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GROßBARDORF: Der Wald in echt

GROßBARDORF

Der Wald in echt

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    Das Grüne Klassenzimmer im Bildhäuser Wald.
    Das Grüne Klassenzimmer im Bildhäuser Wald.

    Welches Tier im Wald warnt die anderen, wenn Menschen in den Wald kommen? Carolina, Amelie und Luis überlegen nicht lange: „Der Eichelhäher.“ Richtig, sagen Revierförster Matthias Schlund vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Bad Neustadt und Forstbetriebsleiter Sebastian Höllerl vom Forstamt in Bad Königshofen.

    Als Belohnung gibt es Würmer. Matthias Schlund lacht und fügt an, natürlich keine echten, sondern Süßigkeiten. Dann erzählen die Kinder begeistert davon, wie sie am Vormittag in einem Laubhaufen solche Würmer gesucht hatten. Warum? Paula und Ellen berichten, dass es darum ging zu erfahren, was ein Wildschwein frisst, warum es sich in einer Wasserlache suhlt und wie es in der Erde nach Essbarem wühlt.

    Das alles stand bei einem dreitägigen Walderleben der Schulkinderbetreuung Großbardorf auf dem Programm. Mit der Erzieherin Ursula Barthelmes und Sabrina Eiring waren die Kinder im „Grünen Klassenzimmer“ im Bildhäuser Wald. Die Kinder im Alter zwischen sieben und acht Jahren waren rundum begeistert. „Wir haben so vieles gesehen... Spuren von einem Reh... wir haben eine Raupe unter der Lupe betrachtet...,und viel gebastelt. Unter anderem ein Namensschild aus Holz.“ Stolz zeigen es die Kinder.

    Im „Grünen Klassenzimmer“ mitten im Bildhäuser Wald finden die Besucher zahlreiche Informationstafeln mit den Abbildungen der Pflanzen und Tiere des Waldes, sie haben aber auch die Möglichkeit,sich in einer gegenüberliegenden Hütte auszuruhen oder gemeinsam zu Essen und zu spielen.

    „Dieses Angebot könnte noch viel öfter angenommen werden, “ sagt Höllerl. Es scheint aber noch zu wenig bekannt zu sein. Revierförster Matthias Schlund hat zwar ab und zu Gäste, auch Jugendliche, Erwachsene und Familien. „Aber es könnten durchaus mehr sein.“

    Zusammenarbeit

    In diesem Zusammenhang erwähnt Forstbetriebsleiter Sebastian Höllerl, dass das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten mit dem Forstbetrieb und der Forstverwaltung eng zusammenarbeitet. Während der Forstbetrieb Bad Königshofen die Infrastruktur, also den Wald und das Grüne Klassenzimmer, zur Verfügung stellt, sorgt das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt für eine spannende und lehrreiche Führung. „Waldpädagogik ist uns sehr wichtig.“

    Bei der Waldführung ging es denn auch nicht nur darum zu erkunden, welche Tiere im Wald leben, wie sie aussehen, welche Stimme sie haben oder welche Pflanzen und Bäume hier wachsen. „Bei den Bäumen geht es uns auch darum, den Kindern zu verdeutlichen, dass der Wald nutzbar für die Menschen ist und dass er nachwachsende Rohstoffe bietet. Natürlich ging es um die Baumarten, auch darum einmal einen „Baum zu spüren und zu umarmen“, fügt Erzieherin Ursula Barthelmes an.

    Bereits im Vorfeld hatte man sich mit dem Thema Wald sowie mit der Tier- und Pflanzenwelt befasst. Da war es dann etwas ganz anderes, in der Natur draußen einen Frosch zu beobachten, die Arbeiten der Waldameisen zu sehen oder den Schrei des Eichelhähers zu hören. Die Kinder entdeckten verschiedene Käferarten, betrachteten ein Biotop oder lehnten sich einfach einmal an eine Buche.

    Antworten auf viele Fragen

    Wo und wie leben die Waldtiere und wie wichtig ist es sich im Wald richtig zu verhalten, ohne die Bewohner zu stören? Revierförster und Forstbetriebsleiter beantworten diese Fragen allesamt.

    Dann aber hatte Revierförster Matthias Schlund wieder ein neues Spiel parat: Es ging um Hasen, die ja im Wald und in der Flur leben und sehr wachsam sind. Ein Kind bekam deshalb die Augen verbunden und musste nur mit seinen Ohren erkennen, wo die „Feinde“ waren. Diese näherten sich ganz langsam und leise. Trotzdem war der „Hase“ wachsam und zielte mit der Wasserpistole auf die sich nähernden Spielkameraden.

    Insgesamt waren es drei lehrreiche und interessante Tage, auch wenn die Kinder schon viel vom Wald, den Tieren, Pflanzen und der Natur wussten. „Jetzt weiß ich wieder ein bisschen mehr... ich hatte zum ersten Mal eine Raupe in der Hand... das kann man sich gar nicht vorstellen, dass daraus einmal ein schöner Schmetterling wird... Ich werde zu Hause einiges zu erzählen haben...“, sagen die begeisterten Kinder. Rundum zufrieden sind aber auch Ursula Barthelmes und Sabrina Eiring, denn auch ihnen haben die drei Tage sichtlich Spaß gemacht.

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