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Die Drähte laufen heiß

Bad Neustadt

Die Drähte laufen heiß

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    Bernhard Mosandl gibt sich siegessicher: "Allein die Tatsache, dass Ecuador und Kroatien in Bad Kissingen und Bad Brückenau Quartier beziehen, wird sich auch für Bad Neustadt in den Übernachtungszahlen auswirken." In den vier Wochen während der WM werde Bad Neustadt zu 80 Prozent ausgebucht sein, so die Hoffnung des Kurdirektors.

    Hintergrund seiner Hoffnung: Die beiden benachbarten Badestädte verfügen nur über ein begrenztes Bettenangebot, zudem sei gerade Bad Kissingen in der Zeit zwischen Juni und Juli 2006 wegen des Kissinger Sommers einerseits und andererseits mit Stammgästen gut besucht. Bei ungefähr 3000 Fans, die in der Regel ihre Teams zu solchen Großveranstaltungen begleiten, würden sicher auch Übernachtungen in Rhön-Grabfeld abfallen.

    Allerdings gibt Mosandl zu bedenken, dass auch andere Anbieter diesen speziellen Markt abgrasen. "Da laufen die Drähte gerade heiß", so der Bad Neustädter Kurdirektor.

    Wie zu seiner Bestätigung sieht und hört man Andreas Lampert von XXL-Sportmarketing an der Bad Neustädter Eisbahn telefonieren. "Nein, die Australier sind wieder weg. Deportivo Saprissa FC aus Costa Rica ist in Tokyo." Zweifelsohne, bei diesem Gespräch geht es um das Top-Thema: um die bevorstehende Weltmeisterschaft.

    Es geht um Teams, nicht um Fans

    Bei Lamperts Telefonat jedoch dreht es sich um Mannschaften. "Ich habe Kontakte zu Australien, Costa Rica und Südafrika. Diese Teams suchen noch Quartiere in Deutschland." Lamperts Mittelsmann in die große Fußballwelt ist der Holländer Ger Lagendijk, ein von der Fifa bestätigter Player-Agent. Mit ihm zusammen soll der Großbardorfer den Quartier-Suchenden noch Städte anbieten. "Seit Samstag früh geht das Telefon deswegen in einem fort. Das Projekt Fanregion Mitte muss noch warten", so Lampert. Erst müsse er sich mit unglaublichen Forderungen der WM-Teilnehmer herumschlagen, wie beispielsweise einer sechsstelligen Antritts-Summe oder einem Gratis-Trainingslager in Portugal.

    Nicht ganz so rosig

    Außerdem sieht er die Chancen auf Fan-Übernachtungen nicht ganz so rosig wie der Bad Neustädter Kurdirektor. "Das Organisations-Komitee hat für die reibungslose Unterbringung der Fans mit den FIFA-World-Cup-Accommodation Services (WCAS) ein Joint Venture unter eigener Federführung ins Leben gerufen", so Lampert. Laut FIFA-Meldungen beläuft sich das WCAS-Hotelinventar derzeit auf 46 000 Hotelzimmer - ausschließlich in den zwölf WM-Städten. Julia König von Accomodation-Services in Frankfurt erklärt, dass in der Region Franken bislang nur in Nürnberg und Würzburg Hotels unter Vertrag sind. "In ländlichen Gebieten wie der Rhön sind noch keine akquiriert", so König.

    Laut Lampert stellt sich nun die Frage, ob die großen Hotelgruppen, die mit der FIFA zusammenarbeiten, Unterstützung von kleinen Partnern aus der Region brauchen. Um Bad Kissingen und Bad Brückenau herum könne sicherlich mit einer verstärkten Bettennachfrage gerechnet werden, so der Marketing-Mann.

    Deswegen möchte Bad Neustadts Kurdirektor Bernhard Mosandl alle Kategorien anbieten lassen - vom Campingplatz über Jugendherberge bis zum Sterne-Hotel. "Es wäre schlecht, wenn nun eine große Reiseagentur kommt und alle Zimmerkontingente blockt", sagt Mosandl. Schließlich gehe es nicht darum, dass der Größere und Stärkere zum Zug kommt, sondern der Schnellere.

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