taubert erklärte, kann man einen Beruf nur leben, wenn das berufliche und private Umfeld stimmt. Sein größtes Glück sei gewesen, dass er seine Frau Carola fand, die sich voll in den Dienst der Familie stellte.

    Im Rückblick Tauberts spielten Schüler- und Studentenverbindungen eine wichtige Rolle. Ein Leibbursche aus der Zeit nach seinem Abitur 1955 hatte ihn denn auch zum Studium in München überredet. Und beim Umzug nach Mellrichstadt hatte er im Waffenring schnell einen Freundeskreis gefunden. Die zweite Säule, die ihm beim Einleben half, war der TSV.

    Zu seinem 39 Jahre währenden beruflichen Werdegang sagte Taubert, er sei mit Leib und Seele Lehrer gewesen. Schon in seiner Referendarzeit in Bamberg hätte er viel Glück gehabt. Seine Vorgesetzten hätten ihm viel Freiraum gelassen, sich persönlich zu entwickeln, aber auch vollen Einsatz gefordert. Dies setzte sich an der Realschule in Mellrichstadt genauso fort wie später an der Fachoberschule.

    Zufälle spielten in Tauberts Leben oft eine Rolle. So 1978, als der damalige pädagogische Leiter der Euro-Sprachschule Lehrer überredete, in den Sommerferien einen vierwöchigen Kurs für Aussiedler zu halten, um den jungen Leuten den Einstieg in die Fachoberschule zu erleichtern. Zu diesen Lehrern gehörte Taubert. Es war die Geburtsstunde des heutigen Vorkurses beim Christlichen Bildungswerk und die Geburtsstunde der Fachoberschule als Modellschule zur Integration junger Aussiedler. Ihm selbst brachte dies eine wunderbare Aufgabe als Betreuungslehrer.

    Es sei eine schöne Zeit an der Fachoberschule gewesen, erklärte Taubert. Es herrsche ein gutes Klima und die Zusammenarbeit mit den Kollegen sei immer konstruktiv gewesen. Er würde immer wieder den gleichen Beruf wählen, aber jetzt freue er sich auf seinen Ruhestand.

    Oberstudiendirektor Burghard Stöhr sprach von einem sehr eindrucksvollen Werdegang Tauberts, der bereits 1972, im zweiten Jahr nach der bayernweiten Gründung der Fachoberschulen und Berufsoberschulen, an der FOS Bad Neustadt nebenamtlich Unterricht erteilte. Anscheinend habe es ihm da gut gefallen, denn im Schuljahr 1973/74 hätte er sich endgültig an die FOS versetzen lassen.

    Taubert habe sich als Lehrerpersönlichkeit besonders dadurch ausgezeichnet, dass er gerecht, menschlich und nachsichtig gewesen sei. "Er weckte Begabungen, förderte Fähigkeiten, spornte zu Leistungen an und glich pädagogische Defizite aus." Mit der Markenbezeichnung "Turbo" hätten ganze Generationen von FOS- und BOS-Schülern ihren Respekt ausgedrückt.

    Taubert könne mit Fug und Recht als Begründer des "Bad Neustädter Schulmodells" angesehen werden. Dieses Modell, das auf der Zusammenarbeit zwischen dem Christlichen Bildungswerk und der Fachoberschule beruht und von ihm über mehr als zwei Jahrzente weiterentwickelt wurde, sei in seiner Effizienz unbestritten und liefere einen wertvollen Beitrag zur schulischen und gesellschaftlichen Integration der Aussiedler.

    Der Geschäftsleiter des Christlichen Bildungswerkes Manfred Steigerwald sagte, ohne Taubert wäre das Integrationskonzept in Bayern nicht vorangekommen. Er habe an ihm den Mut, die Kraft und die Zivilcourage sehr bewundert. Dies verdiene die höchste Anerkennung.

    Für das Lehrerkollegium berichtete Karl-Peter Will viele nette Anekdoten aus dem Schulalltag Tauberts. Der erhielt einen Rucksack mit vielen netten Beigaben für den Ruhestand. Marianne Mauder hatte dazu gereimt. Zusätzlich sangen die Lehrerkollegen auf die Melodie von "Wunder gibt es immer wieder" ein selbstgetextetes Lied. An die lustigen Seiten des Schüleraustausches mit der Hunfalvy-Janos-Schule in Budapest erinnerte Ingrid Lemm-Erhard.

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