Bernd Roßmanith informierte bei der Jahresversammlung des Diakonievereins über den ärztlichen Bereitschaftsdienst. An den kann man sich unter der kostenlosen und vorwahlfreien Telefonnummer "116 117" im Krankheitsfall wenden, wenn der Hausarzt nicht zu erreichen ist.
112 nur im Notfall
Laut Roßmanith wurde der Bereitschaftsdienst neu organisiert. Seit dem 1. Februar 2019 gibt es die allgemeine Ärztliche KVB-Bereitschaftspraxis im Rhön-Klinikum-Campus Bad Neustadt, wo ein Arzt Sitzdienst hält. Daneben bekleidet ein Arzt den Fahrdienst, um Patienten zu Hause zu besuchen. Die Notrufnummer "112" solle man freilich nur bei einem Notfall anwählen, "und nicht bei Lappalien, denn das kommt auch immer wieder vor", sagt Roßmanith. Aber aus eigener Erfahrung als Sanitäter weiß er, dass sich aber auch viele Menschen scheuen, den Notarzt zu rufen. "Im Zweifelsfall soll man immer die 112 anrufen. Schließlich ist es in einem akuten Fall, wie bei einem Herzinfarkt, oberstes Gebot keine Zeit zu verlieren", so Roßmanith.
Zur Versammlung waren auch Tanja Back, beim Diakonischen Werk Schweinfurt zuständig für die ambulante Kranken- und Altenhilfe, und Marion Sünnemann, die neue Leiterin der Diakoniestation Rhön anwesend, um Bericht zu erstatten. Sünnemann hat erst Mitte März die Nachfolge von Karin Steininger-Manske angetreten, die jetzt im Rahmen des gerontopsychiatrischen Projektes in Main-Rhön Aufgaben übernimmt. Sünnemann hatte zuletzt die Pflegedienstleitung in Bad Neustadt inne.
Acht Pflegekräfte in Ostheim
Die Diakoniestation in Ostheim zählt aktuell acht Pflegefachkräfte, neun Pflegehilfskräfte und vier Mitarbeiterinnen im Bereich Hauswirtschaft und soziale Betreuung sowie eine Auszubildende zur Pflegefachkraft aus den eigenen Reihen. Back beklagte den Personalmangel, dieser hat sich durch die Schwangerschaft von drei Mitarbeiterinnen noch verschärft. Fachkräfte werden vom ambulanten Pflegedienst händeringend gesucht, schließlich regeln strenge gesetzliche Vorgaben ganz genau, welche Tätigkeiten von welcher pflegerischen Qualifikationsebene ausgeführt werden dürfen. "Wir können Patienten nicht mehr aufnehmen, wie wir möchten", bedauerte Back. Infolge des Mitarbeiter-Engpasses hat man zwischenzeitlich 15 Patienten aus dem Raum Mellrichstadt an die Diakoniestation Grabfeld abgegeben. Vom Ostheimer Pflegedienst werden aktuell durchschnittlich 99 Patienten versorgt.
Erfreuliche Nachrichten hatte Back vom geplanten Bau der Tagespflegestätte in der Heimegasse, wo dann auch die Diakoniestation Rhön ihr neues Domizil beziehen wird. "Die Baugenehmigung ist durch", so Back. Zunächst soll eine Betreuung für 18 Tagesgäste eingerichtet werden, diese könnte dann nach den Worten Backs noch aufgestockt werden. Für die Tagespflege stehen rund 300 Quadratmeter an Raum zur Verfügung, daneben 140 Quadratmeter für die Diakoniestation. Den anvisierten Starttermin 1. September 2019 wird man aber nicht halten können, das dürfte eher Ende des Jahres werden, so Back.
Der Diakonieverein Ostheim unterstützt regelmäßig die örtliche Sozialstation. Pfarrer Andreas Hutzler und der zweite Vorsitzende des Diakonievereins Udo Trabert hatten zum Abschluss der Versammlung noch eine Überraschung für die neue Pflegedienstleiterin Marion Sünnemann. Sie übergaben eine Spende in Höhe von 300 Euro. Der stattliche Betrag war beim großen Seniorennachmittag im vergangenen Jahr als Überschuss übrig geblieben. Auch heuer wird wieder ein Seniorennachmittag veranstaltet. Er findet am 10. Juli 2019 im Ufo-Saal statt.