Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat eine Reihe unterfränkischer Bürger mit der Medaille für besondere Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung ausgezeichnet. Regierungspräsident Paul Beinhofer übergab die Medaillen am Dienstagvormittag bei einer Feierstunde im Fürstensaal der Würzburger Residenz. Unter den Ausgezeichneten waren auch mehrere Kommunalpolitiker aus dem Kreis Rhön-Grabfeld.
Georg Böhm, von 2002 bis Ende April dieses Jahres Bürgermeister in Saal, habe mit „großem persönlichem Einsatz“ die Geschicke der Gemeinde geleitet; „ruhig, besonnen und ganz besonders zielstrebig“. Die Infrastruktur der Gemeinde sei in seiner Amtszeit entscheidend verbessert worden. Als eine Maßnahme besonderen bürgerschaftlichen Engagements sei auf seinen Vorschlag in Saal eine Gruppe von sehr aktiven Jungsenioren im Einsatz, die sich ehrenamtlich bei kleineren gemeindlichen Aktionen einbringe.
Unter der Ägide von Josef Demar seien in Großbardorf „bedeutende Projekte“ mit zum Teil hohen Investitionskosten auf den Weg gebracht und erfolgreich umgesetzt worden. Als „Leuchtturmprojekt“ bezeichnete Beinhofer die Zusammenarbeit von Gemeinde und örtlicher Genossenschaft bei der Nahwärmeversorgungsanlage.
Für dieses Projekt wurde Großbardorf mit dem „Bioenergiepreis 2012“ ausgezeichnet, was die Gemeinde „auch im europäischen Raum“ bekannt gemacht habe. Mit Ausweisung eines großen Gewerbegebietes sei es Demar, der seit 1996 Rathauschef ist, gelungen, Betriebe im Ort anzusiedeln, was einen Zuwachs von mehr als 200 Arbeitsplätzen mit sich gebracht habe.
Gemeinschaftssinn
Trappstadts früherer Bürgermeister Kurt Mauer habe „über viele Jahrzehnte maßgeblich an der Entwicklung seiner Heimatgemeinde mitgewirkt“ und damit das heutige Erscheinungsbild mitgeprägt. Ein ganz besonderes Anliegen Mauers, von 2002 bis 2014 Bürgermeister und davor 24 Jahre Gemeinderat, seien ihm die örtlichen Vereine gewesen. „Von großem Gemeinschaftssinn und Weitblick zeugt auch Ihr Wirken in der Kommunal-Allianz Grabfeld“, hieß es in der Laudatio weiter.
Wülfershausens Bürgermeister Peter Schön habe maßgeblich zur Verbesserung der örtlichen Infrastruktur beigetragen. So sei etwa ein attraktives Gewerbegebiet erschlossen worden, was durch Neuansiedlung von Betrieben zu einer Erweiterung des Arbeitsplatzangebotes in der Gemeinde geführt habe. Zahlreiche Sanierungsmaßnahmen an gemeindlichen Gebäuden seien unter seiner Ägide vorgenommen worden.
Kontaktpflege
Bad Neustadts Bürgermeister Bruno Altrichter, seit 1996 im Amt, habe die positive Entwicklung der Kreisstadt maßgeblich mitgeprägt. Wichtig sei ihm eine gute Kontaktpflege zu den bedeutenden Wirtschaftsunternehmen sowie die Neuansiedlung neuer Betriebe, um die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt und damit auch des Landkreises Rhön-Grabfeld „positiv zu beeinflussen“, hieß es in der Laudatio Beinhofers. Mit auf seine Fahnen könne sich Altrichter schreiben, dass Bad Neustadt erste bayerische Modellstadt für Elektromobilität wurde.
Burglauers Rathauschef Kurt Back gelte in seiner Heimatgemeinde nicht erst seit seinem Wirken im Gemeinderat und als Bürgermeister in vielen Bereichen als Vorbild und Initiator, insbesondere im Sport. Im Hinblick auf die Weiterentwicklung von Burglauer zu einer Gemeinde „mit besonderer Lebensqualität“ läge Back neben baulichen und infrastrukturellen Maßnahmen vor allem die Förderung des Gemeinschaftslebens am Herzen. Auf diese Weise gelinge Back, der seit zwölf Jahren an der Spitze der Gemeinde steht, auch eine „überdurchschnittlich erfolgreiche Integration“ von Neubürgern.
Das bisherige kommunalpolitische Wirken des früheren Sälzer Bürgermeisters Bernhard Müller sei von bedingungslosem Einsatz, Teamgeist und interkommunaler Zusammenarbeit geprägt. Mit besonderer Zielstrebigkeit habe er sein Bürgermeisteramt (2002 – 2014) ausgeübt. Hervorzuheben sei die Entwicklung und Erschließung eines der größten Gewerbe- und Industriegebiete im nördlichen Unterfranken. So sei es gelungen, Zug um Zug neue Unternehmen anzusiedeln und damit Arbeitsplätze zu schaffen.
Wertvoller Ratgeber
Kreisrat Werner Ortloff, bis Ende April 30 Jahre lang im Ostheimer Stadtrat, habe sein kommunales Ehrenamt mit „außergewöhnlichem Engagement“ wahrgenommen. Wesentlich sei ihm dabei immer ein überparteiliches Miteinander gewesen. Als Inhaber eines großen landwirtschaftlichen Betriebes sei er der Stadt ein „wertvoller Ratgeber“ vor allem auch im Flurbereinigungsverfahren. Sein Verständnis für Geschäftsabläufe und effektive Betriebsführung habe er bei den Haushaltsberatungen konstruktiv eingebracht.
Stellvertretender Landrat Peter Suckfüll, der seit 30 Jahren im Nordheimer Gemeinderat sitzt, genieße bei den Bürgern hohes Ansehen und großes Vertrauen. Als Bankkaufmann und Prokurist bringe er sein Fachwissen „gewinnbringend“ in Haushaltsangelegenheiten ein. Besonderes Augenmerk lege er auch auf die Förderung der Jugend.